Burt Reynolds

Burt Reynolds
Burt Reynolds, 1991

Burt Reynolds (* 11. Februar 1936 in Lansing, Michigan; eigentlich Burton Leon Reynolds jr.) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Zu seinen bekanntesten Rollen gehört die des „Bandit“ im Film Ein ausgekochtes Schlitzohr (Smokey and the Bandit) aus dem Jahr 1977.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Reynolds erhielt ein College-Football-Stipendium der Florida State University, wo er in ein All-Star-Team gewählt wurde. Nach einer Knieverletzung 1955 und einem Autounfall, der seine körperliche Verfassung noch mehr beeinträchtigte, wechselte Reynolds vom Sport zur Schauspielerei und gewann 1956 den Florida State Drama Award. Zwar blieb die Footballmannschaft der Baltimore Colts weiterhin daran interessiert, ihn als Spieler zu verpflichten, doch Reynolds spielte niemals als Profi.

Reynolds gewann ein Schauspielstipendium am Hyde Park Playhouse und zog nach New York. Er hatte kurze Engagements als Stuntman für das Fernsehen, bevor man durch den Film Mister Roberts auf ihn aufmerksam wurde und er einen Vertrag als Schauspieler beim Fernsehen erhielt. Sein Broadwaydebüt gab er in dem Theaterstück Look, We've Come Through.

Seinen ersten Fernsehauftritt hatte er in der Fernsehserie Riverboat und seine erste Filmrolle 1961 in Angel Baby. 1972 kam sein Durchbruch mit Beim Sterben ist jeder der Erste (Deliverance), der ihn zum Filmstar machte. Noch berühmter wurde Reynolds, als er 1972 für die Aprilausgabe des Cosmopolitan nackt posierte. Das Foto gilt als das erste Ausklappfoto (Centerfold) eines nackten Mannes. Mit Actionkomödien wie Ein ausgekochtes Schlitzohr (1977) oder Auf dem Highway ist die Hölle los (1981), in denen er das Image des selbstironischen Abenteurers pflegte, etablierte sich Reynolds als einer der zugkräftigsten Stars dieser Zeit. Inhaltlich ambitioniertere Filme wie Auf ein Neues (1979) waren kommerziell weniger erfolgreich.

1984 kam es zur Zusammenarbeit mit einem anderen der größten Kassenmagneten Hollywoods der 1970er und frühen 1980er Jahre: Clint Eastwood und Reynolds gaben in City Heat den „Bullen“ und den „Schnüffler“. Eastwood erhielt für seine Rolle die Rekordgage von fünf Millionen US-Dollar und das begehrte First Billing, Reynolds musste sich mit einer Gage von vier Millionen US-Dollar begnügen. Während der Dreharbeiten erlitt Reynolds einen komplizierten Kieferbruch, wodurch er für kurze Zeit von Schmerztabletten abhängig wurde. Darunter litt seine Hollywood-Karriere und in den folgenden Jahren war er vorwiegend in Fernsehproduktionen zu sehen.

Während der ersten Hälfte der 1990er Jahre war er Star der CBS-Serie Daddy schafft uns alle, für die er 1991 einen Emmy als Hauptdarsteller im Bereich Comedy und einen Golden Globe gewann.

Loni Anderson und Burt Reynolds

Reynolds war von 1963 bis 1965 mit der Schauspielerin Judy Carne und von 1988 bis 1993 mit der Schauspielerin Loni Anderson verheiratet, mit der er 1988 Sohn Quinton adoptierte. Weitere Beziehungen hatte er mit Sally Field, Tennisstar Chris Evert und Dinah Shore. Seine Scheidung von Loni Anderson wurde zu einer Schlammschlacht und ging durch die Medien. In der Folge ging es mit seiner Karriere steil bergab, und 1996 musste Reynolds Konkurs anmelden. Im gleichen Jahr gelang ihm jedoch mit dem Film Striptease ein Comeback. Ein Jahr später wurde er für seine Rolle in Boogie Nights für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert und erhielt einen weiteren Golden Globe. Im Jahr 2000 ging er mit seiner Burt Reynold's One Man Show auf Tournee. Seine Autobiografie mit dem Titel My Life wurde 1994 veröffentlicht.

