Mannaesche

Mannaesche
Manna-Esche
Manna-Esche

Manna-Esche

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Gattung: Eschen (Fraxinus)
Art: Manna-Esche
Wissenschaftlicher Name
Fraxinus ornus
L.

Die Manna-Esche (Fraxinus ornus), auch Blumen-Esche oder Schmuck-Esche genannt, ist eine Laubbaumart aus der Gattung der Eschen. Ihren Namen verdankt sie dem Saft, der aus angeritzten Ästen und Zweigen austritt und schnell erhärtet. Er enthält neben einigen anderen Inhaltsstoffen einen süß schmeckenden, sechs-wertigen Alkohol und ist daher für die medizinische Anwendung interessant. In Süd-Italien wird die Pflanze zur Gewinnung des Siebröhrensaftes („Manna“) in Plantagen angebaut.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Manna-Esche ist ein sommergrüner, laubabwerfender Baum, der Wuchshöhen von 5 bis 10, selten bis 25 Meter erreicht. Er hat eine lockere, ziemlich lichte und rundlich gewölbte Krone. Der Stamm ist drehrund, gerade und gabelt sich erst in einiger Höhe vom Boden entfernt. Die Rinde ist dunkelgrau oder schwärzlich-grau, warzig und hat im Gegensatz zur Gewöhnlichen Esche kein deutliches Furchen- und Leistenmuster. Die Äste gehen zum größten Teil strahlend ab, sind aber häufiger gebogen und gedreht als bei der Gewöhnlichen Esche. Die Triebe sind oliv- bis graugrün, rundlich bis zusammengedrückt vierkantig und fein punktiert durch hellbraune Lentizellen. Die Knospen sind gegenständig, an der Vorderseite stumpf und etwas gewölbt und haben nur 2 äußere, (silbrig bis bräunlich-) graue Knospenschuppen.

Die Blätter sind kreuzgegenständig, unpaarig gefiedert und ungefähr 15 bis 20 Zentimeter lang. Ihr Umriss ist oval. Die Fiederblättchen sind meist zu 5 bis 9. Sie sind eiförmig-lanzettlich, an der Vorderseite zugespitzt, deutlich gestielt, gezähnt bis unregelmäßig gesägt und jeweils ungefähr 3 bis 7 Zentimeter lang. Ihre Oberseite ist mittelgrün, die Unterseite ist heller und auf den Blattnerven vor allem an der Blättchenbasis bräunlich oder weißlich behaart.

Die Blüten haben einen vierteiligen, unscheinbaren Kelch und 4 weißliche, 7 bis 15 Millimeter lange Kronblätter. Sie sind in zuerst aufrechten, später überhängenden, sehr dichten, endständigen oder achselständigen, ungefähr 10 Zentimeter langen und genauso breiten, am Grund beblätterten Rispen angeordnet und duften angenehm. Die Blüten erscheinen gleichzeitig mit den Blättern

Die Früchte haben sehr schmale, längliche und ungefähr 2 Zentimeter lange Flügel, die an der Vorderseite etwas ausgerandet sind. Im Oktober sind die Früchte reif und färben sich glänzend dunkelbraun.

Blütezeit ist von April bis Juni.

Vorkommen

Die Manna-Esche kommt natürlich im östlichen Mittelmeergebiet vor und wird in Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa als Zier- und Straßenbaum angepflanzt. In Deutschland gilt die Manna-Esche als eingebürgerter Neophyt. Hier kommt sie selten als Pioniergehölz auf ehemaligen Weinbergen und Steilhängen in Baden-Württemberg und Nordwest-Bayern vor.

Belege

Literatur

  • Gunter Steinbach (Hrsg.): Bäume (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10554-9.
  • Eckehardt J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Spektrum Akademischer Verlag, München 2005, ISBN 3-8274-1496-2.

Weblinks

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