- Löwentor (Jerusalem)
-
Das zur Zeit Suleimans des Prächtigen 1538 errichtete Löwentor (sein hebräischer Name), auch Stephanstor, ist eines der acht Tore der Jerusalemer Altstadt. Es führt nördlich des Tempelberges von Osten in das Muslimische Viertel der ummauerten Stadt. Süleyman hatte das Tor eigentlich nach dem Jordantal, "Bab el-Ghor" nennen wollen, doch der Name setzte sich nie durch.
Seinen Namen erhielt das Tor wegen zweier Leopardenreliefs auf der Außenseite der Mauer, die man fälschlicherweise für Löwen hielt. Die Leoparden entstammen dem heraldischen Zeichen des mamlukischen Sultans Baybars (1260–77). Der zweite gebräuchliche Name „Stephanstor“ bezieht sich auf die Überlieferung, wonach in der Nähe des Tores der Märtyrer Stephanus gesteinigt wurde (Apg 7,57ff EU) (vgl. aber auch: Damaskustor). Weil das Tor auch zum Grab führt, das als Mariengrab gilt, heißt das Tor auf arabisch „Marientor“. Die Kreuzfahrer bezeichneten es als das „Tor des Jehosafat“.
Die vom Löwentor in die Stadt führende Straße geht nach wenigen hundert Metern in die Via Dolorosa über. Ursprünglich musste man sich nach Betreten des Tores nach links wenden, wo man heute noch einen zweiten Bogen sehen kann. Eine ähnliche Konstruktion existiert bis heute beim Zionstor. Die ursprüngliche Rückmauer des Tores wurde unter den Briten entfernt, um den Verkehr zu erleichtern. Das Löwentor ist der wichtigste Zugang von der Altstadt zum Ölberg. Im Sechstagekrieg gelangte die israelische Armee durch dieses Tor in die Altstadt.
Weblinks
Commons: Löwentor – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienTore der Jerusalemer AltstadtDamaskustor | Herodestor | Löwentor | Goldenes Tor | Dungtor | Zionstor | Jaffator | Neues Tor
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Löwentor — Es gibt verschiedene architektonische Bauten, die den Namen Löwentor tragen: Löwentor in Butrint, Albanien Löwentor in Darmstadt, Deutschland Löwentor in Florenz, Hauptportal des Palazzo Vecchio, Italien Löwentor in Hattuša, Türkei Löwentor in… … Deutsch Wikipedia
Damaskustor (Jerusalem) — Damaskustor 2007 Damaskustor um 1900 … Deutsch Wikipedia
Altstadt (Jerusalem) — Altstadt von Jerusalem Die Altstadt von Jerusalem erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 1 km². Sie enthält zwar einige Gebäude aus früheren Zeiten, wird aber in ihrer heutigen Lage von der Stadtmauer Süleyman des Prächtigen aus dem 16.… … Deutsch Wikipedia
Altstadt von Jerusalem — Die Altstadt von Jerusalem erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 1 km². Sie enthält zwar einige Gebäude aus früheren Zeiten, wird aber in ihrer heutigen Lage von der Stadtmauer Süleyman des Prächtigen aus dem 16. Jahrhundert umschlossen.… … Deutsch Wikipedia
Herodestor (Jerusalem) — Herodestor, Jerusalem, 2005 Das Herodestor (arabisch: باب الساهرة bāb as sahairad, „Blumentor“, hebräisch: שער הפרחים [ʃaˈar hapraˈxim] Blumentor; weitere Bezeichnungen: Schaftor, Sha ar Hordos) ist eines der acht Tore der Jerusalemer Altstadt … Deutsch Wikipedia
Dungtor (Jerusalem) — Dungtor zwischen 1940 und 1946 Dungtor 2008 Das Dungtor (auch Misttor, hebr. שער האשפות Scha ar haAschpot, „Abfalltor“; arabisch … Deutsch Wikipedia
Misttor (Jerusalem) — Dungtor zwischen 1940 und 1946 Dungtor 2008 Das Dungtor (auch Misttor, hebr. שער האשפות Scha ar haAschpot, „Abfalltor“; arabisch … Deutsch Wikipedia
Zionstor (Jerusalem) — Zionstor 2005 Das Zionstor (hebr. שער ציון, Sha ar Tzion) ist eines der acht Tore der Jerusalemer Altstadt. Es wurde im Jahr 1540 unter Sultan Suleiman dem Prächtigen errichtet. Es eröffnet von Süden (also von der Straße nach Hebron) den Zugang… … Deutsch Wikipedia
Stephanstor (Jerusalem) — Löwentor um 1900 Detailaufnahme der Leoparden Das zur Zeit Suleimans des Prächtigen 1538 errichtete Löwentor (sein hebräischer Name), auch Stephanstor, ist eines der acht Tore der … Deutsch Wikipedia
Ölberg (Jerusalem) — Jüdischer Friedhof am südlichen Ölberg, vom Südosten der Altstadt aus gesehen Der Ölberg (hebräisch הר הזיתים Har haSetim; arabisch جبل الزيتون … Deutsch Wikipedia