- Lohlöffel
-
Als Lohe beziehungsweise Gerberlohe wird die früher fast ausschließlich – heute in Mitteleuropa nur noch selten – zum Gerben verwendete Baumrinde oder Blätter bezeichnet. Das mittelhochdeutsche Wort lo bedeutet abreißen, schälen oder löchern. In der Regel handelte es sich dabei um Rinde, Blätter oder Holz von Eichen (Eichenlohe) und Fichten, die sehr gerbstoffreich sind und in zerkleinerter Form benutzt wurden. Die so genutzten Wälder wurden auch als Lohwälder bezeichnet. Eine besondere Form der Lohe-Gewinnung erfolgte im Rahmen der Haubergswirtschaft und des Gehöferschaftswaldes.
Benutzte, ausgelaugte Lohe wurde zu Kuchen gepresst (sog. Lohkäse) und als Brennmaterial verwendet. Der schwäbische Spruch „Schwätz au koin Lohkäs“ (Erzähl keinen Unsinn) leitet sich davon ab.
Von dieser Lohe leiten sich viele Ortsnamen ab, siehe Lohe.
Werkzeug
Zum Lösen der gerbstoffhaltigen Rinde der Eichen in möglichst einem Stück dient der Lohlöffel. Dazu wird die Rinde mit einem Schnitt entlang des noch stehenden Stammes aufgeschnitten und von diesem Schnitt aus zur Seite hin mit dem Löffel abgelöst.
Siehe auch
- Lohe (Seefahrt) zur Verwendung von Lohe bei der Haltbarmachung von Segeln und Fischernetzen.
- Gehöferschaft
- Hauberg
- Lohmühle
Weblinks
Wikimedia Foundation.