Makarius Magnes

Makarius Magnes

Makarios Magnes (der Magnesier; auch Makarius oder - korrekter - Macarius Magnes), Verfasser einer zwischen 300 und 400 n. Chr. entstandenen Apologie des Christentums mit dem Titel Apokritikós e monogenés. Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kirchenvater Makarios der Ägypter. Ob es sich um den Bischof Makarios von Magnesia handelt, der auf der Eichensynode von 403 auftrat, ist sehr unsicher.

Datierung und Person des Autors sind bis heute umstritten. Inhalt und die vom Autor verwendete Bibelausgabe weisen auf Kleinasien als Abfassungsort. Die verwendete trinitarische Terminologie macht eine Entstehung des Gesamtwerkes vor dem letzten Viertel des 4. Jahrhunderts unwahrscheinlich (Trinitarische Streitigkeiten), aber es könnte älteres Material verarbeitet worden sein.

Inhaltsverzeichnis

Apologie

Das Werk verteidigt in der Form eines Dialoges mit einem Heiden Vernünftigkeit und Ethos des Christentums, Inkarnation, göttliche Einheit ("Monarchie") und leibliche Auferstehung gegen die philosophische Kritik der Überlieferung der nichtchristlichen Philosophie.

Es existieren bisher etliche Übersetzungen der kürzeren „heidnischen“ Teile des Dialoges, die vielleicht auf einen anderen Autor zurückgehen (Porphyrios?), sich jedenfalls stilistisch stark unterscheiden. Eine dringend erwartete deutsche Übersetzung des Gesamtwerkes ist in Vorbereitung.

Unter dem Namen Makarios Magnes finden sich auch Teile einer Homilie zum Buch Genesis, die aber in der deutschen Forschung seit etwa 100 Jahren nicht mehr dem gleichen Verfasser zugeordnet werden.

Ausgaben

  • C. BLONDEL (ed.), Apokritikos 1876. –
  • T.W. CRAFER, The Apocriticus of M.M. = Translations of Christian Literature, Series I. Greek Texts, 1919 (engl. Auswahlübers.). –
  • F. CORSARO, Le quaestiones nell’ „Apocritico“ di Macario di Magnesia, Catania 1968 (ital. Übers. der Quaestiones). –
  • R. GOULET, Le Monogénès, 2003 (Text u. frz. Übers.). –
  • R. J. HOFFMANN, Against the Christians. The Extracts of M.M., Amhurst 1994. (engl. Übers. der Quaestiones) –
  • A. vHARNACK, Kritik des Neuen Testaments von einem griechischen Philosophen des 3. Jh.s. Die im Apocriticus des M.M. enthaltene Streitschrift: TU 37,3f (1911) 1/144 (Text/dt. Übers. der Quaestiones). –
  • U. VOLP, Apokritikos (Text/dt. Übers., in Vorbereitung).

Literatur

  • T.D. BARNES, Porphyry Against the Christians. Date and Attribution of Fragments: JTS.NS 24 (1973) 424/42. –
  • F. CORSARO, L’Apocritico di Macario di Magnesia e le sacre Scritture: NDid 7 (1957) 1/24. – DERS., La dottrina eucharistica di Macario di Magnesia: Convivium Domenicum (1959) 69/86. – DERS., La reazione pagane nel iv secolo e l‘Apocritico di Macario di Magnesia: Quaderni Catanesi di studi classici e medievali 6 (1984) 173/95. –
  • T.W. CRAFER, M.M. A Neglected Apologist: JThS 8 (1907) 401/26.546/71. –
  • E. DEPALMA DIGESER, Porphyry, Julian, or Hierokles? The Anonymous Hellene in M.M.s Apokritikos: JThS 53 (2002) 466/502. –
  • L. DUCHESNE, De M.M. et scriptis eius, Paris 1877. –
  • J.M. FEATHERSTONE, Opening Scenes of the Second Iconoclasm. Nicephorus’s Critique of the Citations from M.M.: Revue des Etudes Byzantines 60 (2002) 65/112. –
  • R. GOULET, La Théologie de M.M.: MSR 34 (1977) 45/69.145/80. – DERS., Porphyre et Macaire de Magnésie: SP 15 (1984) 448/52. –
  • A. vHARNACK, Porphyrius, Gegen die Christen. 15 Bücher. Zeugnisse, Fragmente u. Referate = APAW.PH, 1916.
  • G. MERCATI, Per l’Apokritico di Macario Magnete: StT 95 (1941) 49/74. –
  • J. PALM, Textkritisches zum Apokritikos des M.M.: SMHVL 4, 1961. –
  • G. SCHALKHAUSSER, Zu den Schriften des M. von Magnesia: TU 37/4 (1907). –
  • U. VOLP, Makarios Magnes: Reallexikon für Antike und Christentum 23 (2009) 1223/1234. –
  • U. VOLP, Makarios Magnes: Religion in Geschichte und Gegenwart 5 (2002) 699.
  • R. WAELKENS, L’Economie, thème apologetique et principe hermeneutique dans l’Apocritique de M.M., Louvain 1974.

Weblinks


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