- Marianne Stern-Winter
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Marianne Stern-Winter (* 16. September 1919 in Grevenbroich-Hemmerden; † 1998 in Hemmerden) überlebte als einziges Mitglied ihrer Familie die Shoa. Sie kehrte 1945 nach Hemmerden zurück.
Marianne Winter war die Tochter des Schneiders Karl Winter und seiner Ehefrau Rosalie. Sie kam am 16. September 1919 in Hemmerden zur Welt. Zusammen mit ihren Eltern, der Schwester Hertha sowie deren Mann Richard Schmitz wurde Marianne Stern am 11. Dezember 1941 aus Hemmerden in das Ghetto Riga deportiert, wo sie bis zu dessen Auflösung am 2. November 1943 blieb und Zwangsarbeit verrichten musste. Die folgenden 6 Monate musste sie in einem Arbeitslager des Armeebekleidungsamtes (ABA) 701 in Mühlgraben bei Riga abermals Zwangsarbeit leisten. Als die Ostfront sich angesichts der heranrückenden Roten Armee auflöste, wurde sie auf einen der vielen Todesmärsche geschickt, der sie schließlich nach Pommern brachte. Hier wurde sie am 9. März 1945 von sowjetischen Truppen befreit und kehrte wenig später nach Hemmerden zurück.
Im Herbst 1946 heiratete sie den aus Rheydt stammenden Josef Stern (1910–1982), den sie im Rigaer Ghetto kennengelernt hatte. Der Versuch nach Paraguay auszuwandern scheiterte nach vierjährigem Aufenthalt an den dortigen klimatischen Verhältnissen. Sie starb im Jahr 1998. Ihr Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Hemmerden.
Dokumentation
Der WDR hat das Leben Marianne Stern-Winters 2003 verfilmt. Der Film wurde von Gert Monheim und Stefan Röttger gedreht und trägt den Titel Mariannes Heimkehr. Die Jüdin, der Beamte und das Dorf.
Literatur
- Ulrich Herlitz: Das Ende der jüdischen Gemeinde in Hemmerden. In: Zur Geschichte Hemmerdens. Herausgegeben vom Geschichtsverein für Grevenbroich und Umgebung e. V. Grevenbroich 1999, (Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich 13, ISSN 0175-4661), S. 152–184.
- Ulrich Herlitz: Rückkehr aus dem Rigaer Ghetto. Marianne Stern-Winter erinnert sich. In: Josef Wißkirchen (Hrsg.): Neubeginn 1945 in Grevenbroich. Verein der Freunde und Förderer des Erasmus-Gymnasiums, Grevenbroich 1995, ISBN 3-929816-02-4, (Erasmiana 3), S. 63–67.
Weblinks
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