- Lochung (Philatelie)
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Bei der (Firmen-)Lochung von Briefmarken (im Englischen und teilweise auch auf Deutsch als Perfin bezeichnet, von der englischen Abkürzung „Perforated Initials“, was so viel bedeutet wie: gelochte Initialen) wird zwischen zwei Arten unterschieden: zum einen der amtlichen Lochung durch Behörden, zum anderen der nicht-amtlichen Lochung, z. B. durch Unternehmen. In beiden Fällen wurde ein Raster aus Punkten in das Bild der Briefmarke eingestanzt und das Aussehen der Marke so verändert.
Die Briefmarke wurde durch die Lochung nicht entwertet, sondern nur für einen eingeschränkten Gebrauch kenntlich gemacht. Meist wurden hierfür die Anfangsbuchstaben der Firma oder auch Symbole verwendet.
Durch amtliche Lochungen von Seite der Behörden wurden Dienstmarken „hergestellt“. In Deutschland wurden z. B. bayerische Dienstmarken bis 1911 durch ein eingestanztes „E“ markiert, australische Dienstmarken erhielten die Lochung „OS“ für „Official Stamp“. Später wurde diese Lochung (OS) durch einen entsprechenden Stempelaufdruck ersetzt.
Nicht-amtliche Lochungen dienten meistens als Schutz vor Diebstahl. Unternehmen mit einem größeren Vorrat an Briefmarken kennzeichneten so ihre Marken. Diese wurden so für den privaten Gebrauch von Angestellten unbrauchbar.
Die Idee der Lochung von Briefmarken stammt von dem Engländer Joseph Sloper der 1867 eine spezielle Lochmaschine patentieren und durch die Post genehmigen ließ. 1877 wurde dieses Verfahren auch in Deutschland erlaubt und kann bis in die 1950er Jahre nachgewiesen werden. Heute sind Lochungen in den meisten Ländern, ebenso in Deutschland, nicht mehr erlaubt.[1]
Einzelnachweise
- ↑ postfrisch – Das Philatelie-Journal der Deutschen Post, Juli/August 2009, S. 33
Weblinks
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