Makgadikgadi-Salzpfannen

Makgadikgadi-Salzpfannen
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Makgadikgadi-Salzpfannen (Botsuana)
Makgadikgadi-Salzpfannen
Makgadikgadi-Salzpfannen
Die Makgadikgadi-Salzpfannen (weiß) östlich des Okavangodeltas in einer Satellitenaufnahme der NASA

Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind eine Ansammlung einzelner Salzpfannen im Nordosten Botsuanas.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Makgakgadi Pfannen bestehen aus einer Vielzahl größerer und kleinerer Salzpfannen, die im nordöstlichen Bereich der Kalahari - südöstlich des Okavangodeltas liegen. Sie gelten, neben dem Salar de Uyuni und der Etosha-Pfanne, als eine der größten Salzpfannen der Erde. Die wichtigsten Zuflüsse sind der Nata River (aus dem Zusammenfluss von Maitengwe und Manzamnyama) in die Sowa-Pfanne und der aus dem Okavangodelta kommende Boteti River, der saisonal die Ntwetwe-Pfanne speist.

Entstehung

An der Stelle der heutigen Makgadikgadi-Salzpfannen war früher ein großer See. Er umfasste etwa 60.000 km² und erreichte eine Tiefe von bis zu 30 Metern. Da der See ohne Abfluss war, konzentrierte sich das Salz. Durch eine Klimaveränderung und Erdverschiebungen vor 10.000 Jahren trocknete der See aus und ließ an seinen tiefsten Stellen bis zu 5 Meter tiefe Salzkrusten zurück, die heutigen Salzpfannen.

Landschaft

Die Makgadikgadi-Salzpfannen sind die am dünnsten besiedelte Region Botsuanas. Die Pfannen sind vegetationslos, an ihren Rändern findet sich flaches Grasland. Die mit Abstand größten Pfannen sind die Ntwetwe-Pfanne und die Sowa-Pfannne. Wegen des Mopipi-Staudamms, der die Diamantmine in Orapa mit Wasser versorgt, führt der Boteti, der Zufluss zur Ntwetwe-Pfanne, heute nur noch sehr selten Wasser in die Pfanne. Daher liegt sie fast immer trocken. Die Sowa-Pfannne wird vom Nata River gespeist. Während der Regenzeit bildet sich im Nordteil meist ein großer See, der viele Vögel anzieht, darunter Pelikane, Flamingos, Reiher und Störche.

Kubu Island, zwischen der Sowa- und der Ntwetwe-Salzpfanne

Tier- und Pflanzenwelt

Die Salzpfannen selbst sind reine Salzwüsten, die von Grassavanne umgeben sind. Nördlich und westlich der Ntwetwe-Pfanne wachsen auch Doumpalme (Hyphaene) und insbesondere die Inseln – wie Kubu Island und Gabasedi Island – sind mit Baobab (Affenbrotbaum) bestanden, die teilweise sogar touristische Berühmtheit erlangt haben, wie Bain’s Baobabs oder Chapman’s Baobab.

Während in der Trockenzeit nur wenige Tierarten, vor allem Vögel, wie Strauß, Fahlregenpfeifer, Hirtenregenpfeifer, verschiedene Schildkröten und Echsen, wie Weißkehlwarane oder der endemische Makgadikgadi-Stachelagame (Agama hispida makgadikgadiensis) in dem tagsüber heißen und trockenen Klima überleben können, zieht in der hochsommerlichen Regenzeit von März bis Dezember das Wild von Chobe und Linyanti, sowie aus dem Okavangodelta auf die offenen Grasflächen. Zu der Zeit konzentriert sich das Wild in den nördlich gelegenen Gebieten von der Nxai-Pfanne im Westen bis zur Sowa-Pfanne im Osten.

Vor allem Grasfresser, wie Spießbock (Oryx), Springbock, Impala, Streifengnu und Steppenzebra wandern regelmäßig zu den Makgadikgadi Pfannen. Kaffernbüffel und Elefanten hingegen, ziehen nur während sehr feuchter Jahre in diese Regionen.

Der Beute folgen natürlich die Jäger: Löwen, Leoparden, Gepard, Karakal, Hyänen, Afrikanischer Wildhund und Schakale – um nur einige zu nennen.

Dort wo die Salzpfannen in feuchten Jahren überflutet sind und riesige Seen bilden, verwandelt sich die Salzwüste in ein Paradies für Wasservögel, wie Enten, Gänse und den Rosapelikan. In diesen Jahren sind die Salzpfannen auch Heimat und Brutplatz für Tausende von Flamingos.

Am Ende der Regenzeit (gegen Mai) wandert das Wild weiter südlich, zu den Makgadikgadi-Ebenen auf die Grassavannen am Rande der Ntwetwe Pfanne. Wenn nach Ende der Regenzeit die kleineren Pfannen auszutrocknen beginnen, zieht das Wild zum Boteti und wandert diesen hinauf bis ins Okavangodelta und dann teilweise weiter nach Nordosten an Linyanti und Chobe.

Wirtschaft

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind Botswana Ash (Botash), die in der Mitte der Sowa-Pfanne Natriumcarbonat und Salz abbaut und die größten Diamantminen der Welt bei Orapa. Südlich der Ntwetwe-Salzpfanne gelegen, verbrauchen sie einen großen Teil des vom Boteti River aus dem Okavango-Delta hierher geleiteten Wassers und stellen dadurch ein Problem für das natürliche Gleichgewicht und den Wasserhaushalt der Region dar. Daneben spielt der Tourismus für die gesamte Zentral-Kalahari eine herausragende Rolle.

Tourismus

Am westlichen Rand der Salzpfannen befinden sich der Makgadikgadi-Pans- und der Nxai-Pan-Nationalpark, beide nur durch eine Straße getrennt. Das Vorkommen von Wildtieren in beiden Pfannen ist stark von der Jahreszeit abhängig. Im Norden der Sowa-Pfanne liegt das Nata Bird Sanctuary, das einen kleinen, regelmäßig überfluteten Teil der Salzpfanne und angrenzendes Grasland umfasst. Hier findet man nach einer ergiebigen Regenzeit beste Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. Im Südwesten der Sowa-Pfanne liegt Kubu Island, eine kleine Erhebung an der Pfanne, wo Reste früherer Besiedlung zu finden sind.

Literatur

  • Michael Iwanowski: Wüsten, Sümpfe und Savannen, Reise-Handbuch Botswana, Iwanowski Reisebuchverlag, Dormagen 1992, ISBN 3-923975-04-X
  • C. Michael Hogan: Makgadikgadi. The Megalithic Portal and Megalith Map. Abgerufen am 23. April 2009.

Weblinks

 Commons: Makgadikgadi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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