- Ludwig Knapp
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Ludwig Knapp und seine Frau Maria Knapp sind österreichische Gerechte unter den Völkern.
Ludwig Knapp und seine Frau Maria waren 1944 Besitzer eines Sägewerkes und einer landwirtschaftlichen Farm in Weitra bei Gmünd in Niederösterreich.
Das Ehepaar hatte gesehen, wie schwer das Los der Juden unter dem Naziregime war. In ihrem Betrieb herrschte Mangel an Arbeitern und sie beschlossen, jüdische Zwangsarbeiter einzustellen, um sie so vor der Deportation zu retten.
Knapp erhielt die Genehmigung, 24 Juden in seinem Sägewerk zu beschäftigen. Da er wusste, dass die Alten und Kinder nicht arbeitstauglich und besonders gefährdet waren, wählte er absichtlich sieben Alte und vier Kinder. Knapp und seine Frau Maria sorgten für ihre Arbeiter. Sie berücksichtigten bei der Arbeitseinteilung ihr Alter und ihren Gesundheitszustand und teilten ihnen warmes Essen und Bekleidung zu.
Im April 1945 erfuhr Knapp, dass die Behörden beschlossen hätten, seine Arbeiter nach Theresienstadt zu deportieren. Er wusste, dass das ihren Transport in den Tod bedeuten konnte. Ludwig und Maria Knapp wollten das mit allen Mitteln verhindern. Sie versorgten ihre Arbeiter mit Lebensmitteln für einen Monat und wiesen sie an, sich in einem nahen Wald zu verstecken. Hierauf fuhr Ludwig mit seiner Familie auf eine kurze Reise nach Wien.
Als Knapp nach zwei Tagen zurückkehrte, meldete er der Gestapo, dass sämtliche jüdische Arbeiter während seiner Abwesenheit geflohen seien. In seinem Verhör konnte er nicht erklären, wieso ihnen ihre Flucht gelungen war, stellte sich jedoch freiwillig zur Verfügung, bei der Suche nach seinen „verschwundenen“ Arbeitern mitzumachen. Dabei führte er die Gestapo in die falsche Richtung, so dass deren Spürhunde die Spur der Versteckten nicht finden konnten.
Als die Gefahr vorüber war, holten Ludwig und Maria Knapp die Juden aus dem Wald und versteckten sie in ihrem Hof, bis sie nach der Kapitulation Deutschlands ihren Weg in die Freiheit fanden.
Weblinks
- Die Gerechten Österreichs (Artikel auf S. 44)
- „Die vergessenen Helfer“ auf ORF 1, 9. August 2006
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