Luftkavallerie

Luftbewegliche Infanterie der United States Army

Luftbewegliche Infanterie ist ein militärischer Begriff, der einen Infanterieverband beschreibt, die mit irgendeiner Art von Luftfahrzeug an ihren Einsatzort befördert wird und dort infanteristisch kämpft.

Die luftbewegliche Infanterie ist eine Unterart der mobilen Infanterie.

Geschichte

Im Ersten Weltkrieg experimentierten die USA (Generalmajor William Mitchell) schon mit Fallschirmtruppen, das Kriegsende verhinderte allerdings eine Erprobung unter Gefechtsbedingungen. Die ersten Einheiten der aus der Luft abgesetzten Infanterie waren wahrscheinlich die russischen Fallschirmjäger im II. Weltkrieg. Zum Absetzen mit Fallschirmen kam auch die Landung mit Lastenseglern.Viele Kriegsparteien übernahmen das Konzept, welches in mehreren Schlachten (Eben-Emael, Kreta, Normandie) seine Wirksamkeit demonstrierte.

Seitdem unterhalten die meisten Streitkräfte der Industrienationen luftbewegliche Kräfte. So verfügt beispielsweise die United States Army über ein Korps, dessen Hauptbestandteil drei luftverlastbare Infanteriedivisionen sind. In der Bundeswehr existiert seit 2006 das Jägerregiment 1 in der Luftbeweglichen Brigade 1, die den Eingreif- und Stabilisierungskräften zugeordnet ist.

Aufbau und Auftrag

Die luftbewegliche Infanterie umfasst heute Einheiten, welche mit Hubschraubern an ihren Einsatzort gebracht werden. Diese Art der Verlegung hat den Vorteil, dass die Truppen punktgenau abgesetzt werden können, eine frühzeitige Entdeckung durch eine lange Flugzeit am Fallschirm verhindert wird, die Organisation und Kohäsion steigt und sich so das Risiko des Einsatzes insgesamt verringert. Außerdem verfügt luftbewegliche Infanterie häufig über organische Luftnahunterstützung, Verwundetenversorgung aus der Luft und spezielle Nachschubeinheiten. Die Vorzüge gegenüber klassischer Infanterie sind die schnelle Verleg- und Verfügbarkeit, Unabhängigkeit vom Gelände, die Möglichkeit, einen Gegner auch in der Tiefe überraschend anzugreifen und ein breites Einsatzspektrum.

Die so unterstützte Infanterie kann, je nach Aufgabe, auch einen Stoßtrupp hinter feindlichen Linien bilden, um z. B. eine Brücke oder einen Gebirgspass einzunehmen, den feindlichen Nachschub zu unterbinden und sich anschließend wieder mit der Hauptstreitmacht zu vereinigen. Ebenso sind Einsätze zur Geiselbefreiung oder Sabotage meist Aufgaben von luftbeweglichen Einheiten.

In dieser Art verwendete Infanterie wird in den USA als Luftkavallerie bezeichnet.

Ausrüstung

Da die zum Transport benutzten Fluggeräte nur eine begrenzte Ladekapazität besitzen und die Standardschützenpanzer der bodengebundenen Armee häufig zu schwer für diese sind, wird die von der Infanterie mitgeführte Ausrüstung oft speziell für diese Aufgabe gebaut, wie z. B. der deutsche Waffenträger Wiesel. Die persönliche Ausrüstung der Soldaten ist zum Großteil unverändert, teilweise kommen angepasste Ausrüstungsteile, wie leichtere Fliegerhelme und Karabinergewehre zum Einsatz.

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