Mansfeldbahn

Mansfeldbahn
Mansfelder Bergwerksbahn
Lok 9 in Benndorf
Lok 9 in Benndorf
Streckenlänge: 11,8 km
Spurweite: 750 mm
Legende
0,0 Benndorf
Bahnhof, Station
1,2 Bocksthal
Haltepunkt, Haltestelle
5,1 Thondorf
Abzweig – in beide Fahrtrichtungen: nach rechts
6,4 Siersleben (Gleisdreieck)
Haltepunkt, Haltestelle
9,8 Hettstedt Eduardschacht
Hettstedt Kupferkammerhütte
die Werkstatt ist für die Mitnutzung durch die Wipperliese mehrspurig ausgeführt

Unter dem Namen Mansfelder Bergwerksbahn (MBB) wird auf einem Teil des ehemals umfangreichen Netzes von Bergwerksbahnen im Mansfelder Land eine dampfbetriebene Museumseisenbahn betrieben. Sie hat die Spurweite von 750 Millimetern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 15. November 1880 eröffnete die Mansfelder Bergwerksbahn ihren Betrieb, um Erze und Brennmaterial zu transportieren. Bis zum heutigen Tag hat die Bergwerksbahn das Ende der Kupferschieferförderung sowie der Verhüttung des Bodenschatzes überlebt. Einst gehörte die Mansfelder zu den größten schmalspurigen Werksbahnen in Deutschland. Auf einem Gleisnetz zwischen Eisleben, Helbra und Hettstedt fuhren bis 1990 rund 350 Loks und über 800 Waggons, über 340 Beschäftigte kümmerten sich um das reibungslose Funktionieren der Eisenbahn des Volkseigenen Mansfeld-Kombinats "Wilhelm Pieck". Selbst eine eigene Bahn-Werkstatt betrieb das Kombinat.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bahn in den 1950er und 1960er Jahren umfangreich modernisiert worden. In Spitzenzeiten verkehrten damals bis zu 52 Personenzüge am Tag und bewältigten einen Großteil des Berufsverkehrs. Bis 1969 schlossen schrittweise alle Schächte im Mansfeldischen, die Streckenlänge schrumpfte auf 20 Kilometer.

Museumsbetrieb

1991 schlossen sich Bahnliebhaber zum Verein Mansfelder Bergwerksbahn e.V. (MBB e.V.) zusammen. Bis heute ist Beachtliches erreicht, Fahrzeuge und ein Stück des einst umfangreichen Streckennetzes wurden gerettet. Direkt neben dem DB-Bahnhof Klostermansfeld betreibt der Verein einen eigenen Bahnhof, der zur Unterscheidung Benndorf heißt. 1994 kaufte der Verein 11,8 Kilometer Gleise und kümmert sich seitdem um den Erhalt von 7 Brücken und 17 Bahnübergängen. Seit geraumer Zeit hat der Verein sein Domizil standesgemäß im Bahnhof von Klostermansfeld aufgeschlagen. Fünf feste Mitarbeiter, Praktikanten und über verschiedene Arbeitsförderungsprogramme angestellte Kollegen kümmern sich dort um das Mini-Unternehmen. Rund zwei Dutzend Lokführer sind in ihrer Freizeit unterwegs, um die Veranstaltungsprogramme und den Zugbetrieb abzusichern. Der Landkreis unterstützt die Aktivitäten, bekennt sich damit zu den Bergbautraditionen des Landstrichs. Mit Fördermitteln der EU ist das einstige Bahnhofsrestaurant umgestaltet worden und steht für Veranstaltungen zur Verfügung. Der Bahnhof der Kleinstadt ist auf diese Weise trotz geschrumpften Zugverkehrs nicht bedeutungslos geworden.

Der Verein Bergwerksbahn besitzt auch eigene Fahrzeuge. Neben zwei echten Mansfeldloks und sieben Personenwagen ist das Schmuckstück die Lok mit der Nummer 20. 1945 war deren Baureihe speziell für die Reparationszahlungen in die Sowjetunion entwickelt worden. Die Lieferungen umfassten 416 Exemplare, die vorwiegend auf den recht ausgedehnten Waldbahnen in der Sowjetunion zum Einsatz kamen. Etwa 15 von ihnen existieren heute noch. Weil beim Mansfeld-Kombinat bauartgleiche Lokomotiven unter den Nummern 19 und 20 liefen, kümmerte sich der Verein Mitte der 90er Jahre um die Rückholung einer solchen Lok aus Estland. Sie wurde komplett aufgearbeitet und fährt heute durchs Mansfelder Land.

Siehe auch

Weblinks


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