- Longscale
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Der Begriff Longscale (engl. = langes Maß) wird im Zusammenhang mit Musikinstrumenten, besonders E-Bässen benutzt. Er beschreibt eine bestimmte Mensur. Diese beträgt bei Longscale 34 Zoll (864 mm).
Weitere Längentypen sind
- Shortscale (30 Zoll/762 mm; mitunter auch 30,5 Zoll/775 mm (z. B. Gibson) oder 30,75 Zoll/781 mm (z. B. Hagstrom));
- Mediumscale (32 Zoll/813 mm);
- Extralongscale (auch Superlongscale, 36 Zoll/914 mm), insbesondere bei Bässen mit tiefer H-Saite.
Am weitesten verbreitet ist jedoch das Longscale-Maß.
Die kürzere Mensur der Shortscale-Bässe und Mediumscale-Bässe führt dazu, dass bei gleicher Stimmung entweder dickere Saiten aufgezogen werden müssen oder die Saiten weniger Spannung haben; beides führt dazu, dass die Halslänge sich nicht nur auf die Spielbarkeit auswirkt, sondern auch auf den Klang: als grundsätzliche Regel kann davon ausgegangen werden, dass im Verhältnis zur Mensur dickere Saiten aufgrund der eingeschränkteren Flexibilität weniger obertonreich (= dumpfer) klingen. Dies kann jedoch durch Verwendung eines flexibleren Saitenmaterials (z.B. roundwound anstatt flatwound) teilweise kompensiert werden.
Bedeutsam ist die Halslänge auch für den Kauf von Saiten: je länger der Hals des Basses, desto länger müssen natürlich auch die Saiten sein. Da aber für Longscale-Bässe die größte Auswahl an Saiten zur Verfügung steht, behelfen sich die Benutzer von Shortscale- und Mediumscale-Bässen oft damit, dass sie Longscale-Saiten ihrer Wahl für ihren Bass entsprechend kürzen. Dieses Vorgehen stellt aber schon allein aus akustischen Gründen keine optimale Lösung dar: eine Saite ist vom Hersteller dahingehend optimiert, dass sie bei einer festgelegten optimalen Spannung und bei gegebener Dicke und schwingender Länge einen eindeutigen daraus resultierenden Ton erzeugt. Wird die schwingende Länge verkürzt und soll der Ton aber unverändert bleiben, ohne dass die Saitendicke verändert wird, muss die Spannung nachgelassen werden. Je geringer nun die Spannung einer Saite ist, desto anfälliger ist sie für Intonationsfehler infolge von kleinen Spannungsänderungen durch "Verziehen" der Saiten oder auch nur schon verschieden feste Griffweisen, bei welchen die Saite mehr oder weniger fest zwischen den Bundstäben in Richtung Griffbrett herabgedrückt wird. Auch wird es aus ähnlichen Gründen immer schwieriger, eine für alle Lagen optimierte Einstellung der Bundreinheit vorzunehemen. Schliesslich verstärkt sich bei zu geringer Saitenspannung auch der Effekt, dass eine Saite in der Einschwingphase oder bei starkem Anschlag (= bei grösserer Amplitude) etwas höher klingt und die Tonhöhe mit dem Ausschwingen (= bei geringerer Amplitude) etwas abnimmt.
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