Reynolds hat auf dem Hollywood Walk of Fame einen Stern.

Filmografie

Spielfilme

Fernsehen

  • 1959: M Squad (Folge The Teacher)
  • 1959: Schlitz Playhouse Of Stars (Folge You Can't Win 'Em All)
  • 1959: The Lawless Years (Folge The Payoff)
  • 1959–1960: Riverboat (21 Folgen)
  • 1960: Playhouse 90 (Folgen The Velvet alley und Alas, Babylon)
  • 1960: Johnny Ringo (Folge The stranger)
  • 1960: Alfred Hitchcock Presents (Folge Escape To Sonoita)
  • 1960: Lock Up (Folge The Case Of Alexis George)
  • 1960–1961: The Blue Angels (Folgen Fire Flight und Powder Puff Pilot)
  • 1960–1961: The Aquanauts (Folgen The Big Swim und The Kidnap Adventure)
  • 1961: Ein Fall für Michael Shayne (Michael Shayne) (1 Folge)
  • 1961: Abenteuer im Wilden Westen (Zane Grey Theater) (Folge Man From Everywhere)
  • 1961: The Brothers Brannagan (Folge Bordertown)
  • 1961: Naked City (Folge Requiem For A Sunday Afternoon)
  • 1961–1962: Everglades (Folgen Greed of The Glades und Friday's Children)
  • 1962: Route 66 (Folge Love Is A Skinny Kid)
  • 1962: Perry Mason (Folge The Case Of The Counterfeit Crank)
  • 1962–1965: Rauchende Colts (Gunsmoke) (50 Folgen)
  • 1963: Unglaubliche Geschichten (The Twilight Zone) (Folge The Bard)
  • 1965: Branded (Folge Now Join The Human Race)
  • 1965: Flipper (Folgen Dolphin In Pursuit Part 1 und Dolphin In Pursuit Part 2)
  • 1965: 12 O'Clock High (Folgen Show Me A Hero, I'll Show You A Bum und The Jones Boys
  • 1965–1968: The F.B.I. (Folgen All The Streets Are Silent und Act Of Violence)
  • 1966: Hawk (17 Folgen)
  • 1967: Gentle Ben (Folge Voice From The Wilderness)
  • 1968: Fade-In
  • 1968: Premiere (Folge Lassiter)
  • 1970: Double Jeopardy
  • 1970: Love, American Style (Folge Love and the Banned Book/Love and the First Nighters/Love and the King)
  • 1970: Hunters Are For Killing
  • 1970: Der Mörder Meines Bruders (Run, Simon, Run)
  • 1970–1971: Dan Oakland (10 Folgen)
  • 1981–2010: Entertainment Tonight (TV Serie)
  • 1986: Golden Girls (Folge Die Damen der Nacht/Ladies Of The Evening)
  • 1986: Shattered If Your Kid's On Drugs
  • 1987–1991: Mein Vater ist ein Außerirdischer (Out Of This World) (nur Stimme)
  • 1989–1990: B.L. Stryker (12 Folgen, davon 3 Folgen Regie, auch Ausführender Produzent)
  • 1990–1994: Daddy schafft uns alle (80 Folgen, davon 34 Folgen Regie, 1 Folge Ausführender Produzent, 3 Folgen Storyvorlage)
  • 1993: Wind In The Wire
  • 1993: Unser Coach ist der Beste (The Man From Left Field) (auch Regie und Produktion)
  • 1994: The Great Battles of the Civil War (Stimme)
  • 1996: The Cherokee Kid
  • 1997: Raven
  • 1997: Duckman: Private Dick/Family Man (Folge Das Sub) (Stimme)
  • 1997: King Of The Hill (Folge The Company Man) (Stimme)
  • 1998: Universal Soldier 2 – Brüder unter Waffen (Universal Soldier II: Brothers in Arms)
  • 1998: Universal Soldier 3 – Blutiges Geschäft (Universal Soldier III: Unfinished Business)
  • 1998: Logan – Ein Bulle unter Verdacht (Hard Times) (auch Regie und Casting)
  • 1999: Logan – Das zweite Gesicht (Hard Time: The Premonition)
  • 1999: Logan – Im Hotel des Todes (Hard Time: Hostage Hotel)
  • 2000: History vs. Hollywood (3 Folgen)
  • 2002: Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI (The X Files) (Folge Improbable, dt. Sechs und Neun)
  • 2002: Johnson County War
  • 2002: Miss Lettie and Me
  • 2003: Hard Ground
  • 2003–2004: Ed – Der Bowling-Anwalt (Ed) (Folgen The Proposal und Pressure Points)
  • 2005: King of Queens (The King of Queens) (Folge Hi, School)
  • 2005: Duck Dodgers (Folge Master & Disaster/All in the Crime Family) (Stimme)
  • 2006: Freddie (Folge Mother of All Grandfathers)
  • 2006–2009: My Name Is Earl (Folge Jump for Joy)
  • 2010: Burn Notice (Folge "Past & Future Tense")
  • 2011: Hollywood's Top Ten

