- Deutscher Amateur-Radio-Club
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Deutscher Amateur-Radio-Club Gründung 1950 Ort Baunatal bei Kassel [1] Präsident Steffen Schöppe [1] Geschäftsführer Jens Hergert[2] Mitglieder 41.962 [3] Website www.darc.de Der Deutsche Amateur-Radio-Club e. V. (DARC) ist mit 41.962 Mitgliedern (Stand: 1. Januar 2010)[3] Deutschlands größter Amateurfunkverband, ihm gehören etwa 55 % der deutschen Funkamateure an. Er hat ca. 1050 Ortsverbände.[3] Wichtigste Leistungen für seine Mitglieder sind die Vermittlung von QSL-Karten, die monatliche Zeitschrift CQ DL und die Ausrichtung von Wettbewerben (Contesten).
Als der deutsche Mitgliedsverband der IARU (pro Land ist nur ein Verband als Mitglied zulässig) nimmt er für sich in Anspruch und steht auch in der Pflicht, die Interessen der deutschen Funkamateure und teilweise auch die der Kurzwellenhörer zu vertreten. Die Lobbyarbeit in der Politik wird in Zusammenarbeit mit anderen Amateurfunk-Vereinen vom Runden Tisch Amateurfunk betrieben. Daneben bietet der DARC Dienstleistungen wie z. B. Kurse zur Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung an und leistet juristische und technische Unterstützung.
Inhaltsverzeichnis
Struktur und Zahlen
Der DARC gliedert sich in 24 Distrikte und ca. 1050 Ortsverbände. Die Distrikte sind mit Buchstaben gekennzeichnet; die Ortsverbände sind je einem Distrikt zugeordnet und innerhalb des Distrikts durchnummeriert. Der Distriktskenner und die Nummer bilden den Distrikts- und Ortsverbands-Kenner (DOK), z. B. A01, der als Kurzbezeichnung für den Ortsverband benutzt und für Amateurfunkdiplome verwendet wird.
Der Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post – VFDB e. V. ist dem DARC korporativ angeschlossen, seine etwa 3500 Mitglieder[4] in 90 Ortsverbänden[5] können zusätzlich DARC-Mitglied werden und werden bei der QSL-Kartenvermittlung unter dem sich über das gesamte Bundesgebiet erstreckenden Distrikskenner Z (z. B. DOK Z01) geführt.
Der 1. Vorsitzende und der zwei- bis fünfköpfige Vorstand des DARC wird zweijährlich auf der Mitgliederversammlung gewählt. Die Hauptversammlung, auch Amateurrat genannt, besteht aus den Vorsitzenden der Distrikte einschließlich VFDB. Die Ortsverbandsvorsitzenden eines Distrikts wählen den Distriktsvorsitzenden.
Eine fest angestellte Geschäftsführerin leitet das Tagesgeschäft des Vereins. Die Geschäftsstelle des DARC, die Redaktion der Mitgliederzeitschrift CQ DL und die QSL-Kartenvermittlung sind im Amateurfunkzentrum Baunatal.
Der Jahresbeitrag für die Clubmitgliedschaft beträgt 72 Euro, es gibt Ermäßigungen für jugendliche Mitglieder in Ausbildung, Schwerbehinderte und Mitglieder mit geringem Einkommen.[6]
Etwa 1,5 % der DARC-Mitglieder haben keine Amateurfunkgenehmigung, weil sie sich auf das Hören beschränken (Short Wave Listener, SWL), oder sich auf die Amateurfunkprüfung vorbereiten.
Zukünftige Entwicklungen
Junge Nachwuchstechniker finden nur noch selten den Weg hin zum Amateurfunk. Dieses drückt sich nicht nur in der fallenden Anzahl der Funkamateure aus, sondern auch in den deutlich fallenden Mitgliederzahlen (ca. 2,5 % oder circa 1660 Austritte gegenüber circa 870 Neueintritten jährlich) des DARC. Dieses führt zwangsläufig zu fehlenden Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und zu einer zunehmenden Überalterung der Mitgliederstruktur.
Der DARC setzte auf Mitgliedsgewinnung durch neue Lizenzen (K-Lizenz); viele Funkamateure verschiedener Organisationen in- und außerhalb des DARC kritisieren hierbei die katastrophale Kommunikation von Seiten des Runden Tischs Amateurfunk, der konkrete Informationen zum Stand der Verhandlungen zurückhält. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass selbst bei Einführung der neuen Lizenz die Arbeit zur Nachwuchsgewinnung unzureichend ist; eine Verbesserung hierbei könnte die Lizenz sogar unnötig machen.
Insbesondere den hohen Grad an unorganisierten Funkamateuren sehen viele Mitglieder als Problem an.
Geschichte
Der DARC e. V. ist im September 1950 als Vereinigung der deutschen Funkamateure gegründet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sich acht regionale DARC-Clubs gegründet. Dem Zusammenschluss gingen langwierige Verhandlungen voraus. Auf der vier Tage dauernden großen Kurzwellentagung in Bad Homburg vor der Höhe wurde der DARC am 10. September gegründet.
