Manhattan Transfer (Band)

Manhattan Transfer (Band)
Manhattan Transfer, März 2010 auf dem Java Jazz Festival in Jakarta, v.l.: Tim Hauser, Janis Siegel, Cheryl Bentyne und Alan Paul

The Manhattan Transfer ist eine 1972 gegründete Vokalgruppe, bestehend aus Tim Hauser (* 1941 in New York), Janis Siegel (* 1952 in Brooklyn) (Alt), Alan Paul (* 1949) (Tenor) und Cheryl Bentyne (* 1954) (seit 1979 dabei).

Das Quartett schrieb 1981 Musikgeschichte, als es sowohl einen Grammy für Jazz als auch einen für Pop bekam (Pop für Boy from NY City, Jazz für Until I meet you).

Inhaltsverzeichnis

Name des Ensembles

Der Name Manhattan Transfer geht zurück auf den bis 1937 bestehenden Manhattan-Transfer-Bahnhof in New Jersey, auf dem man von den durchgehenden Fernzügen auf Elektrozüge umsteigen musste, um durch einen Tunnel nach Manhattan zu fahren.[1] Ein Namenspate war auch der 1925 erschienene Klassiker des modernen Romans The Manhattan Transfer von John Dos Passos, der die schnelllebige Großstadtatmosphäre New Yorks einfängt.

Geschichte

Tim Hauser fuhr mangels Engagements Taxi. Beim Taxifahren traf er (im Gründungsjahr 1972) eines der Gründungsmitglieder Laurel Massé, die aber 1978 wegen eines Autounfalls aus der Gruppe ausstieg und durch Cheryl Bentyne ersetzt wurde. Hauser, der seit 1959 als Sänger arbeitete, hatte bereits 1969 eine erste Formation namens Manhattan Transfer gegründet, die auch das Album Jukin 1971 veröffentlichte. Da die Besetzung bis auf Hauser eine völlig andere ist, wird dieses Album aber im Allgemeinen nicht Manhattan Transfer zugeordnet.

Ein berühmtes Vorbild für ihren kunstvollen A-cappella-Gesangstil war die Gruppe Lambert, Hendricks und Ross um Jon Hendricks aus den 1950er Jahren (etwa die stimmliche Imitation von Instrumenten, das „Vocalese“). Die Anregungen für ihre Songs holen sie sich aus den unterschiedlichsten Bereichen der Jazz- und Popkultur.

Kurz nach Erscheinen ihres ersten Albums 1975 wurden sie in die CBS Show Live eingeladen. Das Album Extensions mit ihrer künftigen „Erkennungsmelodie“ Birdland erhielt 1981 einen Grammy. 1982 folgten zwei weitere. 1983 gab es einen Grammy für Route 66, das auch im Burt Reynolds-Film Sharkys machine verwendet wurde, aber erst 1984 auf der LP Bop doo wopp erschien. Why Not! von 1984 brachte eine weitere der begehrten Preise ein und das von den Kritikern am besten beurteilte Vocalese wurde für 12 Grammys nominiert, wovon sie zwei erhielten, Brasil erhielt einen zweiten Grammy in der Sparte Pop, sowie Sassy 1992 den sechsten Jazz-Grammy.

Bekannte Lieder

  • Birdland
  • Body And Soul
  • Chanson d'Amour (der Titel wurde bereits 1958 von Angèle Durand in deutsch aufgenommen)
  • Cuéntame (The Speak Up Mambo)
  • Java Jive
  • Let's Hang On
  • Nightingale Sang in Berkeley Square
  • Operator
  • Route 66
  • Santa Claus Is Coming To Town
  • Soul Food To Go
  • The Boy from New York City
  • Tuxedo Junction
  • Twilight Zone

Diskographie

Capitol

  • 1971 Jukin´ with Gene Pistilli

Atlantic

  • 1975 Manhattan Transfer (Debütalbum, u. a. mit „Tuxedo Junction“, „Java Jive“ und dem Hit „Operator“)
  • 1976 Coming out (u. a. mit „Popsicle Toes“ und dem Hit „Chanson d´Amour“)
  • 1978 Pastiche
  • 1978 Live (Aufnahme in England 1977)
  • 1979 Extensions (u. a. mit „Twilight Zone“ und „Birdland“, mit Lyrics von Jon Hendricks, Musik von Joe Zawinul)
  • 1981 Mecca for Moderns (mit „Until i met you“ und „Boy from NY City“)
  • 1981 The Best of
  • 1983 Bodies and Souls (mit „Mystery“ und „Spice of Life“)
  • 1984 Bop Doo-Wopp (mit „Route 66“)
  • 1985 Vocalese (Lyrics von Jon Hendricks, u. a. mit Bobby McFerrin in „Night in tunesia“)
  • Man-Tora! Live in Tokio (Aufnahmen 1986 in Tokio)
  • 1988 Brasil (mit brasilianischen Musikern wie Djavan und dessen „Soul Food to Go“, Ivan Lins, Gilberto Gil, Milton Nascimento, auch Stan Getz taucht in einem Solo auf)
  • 1992 Anthology Down in Birdland
  • 1994 The Very Best of the Manhattan Transfer
  • 1994 Tonin'
  • 1995 The Manhattan Transfer meets Tubby the Tuba (für Kinder)
  • 1997 Swing (u. a. mit Stéphane Grappelli, Stochelo Rosenberg, Ricky Skaggs)
  • 2000 The Spirit of St.Louis (der Musik von Louis Armstrong gewidmet)

Columbia/Sony/BMG

  • 1991 The Offbeat of Avenues (u. a.Blues for Pablo und den Tribut an Sarah Vaughan Sassy))
  • 1992 The Christmas Album

MK

  • 1993 Notes from the underground-Live

Telarc

  • 2003 Couldn´t be hotter (Live Aufnahme, viel aus Spirit of St.Louis)
  • 2004 Vibrate

King Records

  • 2005 An Acapella Christmas
  • 2006 The Symphony Sessions

Four Quarters

  • 2009 The Chick Corea Songbook

Literatur

  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 435-438 – ISBN 0-312-02573-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laut Aussage von Bandgründer Tim Hauser in der Sendung Kulturzeit im 3Sat-Fernsehen am 4. November 2009.

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