- MT Rositz
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ROSITZ Schiffsdaten Schiffstyp: Motorschiff Verwendung: Tankschiff Heimathafen : Rostock Rufzeichen: DAYS Schiffstaufe: 15.09.1944 (als EMS) Bauwerft: N.V. Schepswerf De Groot & van Vliet, Slikkerveer Haupteigner: VEB Deutsche Seereederei Technische Daten Baunummer: 246 (1944) BRT: 790 tdw: 1100 Länge über alles: m 62,75 Breite über alles: m 8,86 Max. Tiefgang: m 4,20 Maschine Antrieb: 1 Zweitakt-Sechszylinder-Dieselmotor von der Waggon- und Maschinenbau AG, Hamburg
Maschinenleistung: PSi 950 Höchstgeschwindigkeit: 10 Knoten Schrauben: 1 Schornsteine: 1 Masten: 2 Sonstiges Anzahl Besatzung: 15 Andere Schiffsnamen: Ems, Harriet E., Pamela, Minolo, Alekos, Mark I, Tamin I, Verbleib : nach Brand gesunken
Das Tankschiff MT Rositz war ein Handelsschiff der DDR-Staatsreederei VEB Deutsche Seereederei Rostock (DSR).[1] Es wurde im Ausland angekauft und mit konvertierbaren Devisen aus der durch das Radebeuler Unternehmen VEB Steckenpferd initiierten Steckenpferd-Bewegung bezahlt. Benannt wurde es 1960 nach der im thüringischen Landkreis Altenburger Land gelegenen Gemeinde Rositz.Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Schiffes
Der Kriegsauftrag Nummer I/39 vom 27. November 1940 beinhaltete den Bau eines Trinkwassertankers für die deutsche Kriegsmarine mit dem Namen Ems in der Werft N.V. Scheepswerft De Groth & Van Vliet im niederländischen Slikkerveer. Vergeben wurde die Baunummer 246. Das Schiff wurde nach dem Stapellauf am 15. September 1944 als nichtfertiges Objekt in den Unterlagen der Kriegsmarine registriert und ab Ende November 1944 von Rotterdam in Richtung Wilhelmshaven zur dortigen Kriegsmarinewerft überführt. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schiff unvollendet in Lübeck aufgefunden. Die in Cuxhaven ansässige Beckmannwerft kaufte das Schiff am 20. Oktober 1952, verholte es und ließ den Schiffsrumpf in der eigenen Werft verlängern.
Am 26. Oktober 1952 fand so der zweite Stapellauf des Schiffes statt. Die Tankreederei Ebeling in Hamburg übernahm das Schiff mit dem neuen Namen Harriet E. als Küstentankmotorschiff. Aus wirtschaftlichen Gründen verlängerte man es im Sommer 1953 in der Cuxhavener Werft Mützfeld noch einmal um mehrere Meter. Im Frühsommer 1954 ging die Tankreederei Ebeling Hamburg in Konkurs und es fiel aufgrund der Verbindlichkeiten an die Bank für Gemeinwirtschaft AG Hamburg. Nach erneuter Umbenennung trug der Tanker jetzt den Namen Pamela. Neuer Eigentümer ab Oktober 1956 wurde die KR Olea Tankschiff GmbH, Hamburg. Bereits Anfang 1957 gab es einen weiteren neuen Eigentümer, die Luise Schiffahrts GmbH Hamburg.
Für dieses Unternehmen unterwegs, beladen mit Benzin und Dieselöl, kollidierte das Schiff am 12. Oktober 1957 in der Elbmündung mit dem unter finnischer Flagge fahrenden Frachter Clio [2] (1487BRT / Baujahr 1944) und geriet in Brand. Bei diesem Schiffsunfall kamen vier Besatzungsmitglieder ums Leben, fünfzehn wurden gerettet. Das ausgebrannte Schiff wurde nach Cuxhaven geschleppt, wieder aufgebaut und noch einmal, auf inzwischen über 62 Meter verlängert und wieder in Fahrt gebracht.
Im Rahmen der inzwischen angelaufenen Steckenpferd-Bewegung und den zu Verfügung stehenden Valutamitteln gelang es der Deutschen Seereederei das Tankschiff anzukaufen und es ab dem 28.März 1960 unter dem Namen Rositz in Fahrt zu bringen. Eingesetzt wurde es in der Nord-und Ostsee.
Nach knapp sechsjährigem Einsatz für die Deutsche Seereederei übergab man das Schiff mit dem 1. Januar 1967 an die Abteilung Bunkerflotte des volkseigenen Kombinates VEB Minol. Gleichzeitig wurde es in Minolo umbenannt. Die wechselvolle Geschichte des Schiffes setzte sich fort im Verkauf von 1970 an den griechischen Reeder Antonios Alexatos in Piräus mit seinen Unternehmen Alexatos Shipping Ltd.. Im Jahre 1975 wird der Tanker erwähnt als Mark I für Eviaki Shipping S.A. mit dem Heimathafen Piräus. Nach dem Weiterverkauf 1979 an den ägyptischen Reeder Tamin Sadek wird das Fahrzeug erneut umbenannt in Maged mit Heimathafen Suez.
1983, bereits unter dem Namen Tamin I für die Firma Matsadis Marine Service in Suez unterwegs, geriet es im Roten Meer in Brand. Es befanden sich fast eintausend Tonnen Bitumen als Ladung an Bord. Die Besatzung verließ am 3. Oktober 1983 das Schiff und es galt anschließend als verschollen. Das ausgebrannte Wrack wurde jedoch wiederentdeckt und im Mai 1984 nach Suez geschleppt, wo es doch noch versank.
Weitere Schiffe der Steckenpferd-Bewegung
- MS Kap Arkona (Übergabedatum an die DSR: 12. November 1958)
- MS Stubbenkammer (17. Dezember 1958)
- MS Steckenpferd (5. Januar 1959)
- MS Stoltera (26. Februar 1959)
- MT Schwarzheide (1947) (30. April 1960)
- MT Lützkendorf (1946) (17. Juni 1960)
Literatur
- Deutsche Reedereien Band 23 VEB Deutsche Seereederei Rostock Autorenkollektiv Verlag Gert Uwe Detlefsen ISBN 3-928473-81-6
- Gerd Peters: Der Ankauf von Alttonnage-Schiffen für die DDR-Handelsflotte. Dichtung und Wahrheit um die Steckenpferd-Bewegung. In: Voll Voraus. Für Fahrensleute und Freunde der Seefahrt. Ausgabe Nr. 12, Mai 2007, S. 4/5. Typ IV-Fahrensleute e.V. (Hrsg.), Rostock 2007
Weblinks
Einzelnachweise
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