Lysergsäure-Amid

Lysergsäure-Amid
Strukturformel
Strukturformel von Ergin
Allgemeines
Name Ergin
Andere Namen
  • D-(+)-Lysergsäureamid (LSA)
  • 9,10-Didehydro-6-methyl-ergolin-8β- carboxamid
  • LA-111
Summenformel C16H17N3O
CAS-Nummer 478-94-4
Kurzbeschreibung kristalliner Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 267,326 g·mol–1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

242 °C (Zersetzung)[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [2]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ergin, auch D-Lysergsäureamid (LSA), ist ein dem LSD verwandter Stoff aus der Gruppe der Mutterkornalkaloide. LSA kann als Grundstoff für Synthese von LSD dienen. Alleine entfaltet es beim Menschen eine dem LSD ähnliche, aber nicht ebenbürtige Wirkung halluzinogenen Typs.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Ergin kommt im Gegensatz zum LSD auch in der Natur vor, wie in einigen der rund 2.000 Windengewächse, unter anderem kommt er in den Samen von Rivea corymbosa und den Prunkwinden (Ipomoea) vor, allerdings nicht in allen davon nennenswert. Insbesondere die Art Ipomoea tricolor (bzw. Ipomoea violacea) verfügt über eine nennenswerte Konzentration. In der stärksten natürlich vorkommenden Konzentration liegt LSA aber in den Samen der Hawaiianischen Baby-Holzrose (Argyreia nervosa) vor, wo die Konzentration bis zu 10 mal höher als bei Ipomoea tricolor angegeben wird.

Wirkung

Der Trip verläuft visuell und auch mental weit weniger stark als mit LSD, kann von daher auch besser kontrolliert werden. Nichtsdestoweniger kann es auch zur völligen Abschottung von der Realität kommen, je nach Dosierung.

Im Vergleich zu LSD soll LSA aber ausgeprägtere auditive Halluzinationen hervorrufen. CEV (engl. Closed Eye Visuals), d. h. visuelle Erscheinungen bei geschlossenen Augen, sind dagegen, als optische Halluzinationen gewertet, bei praktisch allen Konsumenten gegeben. Das Zeitempfinden wird beeinträchtigt, alles erscheint dem Konsumenten langsamer. Das Sprachvermögen kann gestört werden und vereinzelt berichten Konsumenten nach dem Trip auch von gestärkter Naturverbundenheit.

Ein schnelles und vielfältiges Gedankenaufkommen sind für einen LSA-Trip ebenfalls charakteristisch. Die Gedanken werden oft als sehr klar und geordnet empfunden.

Ein LSA-Trip hält üblicherweise 4–8 Stunden an, wobei die eigentliche Wirkung erst 1–2 Stunden nach der Einnahme einsetzt.

Nebenwirkungen

Anfängliche Übelkeit ca. eine Stunde nach Einnahme, wenn LSA auf vollem Magen konsumiert wird. Bei Konsum auf leeren Magen kann es bereits nach etwa 30 Minuten zu Übelkeit und den charakteristischen "Wadenstichen" kommen.

Schon bei geringen Dosierungen, vor allem aber bei höheren Dosierungen kann es zu Kreislaufproblemen und damit verbundenen Blackouts kommen, dies kann das Risiko zu stürzen erhöhen. Der Körper fühlt sich im Rausch sehr träge an.

Das Schmerzempfinden kann stark reduziert sein.

Durch zu unruhige Umgebung bzw. falsches Setting können sich, wie unter Einfluss anderer psychotropen Substanzen auch, Paranoia oder Horrortrips entwickeln.

Wie bei allen halluzinogenen Substanzen besteht zudem die Gefahr der Aktivierung latenter Psychosen oder die Möglichkeit der Entstehung einer Drogenpsychose (Hängenbleiben).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 976-977, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.

Weblinks

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