- Anti-Nobelpreis
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Der Ig-Nobelpreis (englischsprachiges Wortspiel: ignoble - unwürdig, schmachvoll, schändlich), gelegentlich als „Anti-Nobelpreis“ bezeichnet, ist eine satirische Auszeichnung, die von der Harvard-Universität in Cambridge (USA) für unnütze, unwichtige oder skurrile wissenschaftliche Arbeiten verliehen wird. Die Verleihung fand erstmals 1991 statt.
Bedingung für eine Nominierung ist, dass die Entdeckung „nicht wiederholt werden kann oder wiederholt werden sollte“. Weiterhin muss das Forschungsthema neuartig sein – niemand darf vorher eine ähnliche wissenschaftliche Arbeit abgeliefert haben. Laut der Wissenschaftszeitschrift Nature werden die Preise für Arbeiten verliehen, die einen „zuerst zum Lachen, dann zum Nachdenken bringen“.
Die Redaktion des Magazins „Annals of Improbable Research“ und Mitglieder der Universitäten von Harvard und Radcliffe bilden die Jury.
Wegen seiner Bestrebungen, die Wasserstoffbombentechnik weiterzuentwickeln, gehörte der Physiker Edward Teller 1991 zu den ersten, die mit diesem Preis ausgezeichnet wurden („für seinen lebenslangen Einsatz, die Bedeutung von ‚Frieden‘ nachhaltig zu verändern“). Auch der Schöpfer von „Murphy's Law“ wurde ausgezeichnet.
Seit 1993 wird auch der „Ig-Friedensnobelpreis“ verliehen, mit dem 2005 Claire Rind und Peter Simmons von der Universität Newcastle für die Erforschung der Reaktionen von Heuschrecken beim Ansehen von Star Wars ausgezeichnet wurden. „Die Arbeit berührt eine grundlegende Fähigkeit von Lebewesen in Konflikten: Die Kunst des Ausweichens“ ließen die Autoren im „Journal of Neuropsychology“ bei Veröffentlichung ihrer Arbeit wissen. Ziemlich sicher auf menschliches Verhalten zu übertragen und insofern ein idealer „Friedenskandidat“.
Verliehen werden die Preise jeweils im Oktober – gleichzeitig mit der Verkündung der echten Nobelpreis-Empfänger – im Sanders-Theater der Harvard-Universität in einer den Oscar-Verleihungen ähnlichen Show, die jedes Jahr regen Zulauf erhält. Der Preis ist längst keine Schande mehr und wird mittlerweile von den meisten Preisträgern gern in Empfang genommen – seit einigen Jahren aus der Hand echter Nobelpreisträger. Die „Dankesrede“ anlässlich der Preisüberreichung darf aus maximal sieben Worten bestehen.
In den vergangenen Jahren war Roy Glauber der Besenmeister, der während der Zeremonie die Bühne von den unzähligen Papierfliegern befreit, mit denen die Preisträger beworfen werden. 2005 erhielt er den Physik-Nobelpreis.
Siehe auch
Literatur
- Marc Abrahams (Hrsg.): Der Einfluss von Erdnussbutter auf die Erdrotation. Birkhäuser, Basel 2002, ISBN 3-7643-5941-2.
- Marc Abrahams: IG Nobel Prizes. Orion Books Ltd., London 2002, ISBN 0-75285-150-0.
- Mark Benecke: Lachende Wissenschaft. Aus den Geheimarchiven des Spaß-Nobelpreises. Lübbe, Bergisch-Gladbach 2005, ISBN 3-404-60556-X.
- Klaus Roth: Nobel oder Ig®Nobel? Stockholm oder Harvard. Chem. unserer Zeit, 2007, 41, 118–126, doi:10.1002/ciuz.200600416
Weblinks
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