Livio Maitan

Livio Maitan

Livio Maitan (* 1. April 1923 in Venedig; † 16. September 2004 in Rom) war ein italienischer Trotzkist. Er war einer der bekanntesten Vertreter des Vereinigten Sekretariats und gehörte 53 Jahre der Führung der Vierten Internationale an.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Livio Maitan wurde am 1. April 1923 in Venedig geboren und wuchs im faschistischen Italien auf. Er studierte an der Universität Padua klassische Literatur und schloss sich in den letzten Jahren des Krieges dem sozialistischem Widerstand an. Von den Besatzern wurde er gezwungen in die Schweiz auszuwandern, wo er das Ende des Krieges in einem Internierungslager erlebte. Er trat erst den Sozialdemokraten bei, bei einem Kongress der Sozialisten 1947 in Paris lernte er Ernest Mandel (1923-1995) kennen und schloss sich der Vierten Internationale an.

Vierte Internationale

Bereits im Jahr 1948 gehörte Maitan schon zur Leitung der Demokratischen Volksfront, 1951 wurde er zum Mitglied der Leitung der Vierten Internationalen gewählt, um von dort aus mit seinen Weggefährten Michel Pablo (1911-1996), Ernest Mandel und Pierre Frank (1906-1984), die Lehren Leo Trotzkis zu verbreiten. Als Maitan in den Führungsstab gewählt wurde, wurden erstmals die Auffassungen Trotzkis, dem Gründer der Bewegung, welcher 1940 starb, in Frage gestellt. Maitan stellte sich auf die Seite seiner drei Freunde, die die Meinung vertraten, dass die sozialistische Revolution in Form eines Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion führen würde. Ihre Standpunkte wurden zurückgewiesen, die Bewegung trat den stalinistischen Parteien bei. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, so auch über Antonio Gramsci, Leo Trotzki, die Italienische Kommunistische Partei, die chinesische Revolution und das Ende der Sowjetunion, jedoch wurden nur wenige auf anderen Sprachen als Italienisch veröffentlicht. Maitan prägte über ein halbes Jahrhundert lang das Auftreten der nationalen Sektion des Vereinigten Sekretariats in Italien. Maitan schrieb das Buch "Per una storia della Quarta Internazionale" (ed. Alegre,Roma, 2006), eine Geschichte der Vierten Internationale.

Letzte Jahre

Über ihn wurde gesagt, dass er trotz aller Ernsthaftigkeit immer ein Stück Humor besaß. Seine größte Leidenschaft war der Fußball und noch mit siebzig Jahren spielte er in einer Pariser Amateurmannschaft von Aktivisten der französischen Sektion der Vierten Internationale. Nachdem er schon seit längerem gesundheitlich angeschlagen war und sich nur noch telefonisch über aktuelle Bewegungen und Veränderungen auf dem Laufenden halten konnte, starb er am 16. September 2004 in Rom, dort wurde er auch am 19. September unter großem Andrang seiner Anhänger beerdigt.

Quellen

Weblinks


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