Friedrich Freiherr von Zu Rhein

Friedrich Freiherr von Zu Rhein

Friedrich Carl, Freiherr von Zu Rhein (* 7. Februar 1802 in Würzburg; † 15. September 1870 in ebenda) war ein königlich bayerischer Jurist und Verwaltungsbeamter. Er war Regierungspräsident der Oberpfalz und von Unterfranken und zeitweilig Ministerverweser im bayerischen Kabinett.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Abschluss seines Jurastudiums wurde Zu Rhein, der katholischer Konfession war, im Jahre 1832 zum Oberkirchen- und Schulrat beim Obersten Kirchen- und Schulrat ernannt. 1838 wurde er zum Oberappellationsgerichtsrat berufen.[1]

Von 1840 bis 1841 war er Regierungsdirektor bei der Regierung von Schwaben.

1841 wurde er erstmals zum Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Oberpfalz und Regensburg ernannt und übte dieses Amt bis zu seiner Berufung ins Kabinett Anfang 1847 aus.[1]

1842 wurde Zu Rhein von König Ludwig I. in die Kammer der Reichsräte berufen, der bis zu seinem Tode angehörte. Dort versah er von 1842 bis 1846 die Funktion des 2. Sekretärs, von 1848 bis 1849 das des Vizepräsidenten und saß in mehreren Ausschüssen.[1]

Im Februar bat die von Karl von Abel geleitete Staatsregierung um ihre Entlassung, um gegen König Ludwigs Ansinnen, die Tänzerin Lola Montez einzubürgern, zu protestieren. Daraufhin ernannte der König am 1. März das von Staatsrat Georg Ludwig von Maurer geleitete "Ministerium der Morgenröte"[2], in dem Zu Rhein als Ministerverweser die Leitung der Staatsministerien für Kirchen- und Schulangelegenheiten und für Finanzen übernahm. Gleichzeitig wurde er zum Staatsrat im ordentlichen Dienst ernannt.[1] Am 29. November des Jahres entließ der König auch dieses Kabinett, um am 1. November das "Lola-Ministerium" unter dem Vorsitz von Ludwig von Oettingen-Wallerstein zu ernennen.[2]

Zeitgleich kehrte Zu Rhein (nun Staatsrat im außerordentlichen Dienst) in sein vormaliges Amt als Regierungspräsident der Oberpfalz und Regensburg zurück. 1849 wurde er nach Würzburg versetzt, wo er bis 1868 dem Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg vorstand.[1] Von 1868 bis 1870 gehörte er als Abgeordneter des Wahlkreises Unterfranken 6 (Würzburg) dem Zollparlament an, in dem er die Richtung der Bayerischen Patriotenpartei vertrat.

Ehrungen

1847: Ehrenbürger der Stadt Regensburg [3]

Vorgänger Amt Nachfolger
Dr. Eduard von Schenk Regierungspräsident
der Oberpfalz und von Regensburg

18411847
Karl Freiherr von Schrenk von Notzing
Karl Freiherr von Schrenk von Notzing Bayerischer Staatsminister für Kirchen- und Schulangelegenheiten
(Ministerverweser)

1. März29. November 1847
Ludwig von Oettingen-Wallerstein
Karl von Abel Bayerischer Staatsminister der Finanzen
(Ministerverweser)

1. März29. November 1847
Dr. Karl Freiherr von Welden Regierungspräsident
der Oberpfalz und von Regensburg

1. Dezember 18471849
Karl Joseph Freiherr von Künsberg-Langenstadt
Leopold Graf Fugger von Glött Regierungspräsident
von Unterfranken und Aschaffenburg

18491868
Friedrich Graf von Luxburg

Anmerkungen

  1. a b c d e http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_III/Geschichte/Lehre/Politiker/Zu_Rhein.pdf
  2. a b http://www.dieterwunderlich.de/Lola_Montez.htm
  3. Ehrenbürger der Stadt Regensburg

Weblinks


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