Griechische Streitkräfte

Griechische Streitkräfte
Flag of Greece.svg Griechische Streitkräfte
ΕΛΛΗΝΙΚΕΣ ΕΝΟΠΛΕΣ ΔΥΝΑΜΕΙΣ
Coat of arms of Greece military variant.svg
Führung
Oberbefehlshaber: Verteidigungsminister
Staatspräsident (Kriegsfall)
Verteidigungsminister: Evangelos Venizelos
Militärischer Befehlshaber: Generalleutnant Ioannis Giagkos
Sitz des Hauptquartiers: Athen
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 134.000[1]
Reservisten: 390.000
Wehrpflicht: 9 Monate
Wehrtaugliche Bevölkerung: Männer: 2.5 Mio, Frauen: 2.5 Mio.
Wehrtauglichkeitsalter: 18 Jahre
Anteil der Soldaten an der Gesamtbevölkerung: 5.9 %
Haushalt
Militärbudget: 6,9 Mrd. € (2008)[1]
Anteil am Bruttonationaleinkommen: 2,8 %[1]
Geschichte
Gründung: 1821

Die griechischen Streitkräfte (griechisch: Ελληνικές Ένοπλες Δυνάμεις) umfassen die militärischen Einheiten der Republik Griechenland.

Die Armee untersteht dem griechischen Verteidigungsministerium. In Griechenland gilt allgemeine Wehrpflicht für Männer zwischen 18 und 45 Jahren, die Wehrdienstdauer für Wehrpflichtige beträgt für das Heer 9 Monate, für die Luftwaffe 12 Monate und für die Kriegsmarine 12 Monate. Für Frauen gilt keine Wehrpflicht, sie können jedoch ohne Einschränkungen dem Militär beitreten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kreuzer Averof heute (2006) im Museum, Flaggschiff der Griechischen Marine in den Balkankriegen

Die griechische Armee und Kriegsmarine gibt es seit den Unabhängigkeitskriegen gegen die Osmanen im Jahr 1821. Die erste Militärakademie wurde 1828 in Nafplion, der ersten griechischen Hauptstadt, durch Ioannis Kapodistrias gegründet, und trägt seitdem den Namen „Evelpidon-Militärakademie“. September 1912 wurde die Luftstreitkräfte als dritte Teilstreitkraft eingerichtet. Die griechischen Streitkräfte kämpften erfolgreich gegen die osmanische Armee und Bulgarien in den Balkankriegen 1912/1913, und konnten das griechische Staatsterritorium nahezu verdoppeln. Im Ersten Weltkrieg nahm Griechenland an der Seite der Entente teil und anschließend, 1919, an der Expedition der Entente in den Wirren des Russischen Bürgerkriegs. Im Jahr 1919 entsandte Griechenland eine Armee nach Kleinasien.

Der erneute Griechisch-Türkische Krieg endete mit einer griechischen Niederlage in der sogenannten „kleinasiatischen Katastrophe“. Im Zweiten Weltkrieg lehnte Griechenland unter dem Diktator Ioannis Metaxas ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation am 28. Oktober 1940 ab und konnte die italienischen Truppen schlagen und bis hinter die albanische Grenze zurückdrängen. Erst durch das militärische Eingreifen der deutschen Wehrmacht und der bulgarischen Streitkräfte im April und Mai 1941 wurde der griechische Widerstand gebrochen. Teilen der Armee gelang die Flucht nach Ägypten und setzte den Kampf gegen die Achsenmächte an der Seite des britischen Expeditionskorps in Afrika fort. Nach dem Abzug der Deutschen folgte der griechische Bürgerkrieg.

Die griechischen Streitkräfte nahmen am Koreakrieg 1950 teil. Griechenland ist seit dem 18. Februar 1952 Vollmitglied der NATO. 1967 ergriff ein Militärregime unter Georgios Papadopoulos die Macht. Der andauernde Zypernkonflikt und die folgende Invasion der türkischen Streitkräfte auf Zypern führte 1974 zum Zusammenbruch der Militärdiktatur und zur Rückkehr zur Demokratie unter Konstantin Karamanlis. Griechenland wendete über Jahre einen sehr hohen prozentualen Anteil des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungszwecke auf, der knapp unter/über dem prozentualen Anteil der Türkei lag. Hauptgrund ist die wahrgenommene Bedrohung Griechenlands durch die Türkei. Die Türkei droht mit dem casus belli, falls Griechenland den einseitig und durch die Türkei nicht ratifizierten Vertrag der Ausdehnung der Hoheitsgebiete auf dem Meer auf 12 Seemeilen, umsetzt. Weiterhin kommt es zu häufigen Luftraumverletzungen und teilweise auch Überflügen über griechische Inseln. Alleine an einem einzigen Tag gab es 29 Luftraumverletzungen durch die Türkei. Bei einem Abfangversuch verunglückte 2006 ein griechischer Pilot.[2]

