Listy

Listy

Die tschechisch- bzw. auch slowakischsprachige Zeitschrift Listy, die in Rom von Jiří Pelikán herausgegeben wurde, gehörte zu den bedeutendsten oppositionellen Zeitschriften des tschechoslowakischen Exils nach 1968.

Nach der Niederwerfung des Prager Frühlings setzte eine große Emigrationswelle ein, die auch zahlreiche politisch interessierte Aktivisten beinhaltete. Bei vielen spielte die Idee, die Ideale des Prager Frühlings im Ausland fortzusetzen, eine große Rolle. So entstand – neben anderen – auch die Zeitschrift Listy, die an die inzwischen verbotene kulturpolitische Zeitschrift Listy, früher Literární noviny in Prag anknüpfen sollte. Als Gründer gilt Jiří Pelikán, der 1968 der Direktor des tschechoslowakischen Fernsehens war und sich maßgeblich am Reformprozess beteiligte.

In der Emigration knüpfte er schnell Kontakte an und gab ab Januar 1971 in Rom die Zeitschrift Listy heraus. Außer dem symbolischen Bekenntnis zu der verbotenen Zeitschrift in Prag konnte er für die Mitarbeit auch zahlreiche frühere Mitarbeiter der Prager Redaktion gewinnen. Zu den Redaktionsmitgliedern gehörten u.a. Zdenek Hejzlar, Milan Horáček, Karel Kaplan, Jiří Kosta, Karel Kyncl, A. J. Liehm, Artur London, Zdeněk Mlynář, Adolf Müller, Josef Pokštefl Michal Reiman, Ota Šik sowie Vladimír Tosek, der die Zeitschrift redigierte.[1] Die schwierige finanzielle Lage wurde durch eine Unterstützung der italienischen Sozialisten von Bettino Craxi teilweise gelöst.[2]

Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei 1989 siedelte er mit der Redaktion nach Prag um. Heute erscheint sie in Olomouc.

Einzelnachweise

  1. Dušan Havlíček, Listy v Exilu [Listy im Exil], listy.cz/archiv
  2. Cesta Listů z Říma do Olomouce [Der Weg von Listy von Rom nach Olomouc], HN.IHNED.CZ 12. März 2004, ihned.cz (tschechisch)

Weblinks


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