- Längstalfurche
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Als Längstal wird der Verlauf eines Flusses oder größeren Tales zwischen annähernd parallelen Gebirgsketten bezeichnet. Es ist der Normalfall in geologisch jungen Faltengebirgen wie den Alpen, Karpaten, Anden oder den Hochgebirgen von Zentralasien.
Der Begriff wird hauptsächlich dann verwendet, wenn ein Gebirge auch markante Quertäler aufweist, wo die Flüsse in Form von Durchbruchstälern eine Gebirgskette quer zur vorherrschenden Richtung durchstoßen.
Viele Längstäler folgen dem Verlauf geologischer Störungen, die oft tief in die Erdkruste hineinreichen und daher oft schon vor der Gebirgsbildung aktiv waren. Ihre Linienstrukturen hängen meist mit den großräumigen Bewegungen der Kontinente, der sog. Plattentektonik zusammen.
Bei besonders ausgedehnten Talsystemen spricht man von Längstalfurchen, die oft von zwei Flüssen in entgegengesetzter Richtung okkupiert werden. Die Ostalpen und andere alpidische Gebirge weisen viele solcher Furchen auf, die sich fast gradlinig über viele hundert Kilometer hinziehen können. Einige Beispiele sind:
- die Inn-Salzach-Enns-Längstalfurche,
- das Drautal-Gailtal-Lineament
- die Mur-Mürz-Furche der Alpen
- die 2-300 km langen Längstalfurchen des Pontus-Gebirges (Nordanatolisches Randgebirge).
- die Längstalfurche der Oberläufe von Indus und Brahmaputra (Himalaya)
Siehe auch
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