- Lohntüte
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Die Lohntüte (für Arbeiter; für Angestellte: Gehaltstüte) ist ein heute meist nur noch metaphorisch benutzter Begriff für die monatliche Barzahlung des Gehalts.
Zu Zeiten, als noch nicht jeder Arbeitnehmer ein Girokonto besaß, wurde das Arbeitsentgelt am Ende des Monats oder der Woche in bar ausgezahlt. Bei Arbeitern und speziell den Hafenarbeitern und Bauarbeitern steckte das Geld in einer Tüte aus Papier oder einem Jutesack. Auf den Papiertüten war die Abrechnung, also Bruttolohn, Abzüge und Nettolohn als Zahlen notiert, so dass der Arbeiter direkt nachzählen und mit dem Inhalt vergleichen konnte.
In der Bundesrepublik Deutschland war die Barauszahlung bis in die 1960er Jahre gebräuchlich; in der DDR bis in die 1980er. Sowohl der einfachere bargeldlose Zahlungsverkehr als auch Sicherheitserwägungen und steuerrechtliche Nachweispflichten führten zum Ende der Lohntüte in ihrer alten Form.
Auch heute werden Aushilfskräfte gelegentlich in bar bezahlt. Dafür werden gewöhnliche Briefumschläge genutzt; die Lohnabrechnung liegt aus Diskretionsgründen im Umschlag bei und wird nicht mehr auf der Außenseite notiert.
Siehe auch
Kategorien:- Deutsche Wirtschaftsgeschichte
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