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Unter Heartbeat versteht man eine Netzwerkverbindung zwischen zwei (oder mehr) Clusternodes. Über diese Verbindung benachrichtigen sich die beiden Clusternodes gegenseitig, dass sie gegenwärtig betriebsbereit sind und ihre Aufgaben noch erfüllen können, also „am Leben” sind. Daher der Begriff „Heartbeat” (engl. für „Herzschlag”).
Wenn die Benachrichtigung eines anderen Rechners ausbleibt, geht der „überlebende” Rechner davon aus, dass sein Pendant nicht mehr verfügbar ist und übernimmt dessen Aufgaben.
Außerhalb der Clustertechnik wurde der Begriff auch für eine zur Fehleranalyse verwendete Funktion bei der Ethernet-Verkabelung über Yellowcable (10 MBit/s) verwendet. Der Heartbeat konnte für jeden Transceiver ein- oder ausgeschaltet werden.
Inhaltsverzeichnis
Splitbrain-Situationen
Eine sogenannte Splitbrain-Situation tritt ein, wenn die Heartbeat-Verbindung in einem 2-Node-Cluster (z. B. via Ethernet oder serieller Schnittstelle) unterbrochen wird und nicht innerhalb der benötigen Zeit wieder zustande kommt. Danach weiß kein Node, welche Rolle er aktuell spielen soll, und macht sich automatisch selbst zum Primary Node. Dies führt bei Aktiv-/Passiv-Konfigurationen zum Ausfall des Clusters, der angebotenen Dienste und kann beim Einsatz eines gemeinsam genutzten Storage Backends wie zum Beispiel DRBD dazu führen, dass beide Systeme versuchen, gleichzeitig auf denselben Speicher zu schreiben.
Gegenseitiger Ausschluss
Wenn zwei oder mehr Rechner die gleiche Ressource benötigen um eine Aufgabe zu erfüllen, zum Beispiel eine MAC-Adresse oder ein Dateisystem, besteht (je nach Art der Ressource) unter Umständen die Notwendigkeit sicherzustellen, dass die Ressource nie von mehr als einem Rechner gleichzeitig benutzt wird. In der englischsprachigen Literatur ist hierfür der Begriff Node Fencing gebräuchlich, was so viel bedeutet wie Rechner-Abzäunung.
Das Akronym STONITH steht für „shoot the other node in the head” (engl. für „schieß dem anderen Rechner in den Kopf”) und ist eine Möglichkeit dieses Ausschlusses. Wenn beide Rechner an ein STONITH-Gerät angebunden sind (i. d. R. über eine serielle Schnittstelle), kann ein Rechner in einer Splitbrain-Situation dem gegenüberliegenden Rechner regelrecht „den Saft abdrehen”. Es gibt prinzipiell zwei Arten, das STONITH-Prinzip einzusetzen: Auf Applikations- oder Hardware-Ebene. Letzteres hat den Vorteil, dass es nicht auf eine Software (z. B. einen SSH-Daemon) angewiesen ist. Um die Auswirkung von Hardware-Ausfällen zu minimieren sind Heartbeat-Netze häufig mit redundanten Switches aufgebaut und jedes beteiligte System mit zwei oder mehr Netzwerkkarten angebunden.
Siehe auch
Weblinks
- Software „Heartbeat” des „High Availability Linux”-Projekts
- MyWindowsHeartbeat, Open Source Heartbeat for Windows
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