Malediktologie

Malediktologie

Als Malediktologie (von lat. maledicere, „schimpfen“, engl. maledictology) wird ein Zweig der Psycholinguistik, Soziolinguistik und Psychologie bezeichnet, der sich mit dem Fluchen und Schimpfen beschäftigt. Gegründet und geprägt wurde die Malediktologie 1973 durch den deutschstämmigen Philologen und Schimpfwortforscher Reinhold Aman (Kalifornien).

Der US-amerikanische Psychologe Timothy Jay (Massachusetts College of Liberal Arts) ist ein Nachfolger Amans, der dessen Werk fortsetzt und sich auf das Psychologische und die amerikanische Sprache beschränkt, während Aman alle akademischen Gebiete und ca. 220 Sprachen und Dialekte der letzten 5.000 Jahre erforscht.

Weitere beachtenswerte Malediktologen sind die französische Professorin Dominique Lagorgette (Université de Savoie in Chambéry), sowie die ukrainische Professorin Oksana Havryliv (geb. Holod), die sich besonders auf Schimpfwörter in der deutschen und österreichischen Literatur konzentriert.

Sie gehen davon aus, dass das Fluchen, Verwünschungen und Schimpfwörter zum menschlichen Leben dazugehören und ein wichtiger Bestandteil der Sprache sind. Schimpfwörter können demnach sogar eine Selbstschutzfunktion darstellen, indem sie handgreiflichen Auseinandersetzungen vorbeugen (aber in gewissen Situationen auch veranlassen!).

Literatur

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Malediktologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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