- Machuca, mein Freund
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Filmdaten Deutscher Titel Machuca, mein Freund Originaltitel Machuca Produktionsland Chile Originalsprache Spanisch Erscheinungsjahr 2004 Länge 116 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Andrés Wood Drehbuch Eliseo Altunaga, Andrés Wood Besetzung - Ariel Mateluna: Pedro Machuca
- Matías Quer: Gonzalo Infante
- Manuela Martelli: Silvana
- Ernesto Malbran: Father McEnroe
- Aline Küppenheim: María Luisa Infante
Machuca, mein Freund ist ein chilenischer Spielfilm von Andrés Wood aus dem Jahr 2004, der die Freundschaft zweier Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten schildert. Der Film spielt unmittelbar vor und während des Putsches von Augusto Pinochet gegen Salvador Allende.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Chile der frühen 1970er Jahre macht sich wegen der herrschenden Umstände Unmut unter den ärmeren Bevölkerungsschichten breit. Sozialistische Ideen werden populär. In der lateinamerikanischen Kirche wird die Befreiungstheologie entwickelt, die im Konflikt zur Sichtweise des Vatikan einen konkreten Eintritt des Klerus für Verbesserungen nicht erst im Jenseits steht.
Vor diesem Hintergrund lässt der Schulleiter Father McEnroe an der elitären Jungenschule Saint Patrick zum ersten Mal Kinder aus den Slums zu, die vom Schulgeld befreit werden. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten entwickelt sich zwischen Gonzalo Infante, einem verwöhnten Kind aus der Oberschicht, und Pedro Machuca, der aus einer extrem armen und zerrütteten Familie stammt, eine tiefe Freundschaft. Beide können so Blicke in die Welt des jeweils anderen werfen. Die Freundschaft scheint trotz andauernder Versuche der negativen Beeinflussung von beiden sozialen Polen aus stark zu sein.
Wie in der Schule spitzt sich aber im ganzen Land der Konflikt zwischen den Besitzenden und den Mittellosen über die Zeit zu. An dessen Höhepunkt putscht sich Augusto Pinochet an die Macht und das Land versinkt binnen kürzester Zeit in einer Militärdiktatur. Auch in der Schule werden die Patres abgesetzt, die noch in einer trotzigen Geste die Abwesenheit christlicher Ideen demonstrieren. Sympathiekundgebungen von Seiten der Schüler werden hart bestraft.
Endgültig zerbricht die Freundschaft aber erst, als Gonzalo Zeuge der brutalen Räumung des Slums durch die Militärs wird. Eine gute Freundin wird dabei beim Versuch, ihren Vater vor den Misshandlungen durch die Soldaten zu schützen, erschossen und Infante leugnet bei der ihm drohenden Verhaftung jede Beziehung zu den Slumbewohnern ab. Während danach das düstere Schicksal der armen Bevölkerung ungeklärt bleibt, kehrt Infante zurück in die Welt der bevorzugten Oberschicht.
Kritiken
„Der mit Sorgfalt, Geduld und Humor inszenierte Film hält konsequent die kindliche Perspektive durch, die bildhaft für Allendes Traum von sozialer Gleichheit steht. Der Einbruch der Wirklichkeit fällt dadurch umso drastischer aus.“
Auszeichnungen
Der Film wurde vom Vancouver International Film Festival 2004 zum populärsten internationalen Film gewählt.[1]
Hintergrund
Der Film ist stark autobiographisch geprägt. Andrés Wood besuchte selbst das elitäre Saint George's College in Santiago de Chile und widmete sein Werk im Abspann einem Father Gerardo Whelan. Letzterer war gemäß der Widmung selbst Schulleiter in der Zeit unmittelbar vor dem Putsch gegen Allende.
Einzelnachweise
- ↑ VIFF: 23rd Vancouver International Film Festival breaks records, Stand 29. März 2009
Weblinks
- Machuca, mein Freund in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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