Ljubaner Operation

Ljubaner Operation

Die Ljubaner Operation (russisch Любанская операция) war eine Offensive der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg, die auf die Tichwiner Operation folgte und vom 7. Januar bis zum 30. April 1942 dauerte.

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Die Truppen der Wolchow-Front (4., 52. und 59. Armee sowie 2.Stoßarmee) unter Kirill Merezkow und die 54. Armee der Leningrader Front hatten zum Jahreswechsel 1941/42 den Wolchow und die Eisenbahnlinie Mga-Kirischi erreicht und sollten nun weiter in Richtung Ljuban gegen 16 bis 17 Divisionen der 18. Armee der Heeresgruppe Nord vorrücken. Ihre Aufgabe war es, die deutschen Truppen, welche starke Verteidigungsstellungen bei Kirischi und am linken Ufer des Flusses Wolchow bezogen hatten, einzuschließen und somit die Sprengung der Leningrader Blockade einzuleiten.

Verlauf

Am 7. Januar 1942 begann die Offensive in schwerem Gelände mit zahlreichen Wäldern und Sümpfen sowie tiefem Schnee. Erst zum 17. Januar gelang es, die erste deutsche Verteidigungslinie zu durchbrechen. Bis Ende Januar stießen sowjetische Truppen der 2. Stoßarmee maximal 75 Kilometer vor, erreichten die Eisenbahnstrecke NowgorodLeningrad und die Zugänge zur Stadt Ljuban.

Der 54. Armee der Leningrader Front gelang es erst bis Ende März, die deutschen Linien westlich von Kirischi zu durchbrechen, um 22 Kilometer vorzurücken und der 2. Stoßarmee nordöstlich von Ljuban bis auf etwa 30 Kilometer entgegenzukommen.

Inzwischen hatte die Wehrmacht elf Divisionen und eine Brigade in den Bereich ihrer 18. Armee verlegt und ging zur Gegenoffensive über. Am 19. März wurde die sowjetische 2. Stoßarmee abgeschnitten. Am 27. März gelang es der 52. und 59. Armee unter hohen Verlusten, die Einkesselung zu durchbrechen; der Zugang zu den Stellungen der 2. Stoßarmee war jedoch nur drei bis fünf Kilometer breit.

Trotz dieser schwierigen Lage bestand die Stawka weiterhin auf einer Forsetzung der Offensive, die faktisch bereits zum Erliegen gekommen war. Erst am 30. April 1942 wurde der Befehl erteilt, auf den erreichten Positionen zur Verteidigung überzugehen, womit die Ljubaner Angriffsoperation abgeschlossen war.

Ergebnisse

Die Rote Armee hatte zwar Geländegewinne erzielt, jedoch unter unverhältnismäßig hohen Verlusten (95.000 Tote und Gefangene, 213.000 Verwundete). Die Ziele der Operation wurden nicht erreicht; die Endposition insbesondere der 2. Stoßarmee war strategisch äußerst ungünstig.

Letztere erhielt erst Ende Mai den Befehl zum Rückzug, wurde jedoch erneut eingeschlossen. Bei einem letzten Versuch am 24. und 25. Juni 1942, den Kessel zu durchbrechen, wurde die Armee fast vollständig aufgerieben. Nur zwischen 6.000 und 16.000 Rotarmisten konnten die eigenen Linien erreichen, 14.000 - 20.000 kamen allein bei diesem Ausbruchsversuch ums Leben. Der erst im März 1942 zum Kommandeur der 2. Stoßarmee ernannte General Andrei Wlassow verbarg sich zunächst hinter den deutschen Linien, geriet aber am 12. Juli in Gefangenschaft und wurde in Folge Kommandeur der mit Deutschland verbündeten Russischen Befreiungsarmee.

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