Kriege an denen die griechischen Streitkräfte beteiligt waren:

Griechische Soldaten in Smyrna 1919

Kommandostruktur

Das griechische Heer, die griechischen Luftstreitkräfte, und die griechische Marine sind Teilstreitkräfte der griechischen Streitkräfte. Oberbefehlshaber der hellenischen Streitkräfte ist der Präsident des Landes, zurzeit Karolos Papoulias. In Friedenszeiten unterstehen die Streitkräfte dem jeweiligem Verteidigungsminister.

  • Präsident der Griechischen Republik
    • Verteidigungsminister (gr.:ΥΠΕΘΑ)
      • Generalstab der Nationalen Verteidigung (gr.:ΓΕΕΘΑ)
        • Generalstab des Heeres (gr.:ΓΕΣ)
        • Generalstab der Luftwaffe (gr.:ΓΕΑ)
        • Generalstab der Kriegsmarine (gr.:ΓΕΝ)
siehe auch

Luftabwehr

Tor-M1 Mobiles Luftabwehrsystem

Die Luftabwehr ist in Griechenland, wie in allen NATO-Staaten, keine eigenständige Teilstreitkraft. Die Radaranlagen, Luft-Frühwarnsysteme, und diverse Luftabwehrsysteme unterstehen dem Heeres-, Luft-, und Marinekommando, mit einer zentralen Leitungsstelle (ATA) in Larisa. Griechenland verfügt über ein dichtes aneinander gebundenes Luftabwehr-Verteidigungsnetz mit Komponenten aus Ost und West mit über 335 mobilen Luftabwehrbatterien. Die Flugabwehrraketenkräfte werden zum Schutz von Räumen, Objekten/Objektgruppen und Operationen in der Regel in Form von Flugabwehrraketen-Einsatzzonen eingesetzt und haben den Auftrag, einen weitreichenden und durchhaltefähigen Luftverteidigungsschutz sicherzustellen. Der Luftraum Griechenlands ist in 3 Flugabwehr-Einsatzzonen unterteilt.

Luftabwehr Inventar

Küstenwache

Die griechische Küstenwache (Λιμενικο Σωμα) ist in Friedenszeiten der zivilen Kontrolle des Ministeriums für Handelsschifffahrt unterstellt. Im Kriegsfall steht sie unter dem Kommando des Verteidigungsministeriums. Die Küstenwache wurde 1919 vom damaligem Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos gegründet. Ihre Hauptaufgaben in der Friedenszeit sind die Such-, und Rettungsaktionen, die Vorbeugung von Umweltkatastrophen, die Vorbeugung der illegalen Einwanderung, die polizeiliche Kontrolle von Schiffen und der Seehäfen, und die Sicherung der Seegrenze. Der höchste Offizier der Küstenwache hat den Rang des Vizeadmirals.

Inventar der Küstenwache

Die griechischen Streitkräfte in internationalen Bündnissen und Organisationen

NATO

Seit 1952 NATO-Mitglied

Griechenland ist 1952 der NATO beigetreten. Ihre Streitkräfte waren während des Ost-West-Konflikts fest in die Gliederung der NATO eingebunden. 1974 während des Zypernkonfliktes ist diese feste Bindung zwischen Teilen der nationalen Streitkräfte und bestimmten Gliederungselementen der NATO-Kommandostruktur für kurze Zeit aufgehoben worden. Derzeit sind die griechischen Streitkräfte in den Streitkräfteplanungsprozess der NATO eingebunden. Als Beitrag zur NATO Response Force sind die griechischen Streitkräfte darauf eingestellt, jederzeit Kampfeinheiten in hoher Bereitschaft zu halten. Im Rahmen der NATO Erweiterung übernahm Griechenland die Kontrolle und Sicherung des Luftraumes über Bulgarien und Rumänien.

Mit dem Bündnisfall regelt der NATO-Vertrag im Artikel 5 in Verbindung mit der griechischen Verfassung eine weitere Einsatzmöglichkeit der nationalen Streitkräfte. Die griechischen Streitkräfte können auch eingesetzt werden, wenn ein NATO-Bündnispartner angegriffen wird. Der Bündnisfall wurde seit seiner Festlegung erstmals nach dem 11. September 2001 erklärt.

