- Makassarholz
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Ebenholz zählt zu den außereuropäischen Laubhölzern und bezeichnet ein schwarzes (oder schwarz-gestreiftes) Holz der Gattung der Ebenaceae (Diospyros). Das Kernholz (ohne sichtbare Jahresringe) ist sehr hart, schwer und gehört zu den wertvollsten Holzarten. Das zumeist gelb-graue Splintholz, das in aller Regel sofort noch am Fällort durch abbeilen entfernt wird, kann bis zu 70% des Stammes ausmachen und wird so gut wie nie im Handel wahrgenommen, da es als wertlos und unattraktiv betrachtet wird. Die Dichte von Ebenholz beträgt 1,05 kg/dm³ bei einer Holzfeuchte von 15%.[1] Das bedeutet, dass dieses Holz nicht schwimmt, da seine Dichte höher als die von Wasser (1,0 kg/dm³) ist.
Inhaltsverzeichnis
Sorten
- Kamerun-Ebenholz (Diospyros crassiflora) kommt aus Afrika und ist die auf dem Weltmarkt verbreitetste Sorte Ebenholz, meist von tiefschwarzer Farbe, oft aber auch mit grauen Adern durchzogen. Es zeigt eine ausgeprägte Offenporigkeit, die für diese Sorte charakteristisch ist und es zum weniger geschätzten Holz macht- feinporige Sorten werden deutlich höher bewertet.
- Ceylon-Ebenholz (Diospyros ebenum) ist die beste, heute kaum noch verfügbare Qualität: sehr hart, gut polierbar, praktisch ohne wahrnehmbare Poren, gut bearbeitbar, witterungs- und termitenfest. Das Ebenholz des Möbelbaus im 16. -19. Jahrhundert war von dieser Sorte.
- Madagaskar-Ebenholz (Diospyros perrieri) ist von eher dunkelbrauner Farbe, es ist sehr feinporig, witterungsfest, termitenfest und hat eine Dichte von ca. 1,0 kg/dm³.
- Makassar-Ebenholz (Diospyros celebica) (Indonesien) zählt zu den „farbigen“ Ebenhölzern und ist im Splint gelblichweiß, im Kernholz schwarz mit sehr charakteristischen hellgelb bis braungestreiften längsverlaufenden Maserungen; es ist sehr dicht und farbbeständig, sein Schleifstaub verursacht wie der aller Ebenhölzer Reizungen der Haut, Augen und Lunge. Seine Dichte beträgt 1,1 bis 1,3 kg/dm³. Im englischen Sprachraum wird es auch als Coromandelholz oder Marblewood bezeichnet.
- Mun-Ebenholz (Diospyros mun) kommt aus Laos und Vietnam und ist ähnlich wie Makassar-Ebenholz zweifarbig gestreift.
Verwendung
Ebenholz findet hauptsächlich Verwendung im Möbelbau. Dort dient es für Intarsien und Furnier oder beim Bau von Musikinstrumenten und bei Kunstdrechslerarbeiten.[1] Im Historismus war es ein beliebtes Holz für Tür- und Fenstergriffe sowie Besteckgriffe, Verschnittreste werden zur Herstellung von Strick- und Häkelnadeln oder auch für die Griffe von Rasiermessern verwendet.
Etymologie
Während heute mit Ebenholz das schwarze Kernholz der in Indien und Sri Lanka beheimateten Baumgattung Diopyros bezeichnet wird, ist biblisch mit Hebr. הָבְנִים (håvnîm) ein vergleichbares Holz gemeint, das von Nubien aus exportiert wurde. Untersuchungen des dunklen Holzes, das man in ägyptischen Gräbern gefunden hat (ägyptisch hbny = Ebenholz; vgl. engl. ebony), konnten es als das Holz des afrikanischen Grenadills (Dalbergia melanoxylon) aus der Familie der Hülsenfrüchtler identifizieren. Diese Baumart wächst in den trockenen Gebieten am südlichen Rand der Sahara.
Ebenholz wird im Alten Testament (Hes 27,15 EU) als tyrisches Handelsgut genannt, das aus der Hafenstadt Dedan (LXX liest Rhodos, so auch die Lutherübersetzung) im südlichen Arabien eingeführt wurde.
Ebenholz in der Mythologie
In Mythologie, Zauberei und Esoterik wird Ebenholz oft eine magische Wirkung zugeschrieben. So sollen Häuser mit ebenhölzernen Pfählen nicht von bösen Geistern betreten werden können, oder Waffen aus Ebenholz sollen Dämonen verwunden können. Auch Zauberstäbe werden oft aus Ebenholz hergestellt, ebenso sollten magische Gegenstände in Schatullen aus Ebenholz aufbewahrt werden, um ihre Kraft zu behalten. Populärstes Beispiel von Ebenholz in der Sagen- und Märchenwelt ist sicherlich die Geschichte von Schneewittchen, deren Haar so schwarz wie Ebenholz war.
Ebenholz auf der Roten Liste
Die Schönheit des Holzes dieser Pflanze verhalf ihr zu einer weiten Bekanntheit und Beliebtheit. Doch die große Nachfrage nach diesem tropischen Holz ist auch seine größte Gefahr. Im Jahr 1994 wurde sie in die Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN aufgenommen.
Von 103 Diospyros-Arten sind die meisten als gefährdet, 14 als stark gefährdet und 15 als vom Aussterben bedroht eingestuft. Demgegenüber gelten nur 21 Arten als gering gefährdet und ganze zwei als nicht gefährdet, nämlich Diospyros ekodul und die Dattelpflaume Diospyros lotos.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Eckhard Martin: Holztechnik – Fachkunde. Europa-Lehrmittel Verlag, Haan-Gruiten 2001, ISBN 3-8085-4018-4, S. 88 und 89.
- ↑ Suche nach „Diospyros“ auf der Suchseite der IUCN am 29. September 2007
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