M-Klasse (Leichter Kreuzer)

M-Klasse (Leichter Kreuzer)
M-Klasse
Übersicht
Typ: Leichter Kreuzer
Einheiten: geplant: 6
in Dienst: 0
Technische Daten
Verdrängung: Entwurf: 8.500 t (M, N, O, P)
10.400 t (Q, R)
Länge: 173 m (M, N, O, P)
184 m (Q, R)
Breite: 15,2 m (M, N, O, P)
16,7 m (Q, R)
Tiefgang: mittlerer: 5,42 m
Bewaffnung:
  • 8 x 15 cm S.K. L/55
  • 4 x 8,8 cm S.K. L/76 Flak
  • 8 x 3,7 cm Flak
    in Doppellafetten
  • 6 x 2 cm Flak
  • 8 x 53,3 cm Torpedorohre
    in zwei Vierfachsätzen
  • ca. 60 Minen
Geschwindigkeit: Maximal: 32 kn
Besatzung: 28 Offiziere, 892 Mannschaften
Reichweite: 8.000 sm bei 19 Knoten, Q und R 12.000 sm
Antrieb:

Bei den Leichten Kreuzern der M-Klasse, auch als Kreuzer 1938 bezeichnet, handelt es sich um einen Entwurf der deutschen Kriegsmarine, der nicht weit über die Kiellegung von drei Einheiten hinauskam.

Inhaltsverzeichnis

Planung

Im Frühjahr 1936 begannen Planungen für eine neue Klasse von Leichten Kreuzern. Alle früher gebauten Leichten Kreuzer waren wegen der zu geringen Reichweite für die ihnen zugedachte Aufgabe im Handelskrieg ungeeignet. Deshalb sollten die neuen Schiffe der M-Klasse einen größeren Einsatzradius bekommen.

Wie die früheren Kreuzer sollten die Schiffe ein kombiniertes Antriebssystem mit Dieselmaschinen für die Langstreckenfahrt bei mittlerer Geschwindigkeit und zusätzlichen Turbinen für hohe Geschwindigkeit im Kampf erhalten. Für ihre Größe wären diese Schiffe im Vergleich zu Einheiten der Alliierten, wie der Town-Klasse, nicht sehr stark bewaffnet oder gepanzert gewesen. Nach vier Einheiten (M, N, O und P) sollten zwei verbesserte Einheiten (Q und R) gebaut werden. Außer etwas größeren Abmessungen sollte vor allem die schwere Flak und das Feuerleitsystem verbessert werden.

Bau

Die Bauzeit war auf zweieinhalb Jahre projektiert, bei drei Fertigstellungen pro Jahr. Die Bestellungen für die ersten vier Schiffe wurden am 28. Mai 1938 abgegeben, die Bauaufträge für die Kreuzer Q und R folgten am 8. August 1938.

Bis zum Frühjahr 1939 waren die ersten drei Schiffe auf Kiel gelegt. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erfolgte im September 1939 der Baustop für alle drei Einheiten. Nach dem erfolgreichen Frankreichfeldzug gab es im Sommer 1940 Überlegungen, den Bau der Schiffe wieder anlaufen zu lassen. Schließlich wurden aber die noch auf Stapel liegenden drei Schiffsrümpfe bis 1943 verschrottet.

Von 1939 bis 1941 gab es in der Kriegsmarine Untersuchungen darüber, ob der M-Klasse-Kreuzer als Grundlage für den Bau von Leichten Flugzeugträgern oder Flugdeckkreuzern dienen könnte. Als 1942 ein neues Flugzeugträgerbauprogramm in Deutschland angefahren wurde, waren die M-Kreuzer nicht mehr darin enthalten.

Technische Beschreibung

Panzerung

Die Panzerung machte etwa 12,5 % der Standardverdrängung aus. Das Gewicht von circa 1000 Standardtonnen verteilte sich unter anderem auf einen Gürtelpanzer mit einer Stärke von 50 mm und ein Panzerdeck mit 20 mm, das in den Böschungen 35 mm stark war.

Bewaffnung

Als Hauptartillerie waren acht 15-cm-Kanonen L/55 C/28 mit maximal 40° Rohrerhöhung und elektrischer Seiten- und Höhenrichtung in vier Doppeltürmen vorgesehen. Je zwei sollten vor und hinter den Aufbauten installiert werden, wobei die inneren Türme so angeordnet worden wären, dass sie die äußeren Türme überschießen konnten (sog. überhöhte Endaufstellung). Es waren die gleichen Geschütze wie bei der Mittelartillerie der Bismarck, allerdings waren die Türme leichter.

Als Mittelartillerie und gleichzeitig als schwere Flak waren vier 88-mm-Flakgeschütze in zwei Doppellafetten vorgesehen. Da der Einsatz vor allem im Kreuzerkrieg weit draußen auf dem Ozean erfolgen sollte und die Bedrohung trägergestützter Flugzeuge zum Zeitpunkt der Planung noch nicht erkannt war, wurde diese geringe Anzahl als ausreichend angesehen. Hinzu kamen vier 3,7-cm-Flak in Doppelafetten und mindestens vier 2-cm-Geschütze in Einzellafetten.

In Nischen je mittschiffs steuerbord und backbord waren Torpedoausstoßrohre in Vierersätzen vorgesehen. Hinzu kam die Möglichkeit zum Einsatz von circa 60 Minen. Für den Einsatz von zwei Bordflugzeugen gab es ein Katapult.

Einheiten

Kreuzer M, N, O, P

M Auf Stapel bei den Deutschen Werken Kiel, Bau gestoppt am 21. September 1939.

N Auf Stapel bei der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven, Bau gestoppt am 21. September 1939.

O Auf Stapel bei der Germaniawerft in Kiel, Bau gestoppt am 21. September 1939.

Kreuzer Q, R

Kiellegung bei Schichau-Werken in Danzig vorgesehen.

Literatur

  • Siegfried Breyer/Gerhard Koop: Von der Emden zur Tirpitz. Band 1, Wehr & Wissen Verlag, Koblenz/Bonn 1981. ISBN 3-8033-0316-8. Seiten 111/112, 137 und 145/146.
  • M.J. Whitley: Kreuzer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuch Verlag, ISBN 3-613-01842-X. Seite 48/49.

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