Ludwig Seißer

Ludwig Seißer

Ludwig Seißer (* 4. Juli 1866 in Würzburg; † 27. Januar 1936 in München) war ein bayerischer Kommerzienrat-Unternehmer.

Leben

Seißer, stammte aus einer in Würzburg und München ansässigen Kaufmanns- und Beamtenfamilie. Seißers Onkel Andreas Ritter von Seißer war Präsident der bayerischen Staatsbank. Seißers Vater betrieb ein Textilhandelshaus. Seißer studierte Pharmazie in Würzburg. Als approbierter Pharmazeut trat er später in das Münchner Lebensmittelunternehmen Franz Kathreiner’s Nachfolger ein, welches den Münchner Geheimräten Emil Wilhelm und Seißers Schwiegervater Geheimrat Adolph Brougier (1844–1934) gehörte.

Das Geschäft konzentrierte sich in großem Stil auf den Import und Handel mit Kaffee, Tee und Gewürzen. Vor dem Ersten Weltkrieg galt das 1897 in eine GmbH umgewandelte Unternehmen als größtes binnenländisches Kolonialwarengeschäft Deutschlands. Das Unternehmen produzierte unter anderem den berühmten „Kathreiner’s Malzkaffee“ (später auch „CARO“).

Ludwig Seißer patentierte als Geschäftsführer der GmbH 1901 das Verfahren zur Herstellung von zuckerhaltigen Tee- und Kaffeekonserven (Deutsches Reichspatent DRP131095. Der Malzkaffee wird heute von Nestle produziert). Kommerzienrat Seißer war zunächst einer der Geschäftsführer der GmbH später Teilhaber sowie nachfolgend Aufsichtsratmitglied der AG. Seißer lebte auf Schloss Holdereggen bei Lindau, welches von Georg von Hauberrisser, dem Architekten des Münchner Rathauses erbaut wurde. Seißer starb in München.

Sein Sohn Erich Seißer wurde 1945 wegen Volksverhetzung und Nähe zum Widerstand in Berlin hingerichtet. Schloss Holdereggen kam von seinen Nachfahren später an die Stadt Lindau.

Literatur

  • Franz Kathreiner’s Nachfolger AG, Eine Chronik, Eigenverlag, ?
  • Zeitschrift für Lebensmittel und Forschung, Nr 6, Springer Link Berlin, 1903
  • Lindauer Zeitung „Schloß Holdereggen“, 1979
  • Meine Lebenswerke, Hermann Aust, Eigenverlag 1943, Monacensia Bibliothek, München
  • Nachlass Kathreiner, Bayerisches Wirtschaftsarchiv (IHK) München.

Weblinks


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