- Goldenes Tor (Jerusalem)
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Das Goldene Tor (hebr. שער הרחמים Scha'ar harachamim "Tor des Erbarmens", arabisch: Bab al-Dhahabi) ist eines der acht Tore in die Altstadt von Jerusalem. Das Tor befindet sich im östlichen Teil der Stadtmauer, südlich des Löwentors. Es ist das einzige Tor in der Stadtmauer, das direkt auf den Tempelberg führt. Die reich ornamentierte Archivolte geht auf den oströmischen Kaiser Herakleios zurück, anlässlich dessen Rückführung des Heiligen Kreuzes (630) in die von den Sassaniden zurückeroberte Stadt das Doppelportal als Triumphtor gestaltet wurde.
Möglicherweise befand sich hier ursprünglich das herodianische Tor, durch das in den Tagen, als der Tempel noch stand, am Versöhnungsfest der Sündenbock getrieben wurde, der sinnbildlich die Sünden des Volkes trug.
In der christlichen Überlieferung betrat Jesus von Nazaret als „Messias“ durch dieses Tor Jerusalem, bevor die Stadt 70 nach Chr. zerstört wurde. In der Kreuzfahrerzeit wurde das Goldene Tor nur zweimal im Jahr geöffnet: für eine feierliche Prozession am Palmsonntag und am Fest der Kreuzerhöhung. 1537-1541 erfolgte der Wiederaufbau unter dem türkischen Herrscher Süleyman der Prächtige. Da dieser sich dabei an den Grundmauern der antiken Stadtmauer orientierte, wurden Stück für Stück auch die Stadttore wieder errichtet. Das Goldene Tor wurde gleich nach dem Wiederaufbau auf Geheiß von Süleyman zugemauert und versiegelt.
Die Versiegelung des Tores wird häufig so interpretiert, dass Süleyman dadurch die Ankunft des Gottes der Juden habe verhindern wollen, denn nach jüdischem Glauben soll der Messias (hebräisch Maschiach) am „Ende aller Tage“ hier in die Stadt einziehen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Osmanen es nach dem Ende der Kreuzfahrerzeit schlossen, um „Ungläubigen“ den Zugang zum Tempelberg zu verwehren. Ein Friedhof an der Mauer soll - so wird oft vermutet - jüdische Priester abschrecken. Süleyman und seine Zeitgenossen hätten gehofft, das Kommen des „Messias" so zu verhindern.
Nach der jüdischen Überlieferung wird die Bezeichnung Scha'ar harachamim "Tor des Erbarmens" darauf zurückgeführt, dass die Schechina (göttliche Gegenwart) durch dieses Tor auf den Tempelberg emporgestiegen sei. Hesekiel 44, 1–3 wird teilweise so interpretiert, dass die Herrlichkeit Gottes durch das östliche Tor in den Tempel kam und das Tor nun bis zur Ankunft des Messias verschlossen bleibt.
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