- Fluch
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Ein Fluch ist ein Spruch (gelegentlich auch mit einer zugehörigen Gestik verbunden), der ursprünglich auf ritualisierte (magische) Weise einer Person oder einem Ort Unheil bringen soll. Zorn oder der Wunsch zu strafen oder sich zu rächen können ihn begründen. Wer wirksam verflucht wird, muss dabei weder anwesend sein, noch von dem Fluch wissen.
Sein Gegenteil ist der Segen.
Umgangssprachlich finden sich zahlreiche abgesunkene Flüche, die dann mehr der Beschimpfung anderer (z. B. Hol dich der Teufel!) oder der Abfuhr eigener Wut dienen (z. B. das in Deutschland beliebte Fluchwort Scheiße!).
Näheres
Im ursprünglichen Sinn war ein Fluch eine ernsthafte soziale Sanktion, solange geglaubt wurde, er wirke, selbst über die Absicht des Verfluchenden hinaus. Seine ärgste Steigerung war der Vaterfluch; der älteste überlieferte Fluch eines Menschen in der Bibel ist ein solcher, nämlich der des Noah über seinen Enkel Kanaan, der Sohn Hams. Doch hat nach jüdischer und christlicher Lehre zuallererst Gott die Schlange und dann den Erdboden verflucht (1. Mose 3,14+17).
In diesem Sinne kommen Flüche von Zauberwesen oder Menschen auch im Märchen vor. Sie können oft nicht aufgehoben, sondern nur gemildert werden, wie bei Dornröschen. Oft erscheinen dort Verfluchungen als Verwünschungen, vermöge derer der Verwunschene sich nachhaltig ändert (Beispiele: Verlust des Gedächtnisses oder charakterlicher Eigenschaften, unerwecklicher Schlaf, Verwandlung in ein Tier oder einen Stein, Siechtum und Tod).
Der Fluch in den Künsten
Namentlich in der Mythologie (s. Abb.) und in der Belletristik taucht das Motiv nicht selten auf. Ein klassisches Beispiel ist die Roman-Trilogie von Selma Lagerlöf: Der Ring des Generals (1925), Charlotte Löwensköld (1925) und Anna, das Mädchen aus Dalarne (1928), wo eine generationenüberspannende psychische Konstellation den sie Durchlebenden wie die Folge eines alten Fluches erscheint.
Siehe auch
Wiktionary: Fluch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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