Europäische Union

Seit 1995 WEU-Mitglied

Griechenland ist 1981 der EU beigetreten. Mit der Entwicklung einer eigenen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik hat sich die EU eine eigene militärische Handlungsfähigkeit zugelegt. Entsprechend dem so genannten European Headline Goal von 1999 sollen die Mitgliedstaaten 60.000 Soldaten bereithalten, die innerhalb von 60 Tagen für ein Jahr zum Einsatz gebracht werden können. Daran beteiligt sich Griechenland mit verschiedenen Formationen der Streitkräfte. So ist Griechenland mit der 71. Luftbeweglichen Brigade führende Nation der HELBROC Battlegroup, einer neu aufgestellten EU Battlegroup, der noch Einheiten der Streitkräften Bulgariens, Rumäniens und Zyperns angehören.

Südosteuropa

Der Rat der Kooperation der Ministerien für Verteidigung in Südost Europa (Southeastern Europe Defence Ministerial/ SEDM) wurde 1996 gegründet, mit dem Ziel der Stabilität-, und Friedenssicherung in Südost Europa. Der Rat hat seinen Sitz in Thessaloniki. Die beteiligten Länder sind Albanien, Bulgarien, Griechenland, Italien, Rumänien, Slowenien, Türkei, USA, Kroatien. Einen Beobachterstatus haben Ukraine und Moldawien.

Die Haupttätigkeitsfelder des SEMD sind:

  • Gründung und Führung einer multinationalen Brigade mit NATO Standards, unter der NATO-, oder WEU Kontrolle. Die multinationale Brigade ist seit 2004 operationsfähig.
  • Gründung und Führung der Engineer Task Force (ETF).
  • Satellitenkommunikation der Militärhospitalen in Südost Europa.
  • Kooperation der beteiligten Länder in der Forschung und der Rüstungsindustrie.

Vereinte Nationen

Um bei Bedarf möglichst schnell auf Truppen zurückgreifen zu können, hat die UN mit verschiedenen Staaten so genannte „Standby Arrangements“ abgeschlossen. 2004 hat sich Griechenland bereit erklärt, für die UNO etwa 200 Soldaten vorzusehen.

Auslandseinsätze

Friedensmission in Bosnien

Die griechischen Streitkräfte sind in mehreren friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen außerhalb Griechenlands eingesetzt, im Rahmen von UN-, NATO-, und EU-Einsätzen. Die wichtigsten davon sind zurzeit in Kosovo, Bosnien, Afghanistan, Sudan sowie die Sicherung des östlichen Mittelmeerraumes mit „Active Endeavour“ und die Sicherung des Roten Meeres, des Persischen Golfes und des Indischen Ozeans mit „Enduring Freedom“. Die griechische Kampf- und Handelsmarine hat in der Libanonkrise im Sommer 2006 die entscheidendste Rolle zur Evakuierung von tausenden EU- und US- Bürgern innegehabt.

Wichtigste aktuelle Einsätze

  • Zypern, seit 1974 sind in Zypern 1200 Offiziere und Soldaten stationiert (gr.:ΕΛΔΥΚ), ausgestattet mit 80 Kampfpanzern.
  • ISAF (Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe)
In Afghanistan sind derzeit etwa 160 Personen stationiert und ein Transportflugzeug.
  • KFOR (Kosovo-Truppe)
In Kosovo ist derzeit die 34. Mechanisierte Brigade stationiert mit 1200 Personal. In Albanien sind 105 Personen stationiert.
Seeraumüberwachung mit einer Fregatte.
  • UNIFIL (Interimstruppe der Vereinten Nationen in Libanon)
Seeraumüberwachung vor der Küste des Libanons mit einer Fregatte.
  • UNMIS (Mission der Vereinten Nationen im Sudan)
Entsendung von unbewaffneten Militärbeobachtern in Sudan zur Überwachung des Friedensabkommens.
Seeraumüberwachung mit einer Fregatte, einem U-Boot und einem Schnellboot.

