- Maloche
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Maloche bezeichnet umgangssprachlich „schwere Arbeit“. Das Wort wurde abgeleitet vom hebräischen ַמְלָאכָה (melā(')ḵā(h) – meläkä), „Arbeit“. [1] Wie viele andere Jiddismen fand es über das Westjiddische, wo der Begriff nach dem Etymologie-Duden von Günther Drosdowski aus dem Jahr 1989 melocho lautete, und Rotwelsche, wo es seit dem 18. Jahrhundert bezeugt ist, Eingang in die deutsche Umgangssprache.[1]
Der „große“ Duden nahm den Begriff Maloche 1987 auf und definierte seine Verwendung als salopp für „[schwere] Arbeit“. Nach Hans Peter Althaus ist im Rotwelchen Meloche, Melouche, Maloche, Maloge zwischen 1822 und 1922 für Arbeit, Beschäftigung, Gewerbe und Handwerk verwendet worden, das entsprechende Verb ist schon seit 1750 nachzuweisen und bedeutete arbeiten, machen, tun, verfertigen, schreiben. Im südhessischen Wörterbuch wurden die Verbformen melochen, melachen, malochen als schwer arbeiten und schuften definiert; ein Melochem als jemanden, der niedrige Arbeiten verrichtet. Hermann Fischer bezog sich in seinem schwäbischen Wörterbuch auf die Gaunersprache und nannte als weitere Bedeutungen Plünderung und Schikanierung.[2] Andere Quellen, die eher von einer jiddischen Herkunft ausgehen, bezeichnen beispielsweise den Handwerksburschen als Melochestift. In Thüringen stand 1786 Melooche für Verwirrung, im Rheinland wurde Malochem für schwere Arbeit, aber auch Unglück und Pech als Übernahme aus der Sprache der Juden belegt. Die Verwendung für Kunstgriff im Brandenburgisch-Berlinischen Wörterbuch von 1980 ist nach Althaus dagegen nicht eindeutig belegt.[2]
Die Bedeutung für harten Körpereinsatz wurde unter anderem durch oberschlesische Bergarbeiter, die den Begriff von polnischen Juden übernommen hatten, in den Kohleabbaugebieten des Ruhrgebiets verbreitet.[3] So wird der Begriff heute vor allem als typisches Wort des Ruhrdeutschen wahrgenommen.[4]
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Maloche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenEinzelnachweise
- ↑ a b Hans Peter Althaus: Chuzpe, Schmus & Tacheles: jiddische Wortgeschichten, C.H. Beck, 2006, ISBN 978-3-406-51065-6, S. 68/69 Online
- ↑ a b Hans Peter Althaus: Zocker, Zoff & Zores. Jiddische Wörter im Deutschen, C.H. Beck Verlag 2002, S. 47f. online
- ↑ Deutschschweizerischer Sprachverein: Sprachspiegel, Bände 61-62 2005, S. 113, online
- ↑ Ruhrdeutsch verschwindet aus dem Alltag, DerWesten.de vom 26. Juni 2011, erschienen in der NRZ
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