Lorbeerrosen

Lorbeerrosen
Lorbeerrosen
Schmalblättrige Lorbeerrose (Kalmia angustifolia) Sorte 'Rubra'

Schmalblättrige Lorbeerrose (Kalmia angustifolia) Sorte 'Rubra'

Systematik
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Unterfamilie: Ericoideae
Tribus: Rhodoreae
Gattung: Lorbeerrosen
Wissenschaftlicher Name
Kalmia
L.

Die Lorbeerrosen (Kalmia) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie sind hauptsächlich in Nordamerika verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Illustration von Kalmia cuneata.

Vegetative Merkmale

Kalmia-Arten wachsen meist als Sträucher, nur Kalmia latifolia selten als Baum. Die Äste sind meist aufrecht, aber die verzweigte Kalmia procumbens bildet Matten. Die Rinde der Zweige ist kahl bis flaumig oder drüsig behaart. Die meisten Arten sind immergrün, aber Kalmia cuneata ist laubabwerfend. Die wechselständig, gegenständig, oder zu dritt in Wirteln an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite besitzt einen glatten Blattrand.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen manchmal einzeln oder meist zwei bis 40 in seiten- oder endständigen, traubigen, doldigen, ährigen oder bündeligen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die selten vier, meist fünf grünen bis grünlichen, meist haltbaren Kelchblätter sind verwachsen. Die fünf Kronblätter sind fast völlig napf- bis glockenförmig verwachsen bis frei. Es sind meist zwei (bei Kalmia procumbens nur einer) Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden, sie überragen die Blütenkrone nicht. Die Staubfäden sind meist an ihrer Basis behaart. Die Staubbeutel sind meist purpurfarben. Die meist kahlen Fruchtknoten sind selten zwei bis, meist fünfkammerig. Der gerade oder gebogene Griffel überragt die Blütenkrone nicht und endet in einer kopfigen oder selten fünflappigen Narbe.

Die meist fünfklappigen Kapselfrüchte sind mehr oder weniger kugelig und enthalten etwa 100 bis 150 Samen. Die länglichen, eiförmigen oder verkehrt-eiförmigen Samen sind oft geflügelt oder geschwänzt mit einer netzartigen Samenschale (Testa).

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 12.

Giftstoffe

Beide Hauptarten enthalten in ihren Blättern Acetylandromedol, welches Reizungen der Mundschleimhäute, allergische Reaktionen, Übelkeit, Desorientierung, Schweißausbrüche sowie Magen- und Darmbeschwerden mit Durchfall bewirkt. In starken Vergiftungsfällen verlangsamt sich der Herzschlag und durch Atemlähmung kann es zum Tod kommen.

Breitblättrige Lorbeerrose (Kalmia latifolia).
Blüte von Kalmia microphylla.
Sandmyrte (Kalmia buxifolia).

Systematik und Verbreitung

Von den heute etwa zehn Arten sind acht in Nordamerika beheimatet. Zwei Arten kommen in Eurasien vor. Eine Art gibt auf Kuba. Kalmia-Arten findet man gewöhnlich an Berghängen und in Bergwäldern.

Die Erstveröffentlichung der Gattung Kalmia erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 391 [1]. Mit dem botanischen Gattungsnamen Kalmia ehrte Carl von Linné seinen Schüler Peter Kalm (1715-1779), einem schwedischen Botaniker, der Pflanzensammler im östlichen Nordamerika war und die ersten Kalmia-Exemplare an Carl von Linné sandte. Die Gattung Kalmia gehört zur Tribus Phyllodoceae in der Unterfamilie Ericoideae in der Familie Ericaceae. Synonyme für Kalmia L. sind: Dendrium Desv., Kalmiella Small, Leiophyllum (Pers.) R.Hedw., Ledum L. sect. Leiophyllum Persoon und seit Kurzem auch Loiseleuria Desvaux. [2]

Die Gattung Kalmia enthält heute etwa zehn Arten:

  • Schmalblättrige Lorbeerrose (Kalmia angustifolia L., Syn.: Kalmia carolina Small, Kalmia intermedia Lange): Mit zwei Varietäten im östlichen Nordamerika.
  • Sandmyrte (Kalmia buxifolia (P.J.Bergius) Gift & Kron, Syn.: Ledum buxifolium Bergius, Dendrium hugeri Small, Leiophyllum buxifolium (Bergius) Elliott, L. hugeri (Small) K.Schumann, L. prostratum Loudon, L. serpyllifolium DC.): Sie ist in Nordamerika beheimatet.
  • Kalmia cuneata Michx.: Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 20 und 200 Meter in North Carolina und South Carolina.
  • Kubanische Lorbeerrose (Kalmia ericoides Wright ex Grisebach): Sie gedeiht in Savannen und Kiefernheiden nur im westlichen Kuba.
  • Kalmia hirsuta Walter: Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 0 und 100 Meter in offenen sandigen Savannen, sandigen Hügeln und Pine Barrens in Alabama, Florida, Georgia und South Carolina.
  • Breitblättrige Lorbeerrose (Kalmia latifolia L.): Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 0 und 1900 Meter weitverbreitet in Nordamerika.
  • Kalmia microphylla (Hook.) A.Heller (Syn.: Kalmia occidentalis Small): Mit zwei Varietäten im nördlichen und westlichen Nordamerika.
  • Gams-, Gems- oder Gämsheide, auch Alpenazalee, Alpenheide, Hirschheiderich oder Felsenröschen (Kalmia procumbens (L.) Gift & Kron, Syn.: Azalea procumbens L., Chamaecistus procumbens (L.) Kuntze, Loiseleuria procumbens (L.) Desvaux): Sie hat eine weite Verbreitung in Nordamerika und Eurasien.
  • Poleiblättrige Lorbeerrose (Kalmia polifolia Wangenh., Syn.: Kalmia glauca Aiton): Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 0 und 800 Meter weitverbreitet in Nordamerika.

Sonstiges

Der Berglorbeer ist die Staatsblume der US-Bundesstaaten Connecticut und Pennsylvania. In den USA kennt man den Berglorbeer auch als Ivybush, Calico Bush, Sheep Laurel, Lambkill, Clamoun, Spurwood, also „Sporenholz“, weil die Indianer einst ihre Sporen daraus fertigten. Die Bezeichnung „Lambkill“ („Lammmörder“) wie auch der deutsche Ausdruck Schaf-Lorbeerrose deuten bereits auf die toxische Nebenwirkung des Strauches hin.

Zwei wichtige Arten sind die Schmalblättrige Lorbeerrose (Kalmia angustifolia), ein im östlichen Nordamerika heimischer immergrüner Strauch, der Mitteleuropa stellenweise verwildert ist und die Breitblättrige Lorbeerrose (Kalmia latifolia), die auch Berglorbeer genannt wird. Erstere hat lanzettähnliche ovale Blätter, die denen des Lorbeers ähneln, und blüht von Mai bis Juni mit rosa bzw. purpurfarbenen Blüten, letztere besitzt weiß-rosafarbene Blüten und kann Ausmaße von drei bis neun Metern erreichen.

Als Zierpflanzen in Parks und Gärten werden Lorbeerrosen in den gemäßigten Breiten in der Regel nur rund 1 Meter hoch.

Quellen

  • Shunguo Liu, Keith E. Denford, John E. Ebinger, John G. Packer, Gordon C. Tucker : Kalmia in der Flora of North America, Volume 8, 2009, S. 480: Online. (Abschnitt Systematik und Beschreibung)

Einzelnachweise

  1. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. Eintrag bei GRIN.

Weblinks

 Commons: Lorbeerrosen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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