- Marja-e taqlid
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Marja-e taqlid (persisch مرجع تقليد) bedeutet Quelle/Instanz der Nachahmung und ist die Bezeichnung für einen schiitischen Religionsgelehrten. Mit Ausbildung der religiösen Hierarchie im 19. Jahrhundert trat im Iran, neben der Abstufung innerhalb der Titel Molla, auch erstmals eine absolute Autorität hervor, dessen Entscheidung der Gläubige, blindlings wie Heinz Halm schreibt, folgt (siehe Taqlid).
Zuerst besetzte Mortaza Ansari (1800–1864) ab 1850 dieses Amt, zuletzt Großajatollah Hossein Borudscherdi († 1961).
Der Titel Großajatollah beinhaltet nicht automatisch absolute Quelle der Nachahmung, die es – vergleichbar dem Papst – nur einmal geben kann.
Bisherige Marja-e taqlid
- Mortaza Ansari (1800–1864)
- Mohammad Hasan Schirazi (1815–1895)
- Hossein Ali Borudscherdi (1875–1961)
Literatur
- Heinz Halm: Die Schia. Darmstadt 1988, ISBN 3-534-03136-9
- Wilfried Buchta: Schiiten. Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-7205-2491-4
Einzelnachweise
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