- Margot Begemann
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Margot Begemann (eigentlich: Margaretha Carolina Begemann; * 17. März 1841 in Nuenen, Nordbrabant, Niederlande; † 11. Februar 1907 in Den Haag) hatte im Sommer 1884 mit dem Maler Vincent van Gogh eine Liebesaffäre, die durch den Selbsttötungsversuch der Margot eine dramatische Wendung nahm.
Leben
Margot Begemann war Tochter des evangelisch-reformierten Pastors Willem Lodewijk Begemann, der von 1828 - 1874 in dem kleinen Ort Nuenen nahe Eindhoven sein Amt versah. Im dortigen Pastorenhaus mit der Adresse Berg 26 wurde Margot geboren und verbrachte darin die Hälfte ihres Lebens. Heute wird das Gebäude "Van Gogh-Haus" genannt, weil 1882 Pastor Theodorus van Gogh als ein Nachfolger des W.L Begemann dorthin versetzt wurde und sein Sohn, der Maler Vincent van Gogh, im Pastorenhaus einige Zeit verbrachte.
Bereits seit 1875 wohnte die Familie des Pastors Begemann im Haus nebenan (Berg 24, genannt "Nune Ville"). Pastor Begemann hatte das Haus zum Ende seiner Amtszeit bauen lassen und war zu Beginn seines Ruhestandes mit seiner Frau und den unverheirateten Töchtern dort eingezogen. Margot Begemann wird deswegen in den Biografien des Vincent van Gogh als "Nachbarstochter" bezeichnet. Pastor Begemann starb bereits 1876, seine Frau wenige Monate später im Januar 1877. Sie haben die Amtszeit von Pastor Theodorus van Gogh nicht mehr erlebt.
Die Liebesbeziehung zwischen Margot Begemann und Vincent van Gogh entwickelte sich im Sommer 1884, als Vincents Mutter wegen eines gebrochenen Beines pflegebedürftig war und die beiden dort zusammentrafen. Sie wurde sicher auch durch den ähnlichen familiären Hintergrund begünstigt. Nach außen skandalös wirkte vor allem der Altersunterschied von 12 Jahren, denn Margot war 43 Jahre, Vincent erst 31. Hieraus, aber auch aus manch pragmatischen Erwägungen speiste sich der Widerstand der Familien Begemann und van Gogh, die Beziehung der beiden zu akzeptieren.
Margot geriet unter starken Druck ihrer unverheirateten Schwestern. An einem Tag im September des Jahres 1884 nahm sie Strychnin und brach während eines Spazierganges mit Vincent zusammen. Wegen der geringen Dosis Gift und durch rechtzeitige ärztliche Hilfe konnte sie gerettet werden. Die Beziehung zu Vincent ging danach allerdings zu Ende, auch weil der Maler – kurz nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1885 – Holland für immer verließ. Allerdings bat er noch 1889 seine Schwester Wilhelmina brieflich, Margot Begemann eines seiner Bilder zukommen zu lassen.
Im Jahre 1968 widmete ihr die heutige Stadt Nuenen die "Margot Begemannstraat".
Neben Margot erwähnt Vincent van Gogh in seinen Briefen auch Margots Bruder Louis. Er besaß in Nuenen eine Weberei, in der Vincent Studien zu seinen Weberbildern machen konnte. Das noch existierende "Begemannhuis" des Louis (Berg 65) wird gelegentlich auch "Jacobushuis" genannt, da er eigentlich Jacobus Lodewiijk Begemann hieß.
Die Begemann in Nuenen sind Nachfahren einer deutschen protestantischen Pastorenfamilie aus Detmold im damaligen Fürstentum Lippe. Die Herkunft lässt sich bis zum Ort Wendlinghausen bei Lemgo zurückverfolgen.
Literatur
- Ton de Brouwer: Van Gogh en Nuenen, Van Spijk Venlo-Antwerpen 1984, 2.Auflage 1998, ISBN 9-0621-6228-2
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