Auszeichnungen

  • 1971 Golden-Globe-Nominierung als „Bester Serien-Hauptdarsteller – Drama“ in Dan Oakland
  • 1975 Golden-Globe-Nominierung als „Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical“ in Die Kampfmaschine
  • 1979 People’s Choice Award als „Beliebtester Unterhaltungskünstler“
  • 1979 People’s Choice Award als „Beliebtester Filmschauspieler“
  • 1980 American Movie Award als „Beliebtester Filmschauspieler“
  • 1980 Golden-Globe-Nominierung als „Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical“ in Auf ein Neues
  • 1980 People’s Choice Award als „Beliebtester Filmschauspieler“
  • 1982 People’s Choice Award als „Beliebtester Unterhaltungskünstler“
  • 1982 People’s Choice Award als „Beliebtester Filmschauspieler“
  • 1983 People’s Choice Award als „Beliebtester Unterhaltungskünstler“
  • 1983 People’s Choice Award als „Beliebtester Filmschauspieler“
  • 1984 People’s Choice Award als „Beliebtester Filmschauspieler“ (zusammen mit Clint Eastwood)
  • 1991 Emmy als „Herausragender Hauptdarsteller in einer Comedyserie“ in Daddy schafft uns alle (Evening Shade)
  • 1991 Golden-Globe-Nominierung als „Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical“ in Daddy schafft uns alle
  • 1991 People’s Choice Award als „Beliebtester Darsteller in einer neuen Fernsehserie“
  • 1992 Emmy-Nominierung als „Herausragender Hauptdarsteller in einer Comedyserie“ in Daddy schafft uns alle
  • 1992 Golden Globe als „Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical“ in Daddy schafft uns alle
  • 1993 Golden-Globe-Nominierung als „Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical“ in Daddy schafft uns alle
  • 1994 Goldene Himbeere als „Schlechtester Schauspieler“ in Ein Cop und ein halber
  • 1997 Goldene Himbeere als „Schlechtestes Leinwandpaar“ in Striptease (zusammen mit Demi Moore)
  • 1998 Oscar-Nominierung als „Bester Nebendarsteller“ in Boogie Nights
  • 1998 BAFTA-Nominierung als „Bester Nebendarsteller“ in Boogie Nights
  • 1998 Golden Globe als „Bester Nebendarsteller“ in Boogie Nights
  • 1998 Los Angeles Film Critics Association Award als „Bester Nebendarsteller“ in Boogie Nights
  • 1998 National Society of Film Critics Award als „Bester Nebendarsteller“ in Boogie Nights
  • 1998 Satellite Award als „Bester Nebendarsteller“ in Boogie Nights
  • 2007 World Stunt Award für das Lebenswerk

Deutsche Synchronstimmen

In den deutschen Fassungen seiner Filme wird er überwiegend von Norbert Langer synchronisiert. In den letzten Jahrzehnten wurde er aber auch oft von anderen Sprechern synchronisiert darunter Christian Brückner, Rolf Schult, Thomas Fritsch, Manfred Schott und Gert Günther Hoffmann.

Diskografie (Auswahl)

Singles

  • 1973: Till I Get It Right / A Room For A Boy Never Used
  • 1973: I Like Having You Around / She's Taken A Gentle Lover
  • 1980: Let's Do Something Cheap & Superficial / Pickin' Lone Star Style

Alben

  • 1973: Ask Me What I Am

Weblinks


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