Magnetlink

Magnetlink

Ein Magnet-Link ist ein Standard für Internet-Hyperlinks für das Herunterladen von Dateien. Er wird insbesondere in Peer-to-Peer-Netzen verwendet. Hierbei ist er eher als URN statt als URL zu betrachten, da er nicht den Ort, sondern den Inhalt kennzeichnet. Magnet-Links sind sehr nützlich in dem Sinne, dass sie es erlauben, eine bestimmte Datei zu verlinken, ohne darauf Rücksicht nehmen zu müssen, wo diese gespeichert wird oder dass der Link ungültig wird.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Ein Magnet-Link ist vergleichbar mit einer ISBN (Buch-Nummer) in dem Sinne, dass lediglich ein bestimmter Inhalt bezeichnet wird (eine „Ressource“). Zwei verschiedene Dateien haben niemals denselben Magnet-Link, dagegen hat dieselbe Datei, die an verschiedenen Stellen im Internet gefunden wird, immer denselben Magnet-Link. Das ist genauso wie mit den ISB-Nummern: Zwei verschiedene Bücher haben niemals dieselbe ISBN, aber ein bestimmtes Buch hat immer dieselbe vom Standort unabhängige Nummer.

Verwendung

Im Gegensatz zu ISB-Nummern werden Magnet-Links automatisch aus dem Datei-Inhalt erzeugt, weshalb man keine zentrale Organisation zur Nummernvergabe braucht. Aus diesem Grund sind sie bei der Netz-Gemeinde besonders beliebt als „garantiert gültiger“ Suchbegriff in Peer-to-Peer-Netzen, der gewährleistet, dass tatsächlich nichts anderes als die vom Linkverteiler beabsichtigte Datei heruntergeladen wird.

Ein anderer Vorteil in der Verwendung von Magnet-Links liegt in der einfachen Handhabung und der Plattformunabhängigkeit. Derselbe Magnet-Link kann in verschiedensten Anwendungen auf fast jedem Betriebssystem zum Herunterladen verwendet werden. Weil Magnet-Links knapp und präzise sind, können sie leicht mit Hilfe von Copy-and-paste in E-Mails genannt oder als Textzeilen beim Chatten eingefügt werden, was beispielsweise mit BitTorrent-Dateien nicht so einfach geht.

Technische Beschreibung

Anders als andere Arten von Links (zum Beispiel HTTP oder FTP) ist der Magnet-Link keine URL, sondern eine andere Art von URI (genannt URN), denn er bezeichnet nicht den Ort der Ressource, sodass man diese direkt beziehen könnte. In Peer-to-Peer-Netzen bedeutet dies, dass die Ressource zunächst gesucht werden muss, um eine oder mehrere sogenannte Quellen zu finden, damit man die Datei beziehen kann. Aus diesem Grund verwenden die Tauschbörsennutzer hauptsächlich solche Magnet-Links, die nur einen Hash-Wert darstellen, um die Datei zu identifizieren. Jedoch ist dies nicht die einzige Möglichkeit. Es lassen sich auch Speicherorte angeben, um den Aufwand für die Suche zu vermeiden oder zu begrenzen. Hier ist ein Beispiel für einen vollqualifizierten Magnet-Link:

magnet:?xt=urn:sha1:YNCKHTQCWBTRNJIV4WNAE52SJUQCZO5C

In diesem Beispiel beinhaltet der Link nur einen SHA1-Hash-Wert, der eine Datei oder Ressource eindeutig identifiziert. Er beschreibt nicht, wo diese Ressource gefunden werden kann. Ein geeignetes Such-System wird benötigt, um auf die Datei zugreifen zu können, beispielsweise ein Peer-to-Peer-Programm.

Im Magnet-Link-System sind verschiedene Parameter in Form von Name-Wert-Paaren erlaubt. Hier die wichtigsten:

xt steht für „exact topic“ und wird von einer URN gefolgt.

xs steht für „exact substitute“ und wird von einer URL gefolgt, entspricht also dem klassischen Hyperlink.

as steht für „acceptable substitute“ und kann Alternativen zu xt angeben.

kt steht für „keyword topic“ und bedeutet, dass mit Hilfe von Schlüsselwörtern nach Ressourcen mit diesem Dateinamen gesucht werden soll. Die Schlüsselwörter werden mit Pluszeichen getrennt.

dn steht für „display name“ und gibt typischerweise den Dateinamen an, genauer gesagt einen Namen, unter dem die Ressource präsentiert wird.

mt steht für „manifest topic“ und gibt mit Hilfe einer URL den Ort einer Liste (also einer Datei) an, in der sich dann die eigentlichen Links befinden.

Verteilung von Dateien

Um eine Datei mit Hilfe von Magnet-Links zu verteilen, erzeugt der Benutzer den Magnet-Link von Hand oder mit Hilfe eines Programms, in der Regel dem Peer-to-Peer-Netz-Programm. Den Link verteilt er dann zum Beispiel über eine Internet-Seite. Aktuelle Versionen der wichtigsten Browser verstehen diese Links und starten bzw. übergeben sie dann an ein passendes Programm.

Weblinks

  • Webseite des MAGNET-URI-Projektes
  • Bitzi, eine Magnet-Such-Maschine/-Verzeichnis.
  • Azureus Ein Open-Source-BitTorrent-Programm, das einige Arten von Magnet-Links behandeln kann, wenn DHT eingeschaltet ist.
  • LimeWire - Ein Open-Source-Gnutella-Servent, der als erste P2P-Anwendung die Magnet-Links unterstützt hat.
  • Shareaza - Ein Open-Source-Peer-to-Peer-Programm. Unterstützt mehrere Netze gleichzeitig (Gnutella, Gnutella2, Edonkey, BitTorrent).
  • TrustyFiles - Ein anderes Peer-to-Peer-Programm. TrustyFiles integriert Hash-Werte aus Gnutella, Kazaa/Fast Track und eDonkey in Magnet-Links und ermöglicht damit Suchen in Gnutella, Gnutella 2, Kazaa/Fast Track, eDonkey und Overnet. (Vorsicht Adware!)
  • Freebase Eine Web-Seite, die Magnet-Links zur Indizierung kostenloser Software verwendet.

Wikimedia Foundation.

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