Präsidenten:
- Richard Auerbach, DL1FK (1950–1951), Schriftleiter DL-QTC 1951–1976 DE 3831, ex D4CIJ
- Rudolf Rapke, DL1WA (1951–1961), Ehrenpräsident bis 1973, Präsident des DARC/BZ 1946–1951, DE 0356, ex D4BWJ
- Karl Schultheiß, DL1QK 1961–1970
1. Vorsitzende:
- Herbert Picolin, DL3NE (1961–1965)
- Walter Speckmann, DJ5UD (1965–1967)
- Herbert Picolin, DL3NE (1967–1969)
- Jürgen Netzer, DL3YH (1969–1974)
- Josef Kaiser, DK1QZ (1974)
- Otto Sailer, DL8AJ, ex 9S4AJ (1974–1977)
- Philipp Lessig, DK3LP (1977–1985)
- Karl Taddey, DL1PE (1985–1989)
- Günter Matz, DJ8PN (1989–1992)
- Dr. Horst Ellgering, DL9MH (1992–1997)
- Erhard Vögele, DK9HU, DE2KEV (1997–2001)
- Jochen Hindrichs, DL9KCX (2001–2009)
- Dr. Walter Schlink, DL3OAP (2009–2010)
- Jürgen Sturhahn, DL8LE (kommissarisch 2010)
- Steffen Schöppe, DL7ATE (seit 2010)
Ziele
Seine Aufgaben sind es, den Amateurfunk zu fördern und die geeigneten Rahmenbedingungen für den Amateurfunkdienst zu schaffen.
Der DARC verfolgt seine Ziele als eingetragener Verein (Vereinsregister beim Amtsgericht Kassel Nr. 1314[7]) gemäß folgendem Auszug aus der Satzung[8] (zusammengefasst):
1. Der Club […] verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke […].
2. Zweck des Clubs und seiner Untergliederungen […] ist die Förderung des Amateurfunkens. Der Satzungszweck wird verwirklicht, insbesondere durch die Förderung- a) von Wissenschaft und Forschung
- b) der Bildung und Erziehung
- c) der Völkerverständigung
sowie die Unterstützung der Behörden beim Aufbau von Nachrichtenverbindungen in Katastrophenfällen, und zwar unter Ausschluss gesellschaftlicher Unterschiede sowie politischer, militärischer oder kommerzieller Zwecke. (vgl. Notfunk)
3. Aufgabe des Clubs […] ist es, seine Mitglieder zu befähigen, diesen Zielen zu dienen und sie zu verwirklichen.allgemeine Serviceleistungen
DE-Rufzeichen für Kurzwellenhörer im DARC
Die DE-Prüfung und das danach vergebene Rufzeichen soll zur Teilnahme als Funkempfangsamateur am internationalen Amateurfunkdienst ermutigen. Mit dem DE-Kennzeichen wird die Vermittlung von QSL-Karten deutlich vereinfacht und man kann auch als SWL seine Empfangsleistungen mit Hörerdiplomen dokumentieren, wenn man die benötigten QSL-Karten gesammelt hat.
Vor der Zuteilung von DE-Rufzeichen müssen die Grundlagen des Kurzwellen-Empfangs nachgewiesen werden. Das Niveau der Prüfung liegt dabei noch deutlich unter dem der einfachsten Amateurfunkprüfung. In Amateurfunkkursen wird die DE-Prüfung oft als kleine Zwischenprüfung abgenommen. Geprüft werden die einfachsten Grundlagen auf den Gebieten:
- Ausfüllen von QSL-Karten
- Gesetzliche Bestimmungen (z. B. Amateurfunkgesetz und Amateurfunkverordnung)
- Betriebstechnik
- Elektronik
- Organisation des Amateurfunkdienstes
Versand von QSL-Karten
Viele Funkamateure pflegen einen regen Austausch von QSL-Karten. Der Versand jeder einzelnen QSL-Karte als Postkarte würde hohe Kosten verursachen und in einigen Ländern besteht auch das Problem, dass das Postwesen nicht genug ausgebaut ist, um eine zuverlässige Zustellung zu gewährleisten. Der DARC sammelt die QSL-Karten der Mitglieder aus den einzelnen Ortsverbänden. Diese Sammlungen werden zum Amateurfunkzentrum nach Baunatal verschickt und dort zentral sortiert und den QSL-Büros in der ganzen Welt zugestellt. Für Deutschland hat der DARC das zentrale QSL-Büro. Die ausländischen QSL-Karten und die QSL-Karten von deutschen für deutsche Funkamateure und Kurzwellenhörer im DARC werden zentral sortiert und wiederum als Sammelpaket an die einzelnen Ortsverbände zur Verteilung zugeschickt.
Quellen und weiterführende Informationen
Referenzen
- ↑ a b Steffen Schöppe: DARC e.V. Impressum und Disclaimer, abgerufen am 10. März 2011
- ↑ Blog des DARC-Vorstandes vom 8. September 2011: Ewige Sommerpause beim DARC ?. Website des DARC e.V. Abgerufen am 24. Oktober 2011.
- ↑ a b c Steffen Schöppe, Vorstandsblog vom 1. Februar 2010, abgerufen am 10. Mai 2010.
- ↑ Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post (Hrsg.): Wir über uns. http://www.vfdb.org/index.php?option=com_content&view=article&id=46&Itemid=66 (abgerufen am 22. Juni 2011)
- ↑ Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post (Hrsg.): Bezirks- und Ortsverbände. http://www.vfdb.org/index.php?option=com_vfdbbvov&Itemid=78 (abgerufen am 22. Juni 2011)
- ↑ Deutscher Amateur-Radio-Club (Hrsg.): Mitglied im DARC e.V. werden. URL abgerufen am 10. Mai 2010
- ↑ Land Nordrhein-Westfalen: Gemeinsames Registerportal der Länder. URL: https://www.handelsregister.de/ (abgerufen am 16. Februar 2009)
- ↑ Deutscher Amateur-Radio-Club (Hrsg.): Satzung des DARC e.V.. URL abgerufen am 10. Mai 2010
Weblinks
- Deutscher Amateur-Radio-Club e. V.
- CQ DL „Das Amateurfunkmagazin“
- Verband der Funkamateure in Telekommunikation und Post e. V.
Siehe auch
Portal:Amateurfunkdienst – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Amateurfunkdienst
Kategorien:- Amateurfunkorganisation
- Verein (Hessen)
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