Wichtigste abgeschlossene Einsätze

  • November 1950 - Mai 1955, Korea Einsatz unter UN-Führung, mit 4.708 Offizieren und Soldaten, sowie 9 Transportflugzeuge vom Typ C-47D Dakota/Skytrain.
  • März 1961 - November 1961, Kongo Einsatz unter UN-Führung, mit 21 Offizieren und 2 Transportflugzeugen.
  • September 1990 - Juli 1991, Kuwait Einsatz (Zweiter Golfkrieg), unter UN-Führung, mit einer Fregatte.
  • März 1993 - März 1994 Somalia Einsatz (UNITAF), unter UN-Führung, mit 106 Offizieren und Unteroffizieren.
  • 15. März 1997, Evakuierung von 240 ausländische Offizieren während den Unruhen in Albanien, mit zwei Fregatten und einem Schnellboot.
  • Dezember 1995 - Dezember 2004, Bosnien-Herzegowina Einsatz (IFOR, SFOR) unter NATO Führung, mit 290 Offizieren und Soldaten, zwei Transportflugzeuge vom Typ C-130 Hercules, sowie eine Fregatte und zwei Minensuchboote.
  • 22. August 2001 - 27. September 2001, Operation "Essential Harvest" im ehemaligem Jugoslawien, mit 400 Soldaten und Offizieren.

Personalstruktur und Ausrüstung

Militärbudget eines Landes in Abhängigkeit des BIP. Daten aus Liste der Streitkräfte der Welt

Personal

Während des Kalten Krieges verfügten die Streitkräfte über eine Sollstärke von 210.000 Soldaten. Seit 1991 ist die Personalstruktur der griechischen Streitkräfte den veränderten Anforderungen angepasst worden. Die griechischen Streitkräfte bestehen aus Berufssoldaten, Soldaten auf Zeit und Wehrpflichtigen. Wehrpflichtige dienen den Streitkräften 11 Monate lang, und Soldaten auf Zeit (gr.: ΕΠΟΠ) lassen sich für mindestens 5 Jahre verpflichten. Ziel der Streitkräfte ist es, in absehbarer Zeit eine reine Berufsarmee zu werden. Das griechische Verteidigungsministerium ist einer der größten Arbeitgeber im Land, und beschäftigt etwa 17.000 zivile Mitarbeiter. Alle Laufbahnen der griechischen Streitkräfte sind für Frauen uneingeschränkt geöffnet. Zurzeit (2008) gehören den Streitkräften etwa 7.000 Frauen an. Das Heer (Ελληνικος Στρατος) ist die größte Teilstreitkraft mit 102.000 aktiven Soldaten und 150.000 in der Reserve. Die Luftstreitkräfte (Πολεμικη Αεροπορια) ist die zweitstärkste Teilstreitkraft mit 33.000 aktiven Offizieren, Unteroffizieren, und Soldaten. Weitere 30.000 befinden sich in der Reserve. Die griechische Kriegsmarine (Πολεμικο Ναυτικο) ist der traditionsreichste Teil der griechischen Streitkräfte mit 21.000 Mann aktivem Personal und 10.000 Reservisten. In der Küstenwache (Λιμενικο Σωμα) sind 6.000 Personen beschäftigt, und im Grenzschutz (Συνοριακοι Φρουροι) sind etwa 5.000 Personen beschäftigt.

Ausrüstung

Griechenland gab im Zeitraum von 1996 bis 2005 für Rüstungszwecke etwa 25 Milliarden Euro aus, von 2005 bis 2010 sind 52 Milliarden Euro eingeplant. Die griechische Rüstungsindustrie soll mittels multinationalen Synergien mit etwa 40% daran beteiligt werden. Griechenland ist der größte Rüstungsimporteur Europas. [3] In den vergangenen Jahren haben die griechischen Streitkräfte einen großen Teil ihrer Ausrüstung modernisiert und den unterschiedlichen Anforderungen angepasst. Dabei geht es vor allem darum, die Streitkräfte für die nationale Verteidigung und die Streitkräfte für Auslandseinsätze entsprechend auszustatten. Zu diesem Zweck werden bestehende Waffensysteme angepasst und neuartige Systeme beschafft. Aufgrund des schnellen technischen Fortschritts und den geographischen Besonderheiten Griechenlands ist die Ausrüstung nicht homogen.

Die griechischen Streitkräfte verfügen über 700 Fluggeräte, 5000 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, 400 Artilleriesysteme, 400 Luftabwehrsysteme und 120 maritime Waffensysteme.

