Magnus IV. (Norwegen)

Magnus IV. (Norwegen)
Die Verstümmelung von König Magnus
Reidar Grjotgardsson versucht Magnus den Blinden zu retten und wird dabei mit einem Speer in den Rücken getötet.

Magnus Sigurdsson (der Blinde) (* um 1115; † 12. November 1139) war in den Jahren 1130 bis 1135 König in Norwegen. Er war der uneheliche Sohn von Sigurd Jorsalfari. Mit ihm war gleichzeitig Harald Gille König, den Sigurd nach einer Eisenprobe als Bruder anerkannt hatte. Er war der erste König der Bürgerkriegszeit.

Inhaltsverzeichnis

Magnus der Blinde und Harald Gille

Ursache für den Bürgerkrieg war das Bestreben König Sigurds gewesen, das Mehrkönigtum abzuschaffen und dafür zu sorgen, dass immer nur ein König in Norwegen herrschte. So akzeptierte Sigurd seinen neuen Bruder Harald nur unter der Bedingung, dass er nicht nach der Königsmacht greife, solange er und Magnus lebten. Das Volk aber akzeptierte diese neue Thronfolgeregelung nicht. Harald hatte aufgrund seines umgänglichen Wesens viele Anhänger im Volk und bei den königlichen Lehnsleuten. Das beruhte auch auf seiner größeren Freigiebigkeit, die ihm die Empfänger von Geschenken verpflichteten. Demgegenüber war Magnus ausgesprochen unpopulär.

Sein Kampf um die Macht

Magnus wurde auf dem Thing in Oslo 1130 gehuldigt. Gleichzeitig ließ sich Harald in Tønsberg huldigen. Magnus konnte dies auf Grund der Kräfteverhältnisse nicht verhindern und akzeptierte ihn als Mitkönig. Beiden wurde auf dem Øyrathing als Königen gehuldigt. Im Winterlager in Trondheim 1133/1134 kam es zum Streit zwischen beiden Königen, und Magnus entschloss sich, Harald aus dem Reich zu vertreiben. Beide sammelten Streitkräfte um sich und heerten in den Lehnsgebieten des jeweils anderen Königs. 1134 kam es dann zur ersten Bürgergkriegsschlacht im Gebiet von Bohuslän. Die Streitmacht von Magnus war größer, und er trug den Sieg davon. 1135 musste er aber eine Niederlage in Bergen hinnehmen, wurde gefangen genommen, ihm wurde ein Fuß abgehackt, er wurde geblendet und kastriert. Anschließend wurde er im Kloster Nidarholm bei Trondheim gefangengesetzt.

Der Aufstand Sigurd Slembes und Magnus' Tod

1136 trat ein neuer Königsanwärter auf, Sigurd Slembe, der behauptete, einer der Söhne von Magnus Berføtt zu sein. Er überfiel Harald Gille in Bergen und tötete ihn im Bett einer seiner Geliebten. Dann befreite er um Neujahr 1137 Magnus und nahm ihn mit sich, um die Unterstützung von dessen Anhängern zu gewinnen. Die Anhänger des getöteten Harald Gille gaben aber nicht auf, zumal die Ermordung eines Mannes im Schlaf als „Neidingswerk“ galt. 1139 kam es in der Nähe von Strömstad zu einer erneuten Schlacht, in der Sigurd Slembe und Magnus der Blinde besiegt und getötet wurden.

Literatur

  • Halvard Bjørvik: Folketap og sammenbrudd 1350-1520. In: Aschehougs Norges historie Bd. 3. Oslo 1996.
  • Nils Petter Thuesen: Norges historie i årstall Oslo 2004.


Vorgänger Amt Nachfolger
Sigurd Jorsalfari König von Norwegen
1130–1135
Harald Gille

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