Liste der Markgrafen von Brandenburg

Liste der Markgrafen von Brandenburg

Als Gründungsdatum der Mark Brandenburg gilt der 11. Juni 1157, als Albrecht der Bär seine Herrschaft in dem ihm bereits 1134 zu Lehen überlassenen Gebiet gegen den slawischen Fürsten Jaxa von Köpenick auf dem Schlachtfeld durchsetzen konnte.

Inhaltsverzeichnis

Askanier

Markgrafen von Brandenburg

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Albrecht I., „der Bär“
(* um 1100; † 18. November 1170)
1157–1170 Seit 1134 Markgraf der Nordmark. Begründer der Mark Brandenburg und erster Markgraf von Brandenburg. Er trieb die deutsche Ostkolonisation voran und konnte so das Territorium des Heiligen Römischen Reiches deutlich vergrößern. 1138 wurde er auch Herzog von Sachsen, konnte seine Macht dort aber nicht festigen.
Otto I.
(* um 1128; † 8. Juli 1184)
1170–1184 Sohn Albrechts I. Er regierte bereits seit 1144 an der Seite seines Vaters. Während seiner Alleinherrschaft gelang es ihm, die Mark Brandenburg zu sichern und zu stabilisieren.
Otto II.
(* nach 1147; † 4. Juli 1205)
1184–1205 Sohn Ottos I. Durch Kriegszüge gegen Slawen und Dänen sicherte und vergrößerte er die Mark Brandenburg.
Albrecht II.
(* um/nach 1150; † 25. Februar 1220)
1205–1220 Sohn Ottos I. Er konnte einige strittige Gebiete endgültig für Brandenburg sichern, verlor allerdings Pommern.
Johann I.
(* um 1213; † 4. April 1266)
1220–1266 Sohn Albrechts II., regierte gemeinsam mit seinem Bruder Otto III. Zahlreiche Städte wurden unter ihrer Herrschaft gegründet oder vergrößert, darunter Berlin. Erstmals wurden der Mark Brandenburg Gebiete östlich der Oder einverleibt. Brandenburg gehörte von nun an zu den bedeutendsten Fürstentümern des Reiches.
Otto III., „der Fromme“
(* 1215; † 9. Oktober 1267)
1220–1267 Sohn Albrechts II., regierte gemeinsam mit seinem Bruder Johann I. 1156 kandidierte er vergeblich für den deutschen Königsthron. 1258 kam es zur Reichsteilung zwischen Johann und Otto, sie regierten jedoch weiterhin einvernehmlich und die Oberhoheit blieb nach ihrem Tod bei den Nachkommen Johanns.
Otto IV., „mit dem Pfeil“
(* um 1238; † 27. November 1308)
1267–1308 Sohn Johanns I. Mitregenten waren seine Brüder Johann II. (bis 1281), Konrad I. (bis 1304) und Heinrich I., „ohne Land“ (bis 1318), seine Cousins Johann III., „der Prager“ (bis 1268) und Albrecht III. (bis 1300), Otto (V.), „der Lange“ (bis 1299) und Otto VI., „der Kleine“ (bis 1286) sowie Johann IV., ein Sohn Konrads I. (1286–1305), und Hermann III., „der Lange“, ein Sohn Ottos (V.) (1298–1308).[1]
Waldemar „der Große“
(* um 1280; † 14. August 1319)
1308–1319 Sohn Konrads I. Mitregent war bis 1317 Johann V., „der Erlauchte“, einziger Sohn Hermanns III. 1348 tauchte ein Hochstapler auf, der sich als Waldemar ausgab und tatsächlich kurzzeitig als Herrscher anerkannt wurde.
Heinrich II., „das Kind“
(* um 1308; † Juli 1320)
1319–1320 Sohn Heinrichs I., stand unter der Vormundschaft seines Cousins Waldemar. Nach nur einem Jahr eigenständiger Regierung erlosch mit seinem Tod die Herrschaft der Askanier in Brandenburg.

Wittelsbacher

Mit dem Aussterben der askanischen Dynastie in Brandenburg fiel Brandenburg an Kaiser Ludwig IV., einem Onkel des letzten märkischen Askaniers Heinrich II. Unter Umgehung der sächsischen Askanier belehnte dieser 1323 seinen eigenen Sohn Ludwig mit der Mark.

