Markos Vafiadis

Markos Vafiadis

Markos Vafiadis, auch „General Markos“ genannt (griechisch Μάρκος Βαφιάδης; * 1906 in Theodosiopolis; † 23. Februar 1992 in Athen), war eine Figur im griechischen Bürgerkrieg (1946 bis 1949).

Leben

Markos stammte aus der griechischen Mittelschicht und interessierte sich schon in jungen Jahren für die politischen Geschehnisse in Europa.

Nach der deutschen Besetzung Griechenlands schloss sich Markos Vafiadis der größten Widerstandsgruppe an, der kommunistisch beeinflussten Volksbefreiungsarmee ELAS unter Aris Velouchiotis. Er war 1944 Kommandeur des makedonischen Flügels der ELAS. Nach dem Rückzug der Deutschen im Oktober 1944 wandte sich die ELAS gegen die von Großbritannien betriebene Wiedereinführung der Monarchie, was Ende 1944 zu bewaffneten Auseinandersetzungen und einer britischen Militärintervention führte. Im Februar 1945 kam es schließlich zur Entwaffnung und Demobilisierung der ELAS.

General Markos wurde 1946 zum Führer der neu gegründeten Demokratischen Armee Griechenlands (ΔΣΕ, Δημοκρατικός Στρατός Ελλάδας), die für ein sozialistisches Griechenland kämpfte. Markos war Ministerpräsident einer im Jahre 1947 in Nord-Griechenland installierten Gegenregierung.

Der Krieg gegen die Zentralarmee dauerte währenddessen immer noch an. General Markos plante, einen Sozialismus neuen Typs aufzubauen, diese politische Ausrichtung wurde zum „Markonismus“ erklärt. Nach Markos' Visionen sollten alle Monopolbetriebe und größeren Firmen verstaatlicht werden. Der Markonismus sah nicht die Verstaatlichung von zivilem Besitz wie Häusern vor, es wurde nur die industrielle und wirtschaftliche Verstaatlichung zur Unabhängigkeit der Regierung geplant.

General Markos hatte sich die Einführung einer Zentralregierung nach dem Ende des Bürgerkrieges vorgenommen und plante das Führerbild an der Regierungsspitze. Die Ernennung eines Führers war für Markos einer der wichtigsten Punkte des Markonismus, da er seine Pläne und Visionen so ohne irgendwelche Gegenstimmen hätte durchsetzten können. Er hatte unter anderem den militärischen Plan, Griechenland zu einem Großreich auszubauen, jedoch ohne Eingliederung in die von der UdSSR besetzten Gebiete.

Mit dem Zusammenbruch mehrerer Verteidigungslinien sah er sich außerstande seine Pläne zu verwirklichen und erklärte der Griechischen Zentralarmee, dass er zur Zusammenarbeit bereit sei. Diese Erklärung, ohne die Nordgriechenland von der Zentralarmee überrannt worden wäre, wurde Markos zum Verhängnis und zwang ihn zum Rücktritt von seinem Amt als Ministerpräsident.

Markos flüchtete ins Exil in die Sowjetunion und lebte dort als Uhrmacher zurückgezogen im Ural. Er betrat erst nach 35 Jahren, im Jahre 1983 erstmals wieder griechischen Boden. Markos ist bis heute nicht unumstritten - dem orthodoxen KKE-Flügel gilt er als Vorbild und einer der größten Visionäre des Landes, während er von undogmatischen Kommunisten, Sozialisten und Konservativen scharfer Kritik unterzogen wird.


Vorgänger Amt Nachfolger
Themistoklis Sophoulis Premierminister von Griechenland
1947–1949
Nikolaos Zachariadis

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