MW-KR

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Karonga Distrikt in Malawi

Karonga ist eine mittlere Stadt am Malawisee im Norden von Malawi. Sie hat 35.000 (Schätzung 2006) Einwohner und liegt nahe der Grenze zu Tansania.

Karonga ist Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes der Nordregion mit einer Fläche von 3.355 km² und einer Bevölkerung von 194.572. Kambwe, der Hafen von Karonga, wird regelmäßig in der Woche von der MS Ilala angelaufen. Es gibt eine 1.500 m Flugpiste, Krankenhäuser, Haupt- und Sekundarschulen. Es gibt einen Wochenmarkt, einen Supermarkt, eine Post und eine Bank. Karonga liegt an der Fernstraße Mzuzu-Chitipa, wobei die 101 km nach Chipita einer Erneuerung bedürfen. Mbeya in Tansania liegt fünf Autostunden entfernt.

Karonga ist ein regionaler Sitz der staatlichen landwirtschaftlichen Vermarktungsagentur ADMARC. Der Distrikt Karonga ist vergleichsweise wohlhabend, da seine Böden besser sind als im Süden und höhere Niederschläge im Jahr verzeichnet werden. Es wird überwiegend Baumwolle angebaut, aber auch Bananen, Reis und Mais für die Selbstversorgung. Karonga ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Stadt, also nur mit einem Auto zu erkunden. Es liegt in einer fruchtbaren Ebene.

Das Gebiet zwischen Chitipa und Karonga war einmal das Königreich der Ngonde, die noch heute hier leben. Dann wurde Karonga bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Stützpunkt arabischer Sklavenhändler. Zur modernen Stadt wurde Karonga 1883, als die Briten dort eine Handelsniederlassung gründeten und 1895 den Sklavenhandel unterbanden. Aus dem Ersten Weltkrieg gibt es an der Straße zum Flugfeld Soldatengräber von britischen und deutschen Gefallenen.

Im Dorf Uraha bei Karonga liegt der Fundort des ältesten zur Gattung Homo gestellten Fossils, das bisher von Paläoanthropologen entdeckt wurde. Der mehr als zwei Millionen Jahre alte, bezahnte Unterkiefer erhielt die Archivnummer UR 501 („UR“ steht für Uraha) und wurde von seinem Entdecker, Friedemann Schrenk, Homo rudolfensis zugeordnet. In Karonga wurde aufgrund einer Initiative Schrenks mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Uraha-Stiftung ein Kultur- und Museumszentrum gegründet, das u.a. Vormenschenfunde beherbergen soll.

Weblinks


-9.933333333333333.9333333333337Koordinaten: 9° 56′ S, 33° 56′ O


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