Markgrafen, seit 1356 Kurfürsten von Brandenburg

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Ludwig I., „der Brandenburger“
(* Mai 1315; † 18. September 1361)
1323–1351 Sohn Kaiser Ludwigs IV., regierte wegen Minderjährigkeit bis 1330 unter der Vormundschaft von Berthold VII. von Hennegau. Seit 1342 Graf von Tirol und seit 1347 Herzog von Bayern. Seine Herrschaft war durch schwere Spannungen geprägt. Der neue deutsche König Karl IV. belehnte 1348 den „falschen Woldemar“ mit der Mark Brandenburg, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen führte. 1351 dankte Ludwig zugunsten seines Halbbruders ab.
Ludwig II., „der Römer“
(* 12. Mai 1328 in Rom; † 17. Mai 1365)
1351–1356 Halbbruder Ludwigs I. Seit 1347 Herzog von Bayern. 1351 tauschte er mit seinem Halbbruder die Herrschaft über Oberbayern gegen Brandenburg ein. Der „falsche Woldemar“ wurde von ihm endgültig besiegt.

Kurfürsten von Brandenburg

In der Goldenen Bulle von 1356 wurde Brandenburg von Kaiser Karl IV. zum Kurfürstentum erhoben.

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Ludwig II., „der Römer“ 1356–1365 Nachdem sich Ludwig mit seinen bayrischen Brüdern zerstritten hatte, verbündete er sich mit Kaiser Karl IV. und versprach seinem Haus die Herrschaft über Brandenburg, sollten er und sein Bruder Otto V. kinderlos sterben.
Otto V., „der Faule“
(* 1346; † 15. November 1379)
1365–1373 Bruder Ludwigs II. Er verkaufte die Niederlausitz an die Wettiner und verlor Gebiete an Polen. Seine schlechte Politik veranlasste Karl IV. 1371 in Brandenburg einzumarschieren. Bis 1373 blieb Otto nur noch formell Herrscher, dann verkaufte er die Mark endgültig an Karl IV.

Luxemburger

Kurfürsten von Brandenburg

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Wenzel „der Faule“
(* 26. Februar 1361; † 16. August 1419)
1373–1378 Sohn Kaiser Karls IV., seit 1363 König von Böhmen und seit 1378 König des Heiligen Römischen Reiches.
Sigismund
(* 15. Februar 1368; † 9. Dezember 1437)
1378–1388 Halbbruder Wenzels, seit 1387 König von Ungarn und Kroatien. Hohe Ausgaben zwangen ihn 1388, Brandenburg an seinen Cousin Jobst von Mähren zu verpfänden.
Jobst
(* 1351; † 18. Januar 1411)
1388–1411 Sohn Johann Heinrichs von Tirol, seit 1375 Markgraf von Mähren, seit 1410 römisch-deutscher König. Jobst starb im darauf folgenden Jahr unter ungeklärten Umständen.
Sigismund 1411–1415 Nach dem Tod seines Cousins übernahm er wieder die Macht in Brandenburg und wurde auch dessen Nachfolger als römisch-deutscher König. 1415 belehnte er Friedrich I. mit der Mark Brandenburg.

