- Linkverbindung
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Linkverbindung, auch Linkstrecke oder Interlink ist ein Begriff aus dem Amateurfunk. Hiermit bezeichnet man die Verbindung zwischen zwei Digipeatern oder zwei Relaisstationen.
Die Interlinks müssen in Deutschland jeweils von der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (BNetzA) genehmigt werden. In anderen Ländern gibt es andere Regelungen, z. B. die Selbstregulierung durch Amateurfunk-Verbände.
Interlinks zwischen 2 FM-Relaisstationen benutzen keine besonderen Frequenzen, sondern nutzen die „normalen“ Frequenzen der Relaissatation. Jedes Relais hört dabei nicht nur auf seiner eigentlichen Empfangsfrequenz, sondern auch zusätzlich noch auf der Sendefrequenz der zweiten Relaisstation. Hier ist besonderer technischer Aufwand erforderlich, da der eigene Sender und der Empfänger für die zweite Relaisstation oft auf sehr ähnlichen Frequenzen arbeiten. Erst besondere Filter ermöglichen einen solchen Interlink.
Interlinks zwischen 2 Digipeatern arbeiten dagegen auf exklusiv reservierten Frequenzen. Früher wurden diese Frequenzen vom DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club) vorkoordiniert und der BNetzA eine mögliche Kombination vorgeschlagen. Dabei musste z. B. auf die Geographie geachtet werden und auch die Frequenzen der benachbarten Digipeater beachtet werden. Bei Konflikten mit benachbarten Digipeatern konnten in einigen Fällen Frequenzen getauscht werden, so dass doch Frequenzen verfügbar wurden und ein Interlink befürwortet werden konnte. Heute gibt es keine Vorkoordinierung mehr, die BNetzA schaut lediglich auf die Verfügbarkeit von Frequenzen.
Bei der Auswahl von Frequenzen z. B. im 23-cm-Amateurfunkband muss dabei drauf geachtet werden, dass ein Digipeater nicht gleichzeitig bei 1240 MHz empfangen kann, wenn er dort einen Sender laufen hat. Somit sind nur Interlinks mit Digipeatern möglich, die bei 1290 MHz empfangen und bei 1240 MHz senden. Bei der Planung von Digipeatern werden die Kosten eines Interlinks auf ca. 600 € angesetzt für einen Sender, einen Empfänger, ein Modem und die passende Infrastruktur.
Bei Interlinks zwischen 2 Amateurfunk-Fernsehen-Relaisstationen (ATV-Relais) wird eine Kombination der oben aufgeführten Möglichkeiten genutzt. Frequenzen für ATV-Links sind nur im 10-GHz-Band vorgesehen. Moderne Entwicklungen ermöglichen ebenfalls Links mit Lasern.
Mit Interlinks lassen sich im Normalfall Entfernungen bis zu 150 Kilometern überbrücken. Zur Zeit der deutschen Teilung gab es z. B. einen Packet Radio Interlink von Torfhaus (Harz) nach Berlin. Dieser Interlink nutzte Reflexionen an der Ionosphäre über Magdeburg, sonst wäre die Verbindung nicht zu realisieren gewesen.
Synergieeffekte zwischen den Netzen heute ATV/DATV, Digipeater, FM Relais lassen sich in Zukunft realisieren, wenn flächendeckend hochbitratige Interlinks im Amateurfunk zur Verfügung stehen. Die benötigte Technik wird derzeit entwickelt.
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