Damaskustor (Jerusalem)

Damaskustor (Jerusalem)
Damaskustor 2007
Damaskustor um 1900
Das Damaskustor ist auch nachts ein belebter Ort

Das Damaskustor (hebräisch שער שכם – Sha'ar Shechem, deutsch Schechem-Tor oder Nablus-Tor; ‏ باب العمود‎ bab al-amud, DMG bābu ʾl-ʿamūd, „Säulentor“) ist das größte – und in den Augen vieler Besucher auch schönste – Tor der ummauerten Altstadt von Jerusalem. Es liegt an der Nordseite der Altstadt und führt sowohl in das arabische als auch in das christliche Viertel (die anderen Viertel sind das jüdische und das armenische).

Der Name leitet sich wie beim Jaffator von der ehemals Jerusalem mit Damaskus verbindenden Straße ab, die hier die Altstadt verlässt. Für die hebräische Bezeichnung Sha'ar Shechem gilt das Gleiche. Die arabische Bezeichnung Säulentor geht auf eine römische Siegessäule zurück, die zu Zeiten Kaiser Hadrians aufgestellt wurde. Schon damals befand sich an der Stelle des Damaskustores ein Tor in der nördlichen Stadtmauer von Jerusalem, das damals Aelia Capitolina hieß. Die Siegessäule ist auch auf der Karte von Madaba aus dem 6. Jahrhundert zu sehen.

Das Damaskustor entstand im Zuge der umfangreichen Erneuerung der Jerusalemer Stadtmauer unter Sultan Süleyman dem Prächtigen in den Jahren 15351538.

Heute steht das Damaskustor zwischen West- und Ost-Jerusalem und bildet als wichtigstes Fußgängertor ein Nadelöhr zwischen Altstadt und Neustadt. Besonders während der Geschäfts- sowie der jüdischen und muslimischen Gebetszeiten ist das Tor stark frequentiert. Nirgendwo sonst begegnen sich die verschiedenen Gruppen der israelischen und palästinensischen Gesellschaften sowie die traditionell gekleideten Vertreter der in der Altstadt ansässigen christlichen Kirchen so eng und vielfältig wie am Damaskustor. Lediglich die moderne, säkularisierte israelische Bevölkerung fehlt hier fast völlig.

Schon im Torbau selber befinden sich kleine Geschäfte, und fliegende Händler verkaufen ihre Waren. Von hier aus ist es nur ein kurzer Weg bis zur Via Dolorosa.

Die Kreuzfahrer bezeichneten das Tor als "Stephanstor", da ihrem Glauben nach der erste christliche Märtyrer vor diesem Tor gesteinigt wurde. Heute trägt aber das Löwentor diesen (zusätzlichen) Namen.

Weblinks

31.78161944444435.2302055555567Koordinaten: 31° 46′ 54″ N, 35° 13′ 49″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jerusalem Stone — Gigantische Meleke Blöcke in der Westmauer des Jerusalemer Tempelberges ( Klagemauer ), 10. Jahrhundert v. Chr …   Deutsch Wikipedia

  • Damaskustor — 2007 Damaskustor um 1900 …   Deutsch Wikipedia

  • Jerusālem — (in den Keilinschriften Ursalimmu, in den Hieroglyphen Schalam, griech. und lat. Hierosolyma, hebr. Jeruschalajim, »Wohnung des Friedens«, bei den Arabern El Kuds, »das Heiligtum«, bei den Türken Küdsi Schêrif genannt), die alte Hauptstadt… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Jerusalem Cardo — Der Cardo im jüdischen Viertel Säulen und Straßenpflaster sind gut erhalten …   Deutsch Wikipedia

  • Jerusalem — Flagge/Wappen Lage …   Deutsch Wikipedia

  • Stephanstor (Jerusalem) — Löwentor um 1900 Detailaufnahme der Leoparden Das zur Zeit Suleimans des Prächtigen 1538 errichtete Löwentor (sein hebräischer Name), auch Stephanstor, ist eines der acht Tore der …   Deutsch Wikipedia

  • Altstadt (Jerusalem) — Altstadt von Jerusalem Die Altstadt von Jerusalem erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 1 km². Sie enthält zwar einige Gebäude aus früheren Zeiten, wird aber in ihrer heutigen Lage von der Stadtmauer Süleyman des Prächtigen aus dem 16.… …   Deutsch Wikipedia

  • Altstadt von Jerusalem — Die Altstadt von Jerusalem erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 1 km². Sie enthält zwar einige Gebäude aus früheren Zeiten, wird aber in ihrer heutigen Lage von der Stadtmauer Süleyman des Prächtigen aus dem 16. Jahrhundert umschlossen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Herodestor (Jerusalem) — Herodestor, Jerusalem, 2005 Das Herodestor (arabisch: ‏باب الساهرة‎ bāb as sahairad, „Blumentor“, hebräisch: שער הפרחים [ʃaˈar hapraˈxim] Blumentor; weitere Bezeichnungen: Schaftor, Sha ar Hordos) ist eines der acht Tore der Jerusalemer Altstadt …   Deutsch Wikipedia

  • Dungtor (Jerusalem) — Dungtor zwischen 1940 und 1946 Dungtor 2008 Das Dungtor (auch Misttor, hebr. שער האשפות Scha ar haAschpot, „Abfalltor“; arabisch ‏ …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”