Hohenzollern

Kurfürsten von Brandenburg

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Friedrich I.
(* 1371; † 20. September 1440)
1415–1440 Seit 1398 Burggraf von Nürnberg; erhielt die Mark Brandenburg als Dank für die Unterstützung Sigismunds bei dessen Wahl zum römisch-deutschen König. 1425 überließ er die Regentschaft seinem Sohn Johann, blieb aber weiterhin Kurfürst.
Friedrich II., „der Eiserne“
(* 19. November 1413; † 10. Februar 1471)
1440–1471 Sohn Friedrichs I. Er widmete sich der Stärkung und Sicherung Brandenburgs und erwarb 1454 die Neumark vom Deutschen Orden. 1470 übergab er die Regentschaft an seinen Bruder Albrecht Achilles.
Albrecht Achilles
(* 9. November 1414; † 11. März 1486)
1471–1486 Sohn Friedrichs I., seit 1440 Markgraf von Brandenburg-Ansbach und seit 1471 Markgraf von Brandenburg-Kulmbach. 1473 erließ er die Dispositio Achillea, in der die Unteilbarkeit Brandenburgs festgelegt wurde. Im gleichen Jahr übergab er die Regentschaft an seinen Sohn Johann Cicero.
Johann Cicero
(* 2. August 1455; † 9. Januar 1499)
1486–1499 Sohn Albrecht Achilles'. Er machte Berlin zur Residenzstadt.
Joachim I., „Nestor“
(* 21. Februar 1484; † 11. Juli 1535)
1499–1535 Sohn Johann Ciceros. Bis 1513 regierte er gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht. Er begründete die Universität in Frankfurt an der Oder und vereinheitlichte das Erbrecht in den Ländern der Hohenzollern. Nach seinem Tod wurde Brandenburg zwischen seinen beiden Söhnen Joachim II. und Johann aufgeteilt, letzterer erhielt Teile der Neumark.
Joachim II., „Hector“
(* 13. Januar 1505; † 3. Januar 1571)
1535–1571 Sohn Joachims I. Unter seiner Herrschaft hielt die Reformation Einzug in Brandenburg. Er selbst bekannte sich 1558 durch die Unterzeichnung des Frankfurter Rezesses zur Augsburgischen Konfession.
Johann Georg
(* 11. September 1525; † 8. Januar 1598)
1571–1598 Sohn Joachims II. Da sein Onkel Johann keinen Erben hinterließ, konnte Johann Georg wieder über ein vereintes Brandenburg herrschen. Er stach vor allem durch die Konsolidierung der brandenburgischen Finanzen hervor.
Joachim Friedrich
(* 27. Januar 1546; † 18. Juli 1608)
1598–1608 Sohn Johann Georgs; Seit 1605 Regent von Preußen. Er ließ die erste Glashütte Brandenburgs errichten, sowie den Finowkanal zwischen Oder und Havel anlegen.
Johann Sigismund
(* 8. November 1572; † 23. Dezember 1619)
1608–1619 Sohn Joachim Friedrichs. Er trat 1613 vom lutherischen zum reformierten Bekenntnis über. 1618 wurde er Herzog von Preußen.
Georg Wilhelm
(* 3. November 1595; † 1. Dezember 1640)
1619–1640 Sohn Johann Sigismunds. Im Dreißigjährigen Krieg verlor Brandenburg einen großen Teil seiner Bevölkerung. 1638 verlegte Georg Wilhelm die Residenz ins preußische Königsberg.
Friedrich Wilhelm I., „der Große Kurfürst“
(* 16. Februar 1620; † 9. Mai 1688)
1640–1688 Sohn Georg Wilhelms.
Friedrich III.
(* 11. Juli 1657; † 25. Februar 1713)
1688–1713 Titel ab 1701: „König Friedrich I. in Preußen“

Könige in Preußen

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Friedrich I.
(* 11. Juli 1657; † 25. Februar 1713)
1688–1713 Titel vor der Krönung 1701: „Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg“
Friedrich Wilhelm I., „der Soldatenkönig“
(* 14. August 1688; † 31. Mai 1740)
1713–1740

Könige von Preußen

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Friedrich II., „der Große“/„Alter Fritz“
(* 24. Januar 1712; † 17. August 1786)
1740–1786 Titel bis zur Ersten Polnischen Teilung 1772: „König in Preußen“
Friedrich Wilhelm II.
(* 25. September 1744; † 16. November 1797)
1786–1797 Neffe des kinderlosen Königs Friedrich II. von Preußen
Friedrich Wilhelm III.
(* 3. August 1770; † 7. Juni 1840)
1797–1840
Friedrich Wilhelm IV.
(* 15. Oktober 1795; † 2. Januar 1861)
1840–1861
Wilhelm I.
(* 22. März 1797; † 9. März 1888)
1861–1888 Deutscher Kaiser ab 1871
Friedrich III.
(* 18. Oktober 1831; † 15. Juni 1888)
1888 Deutscher Kaiser,
99-Tage-Kaiser
Wilhelm II.
(* 27. Januar 1859; † 4. Juni 1941)
1888–1918 letzter König von Preußen, sowie letzter Deutscher Kaiser

Einzelnachweise

  1. genealogie-mittelalter.de

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