Apollinarismus

Apollinarismus

Der Apollinarianismus (mitunter auch Apollinarismus) ist eine nach Apollinaris von Laodicea, dem Jüngeren, benannte theologische Lehre, die von der Alten Kirche als Häresie verurteilt wurde.

Apollinarius versuchte die Anteile bzw. den Charakter der Vereinigung von Göttlichkeit und Menschlichkeit im Menschen Jesus Christus zu klären und war zur Auffassung gelangt, dass die göttliche Natur in Christus vollkommen, die menschliche aber unvollkommen sei. Daher behauptete er, Jesus Christus könne nicht gleichzeitig Gott und Mensch in einer Person sein, sondern der göttliche Logos sei an die Stelle einer menschlichen Seele getreten. So habe er keinen menschlichen, sondern nur einen göttlichen Verstand gehabt. Nur sein Körper sei menschlich geblieben.

Diese Lehre wurde auf der Synode von Rom (375), der Synode von Antiochien (378), dem Ersten Konzil von Konstantinopel (381) und der Synode von Rom (382) verurteilt. Das Athanasische Glaubensbekenntnis grenzt sich deutlich vom Apollinarianismus ab.


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