Im Rahmen der beschlossenen neuen Strukturierung der griechischen Streitkräfte, unter anderem die Verringerung der Reserveeinheiten um etwa 50%, werden in den Jahren 2000-2010 etwa 1.210 Kampfpanzer und 671 Artilleriesysteme, einige Schnell- und U-Boote, eine Reihe von Flugzeugen sowie diverse andere Waffensysteme ausgemustert. Durch diese Maßnahme plante das griechische Verteidigungsministerium jährlich etwa 250-300 Millionen Euro einzusparen. Folgende Waffensysteme sind oder werden ausgemustert (Stand Januar 2008):

Zukünftige Projekte

Luftwaffe: In einer Sitzung des zuständigen Gremiums (Regierungsrat der nationalen Verteidigung) im Frühjahr 2008, wurde beschlossen bis zum Jahr 2015 für die Luftwaffe etwa 10 Milliarden Euro bereitzustellen. Mit diesem Budget sollen nun schnellstmöglich neue Jagdflugzeuge beschafft und die Flotte der älteren F-16 Jäger modernisiert werden. Die Planung der Luftwaffe sieht u.a. etwa 400 Millionen Euro für die Kampfwertsteigerung der F-16 (Block 30) sowie ca. 1,5 Milliarden für die Kampfwertsteigerung der F-16 (Block 50, 52+) auf die Version 52+ Advanced vor. Darüber hinaus werden die 25 Mirage 2000 für etwa 1,2 Milliarden Euro auf den Stand MK-5 gebracht. Sowohl für die Beschaffung weiterer 20 F-16 als auch für ein neues Ausbildungsflugzeug sollen jeweils 1 Milliarde Euro bereitgestellt werden. Letzteres wird bereits seit einiger Zeit von der griechischen Luftwaffe gesucht, weshalb bereits Kooperationsvereinbarungen zwischen der griechischen, italienischen und koreanischen Rüstungsindustrie getroffen wurden. Das restliche Budget von etwa 5 Milliarden Euro soll den Erwerb von Kampfflugzeugen der 4. Generation sicherstellen. Geplant ist in einer ersten Phase 40-60 Maschinen und ab dem Jahr 2015 weitere 80 Maschinen zu ordern. Für die Zeit ab dem Jahr 2015 sind noch einmal mehr als 5 Milliarden Euro zur Modernisierung der Luftwaffe vorgesehen. Griechischen Experten zufolge ist geplant zunächst 60 Dassault Rafale und ab 2015 80 F-35 Joint Strike Fighter zu bestellen. Der bereits vor einigen Jahren durch die griechische Regierung favorisierte Eurofighter scheint somit nicht mehr in der engeren Wahl zu stehen. Die endgültige Entscheidung sollte in der ersten Jahreshälfte 2008 getroffen werden.

Darüber hinaus ist geplant die Luftabwehr mit einem neuen Luftabwehrsystem auszustatten. Das aussichtsreichste Waffensystem ist hierbei das russische S-400.

Kriegsmarine: Für die Kriegsmarine sind sechs neue FREMM-Fregatten bestellt, die vor allem über Luftabwehrkapazitäten verfügen sollen. Für die 1. Phase des Projektes sind etwa 2,2 Milliarden Euro eingeplant.

Landesheer: Das Heer wird die ausgemusterten Kampfpanzer durch weitere Leopard 2 A6 ersetzen, die entweder direkt vom deutschen Hersteller Krauss-Maffei bestellt, oder gebraucht gekauft werden. In ähnlicher Weise sollen ältere Panzerhaubitzen des Typs M-109A1/A2 durch weitere PzH 2000 ersetzt werden. Der Erwerb von 12 Kampfhubschraubern und 20 NH-90 Transporthubschraubern hat ebenfalls eine hohe Priorität für die Armee. Im Herbst 2007 wurden für etwa 1,2 Milliarden Euro 415 BMP-3 (modifizierte Version) und etwa 35 amphibische Schützenpanzer vom gleichem Typ aus Russland bestellt.

Die genauere Zukunft der künftigen Rüstungsprojekte erscheint zum jetzigen Zeitpunkt in Angesicht der gegenwärtigen griechischen Finanzkrise allerdings ungewiss, da Haushaltskonsilidierungsbemühungen auch eine Kürzung des Wehretats um 25 % vorsehen.

Gefallene Angehörige der griechischen Streitkräfte

Das Denkmal des Unbekannten Soldaten in Athen
  • Türkisch-Griechischer Krieg (1897), etwa 3.748 Angehörige der Streitkräfte.
  • Griechisch-Türkischer Krieg (1919-1922), etwa 15.000 Tote und vermisste Offiziere und Soldaten.
  • Korea Krieg (1950-1954), 194 Offiziere und Soldaten.
  • Im Ersten Weltkrieg etwa 5.000 Offiziere und Soldaten.
  • Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 88.300 Angehörige der Streitkräfte getötet, verwundet, oder gelten als vermisst.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c „Financial and Economic Data Relating to NATO Defence“, Press Release Communique PR/CP(2009)009, NATO Public Diplomacy Division, 19. Februar 2009 (PDF, 128kB)
  2. [1]
  3. http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-65438-10.html

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