Malassezia

Malassezia
Malassezia
Malassezia lipophilis (REM-Aufnahme)

Malassezia lipophilis (REM-Aufnahme)

Systematik
Abteilung: Basidienpilze (Basidiomycota)
Klasse: Brandpilze (Ustilaginomycotina)
incertae sedis
Ordnung: Malasseziales
Gattung: Malassezia
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Malasseziales
R.T.Moore
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Malassezia
Baill.

Malassezia ist eine Gattung von Brandpilzen mit derzeit neun beschriebenen Arten. Sie sind die einzigen Vertreter der Ordnung der Malasseziales. Alle Arten zählen zur normalen Hautflora warmblütiger Tierarten, darunter auch des Menschen, und leben meist von Fetten. Unter bestimmten Bedingungen können sie auch krankheitserregend werden.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Malassezia-Kolonien sind klein, cremefarben bis gelblich, ihre Oberfläche ist glatt bis schwach faltig und matt oder schimmernd, der Rand ganz bis gelappt.

Zur sexuellen Vermehrung fehlen Beobachtungen, asexuell vermehren sie sich per verzweigter (sympodialer) oder einseitiger (unipolarer) Knospung. Die Hefe-Zellen sind rundlich, eiförmig oder zylindrisch, während der Knospung flaschenförmig. Die durch die Ablösung der Knospe gebildete Narbe ist deutlich kragenförmig. Die Zellwand ist dick und besteht aus mehreren, aufgrund der Einstülpung der Zellmembran miteinander verzahnten Lagen.

Auf Anfärbung mit Diazonium Blau B reagieren Malassezia positiv, Harnstoff wird hydrolysiert.

Patientin mit Pityriasis versicolor

Lebensweise

Alle Arten zählen zur normalen Hautflora warmblütiger Tierarten, darunter auch des Menschen. Malassezia sind lipophile Hefen, sie können also aus Fetten Kohlenstoff gewinnen, die Mehrheit der Arten sind für ihr Wachstum sogar auf Fette angewiesen. Fermentation findet nicht statt.

Unter bestimmten Bedingungen können die Arten zu Krankheitserregern werden. Für den Menschen spielt hier insbesondere Malassezia furfur eine Rolle, der Auslöser von Pityriasis versicolor, bei Hunden löst Malassezia pachydermatis die Malassezien-Dermatitis des Hundes aus.

Systematik

Die Gattung wurde 1889 von Henri Ernest Baillon anhand der bereits 1853 durch Charles-Philippe Robin als Microsporon furfur erstbeschriebenen Typusart Malassezia furfur erstbeschrieben, der Name ehrt Louis-Charles Malassez. Die Ordnung wurde 1980 durch Royall T. Moore erstbeschrieben.

Bis 1996 waren nur wenige Arten bekannt, durch molekulargenetische Arbeiten der Teams um Eveline Guého und Takashi Sugita stellte sich jedoch heraus, dass die morphologische Erscheinung der einzelnen Arten allein kein hinreichendes Unterscheidungsmerkmal war und dass die bisher bekannten Arten in weitere zu unterteilen waren. Als diagnostische Merkmale dienen heute vor allem Angaben zu Wachstumsbedingungen in Kultur (Temperatur, Nährmedium).

Überraschend war, dass im Rahmen der molekulargenetischen Untersuchungen festgestellt wurde, dass die Gattung zu den Brandpilzen zu stellen ist, deren Arten ansonsten sämtlich Pflanzenpathogene sind. Schwestertaxon sind die Microstromatales. [1]

Zeitweise wurden die Arten in die Gattung Pityrosporum gestellt, dieser heute synonyme Name verweist auf die verbundenen Hautkrankheiten (Pityriasis).

  • Malassezia caprae
  • Malassezia dermatis
  • Malassezia equina
  • Malassezia furfur
  • Malassezia globosa
  • Malassezia japonica
  • Malassezia macfadyeni
  • Malassezia mansonii
  • Malassezia muris
  • Malassezia nana
  • Malassezia obtusa
  • Malassezia ochoterenai
  • Malassezia ovalis
  • Malassezia pachydermatis
  • Malassezia restricta
  • Malassezia slooffiae
  • Malassezia sympodialis
  • Malassezia tropica
  • Malassezia yamatoensis

Nachweis

  • E. Guého, G. Midgley, J. Guillot: The genus Malassezia with description of four new species In: Antonie van Leeuwenhoek 69, 1996, S. 337-355

Einzelnachweise

  1. Dominik Begerow, Matthias Stoll, Robert Bauer: A phylogenetic hypothesis of Ustilaginomycotina based on multiple gene analyses and morphological data. Mycologia, Band 98, 2006, S. 906-916. doi:10.3852/mycologia.98.6.906

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