Marsa Alam

Marsa Alam

Marsa Alam (alias Mersa; arabisch ‏مرسى علمMarsā ‛Alam) liegt im südlichen Ägypten am Roten Meer, 271 km südlich von Hurghada, Edfu ist etwa 220 km entfernt, 250 km sind es bis asch-Schalatin, sowie 131 km nach Norden Richtung al-Qusair. Es ist in den letzten zwei Jahrzehnten von einem Küstendörfchen mit einer handvoll niedriger Steinhütten zu einer Kleinstadt gewachsen. Ihre Bedeutung verdankt sie dem verkehrstechnisch wichtigen Knotenpunkt der durchgehenden Küstenstraße mit der Verbindungsstraße nach Edfu im Niltal.

Seit November 2001 ist Marsa Alam bequemer erreichbar über den neuen Flughafen Marsa Alam, der ca. 60 km NNW liegt.

Inhaltsverzeichnis

Einwohner

Die knapp 10.000 Einwohner sind hauptsächlich Fischer, halten Schafe, Ziegen und Dromedare, arbeiten in den wenigen Minen, Marmor- und Granitsteinbrüchen, viele sind arbeitslos. Bergbau wird in dieser Region seit Jahrtausenden betrieben. Bereits in pharaonischer Zeit und später unter den Römern war die Gegend bekannt für Vorkommen an Gold, Smaragden und Halbedelsteinen, sowie Kupfer und Blei. Die Straße nach Edfu wurde vermutlich bereits unter Ptolemaios II. errichtet und führt vorbei an vielen historisch bedeutenden Plätzen, wie dem Wadi Miya mit seinem berühmten Tempel, erbaut von Sethos I. und dem Wadi Baramiya, wo die frühen Ägypter Gruben betrieben. Bis in englische Besatzungszeiten hinein war das Mahlen von Quarzstein mit dünnen Goldadern bei einem Gehalt von ca. 20 g Gold pro Tonne ein Geschäft, das dann wegen Unrentabilität eingestellt wurde. Seit wenigen Jahren sind die Minen durch australische Investoren mit modernen Methoden wieder in Betrieb genommen worden.

In der Gegend lebten ursprünglich zwei Stämme: die Ababda- im nördlichen und die Bedscha-Beduinen im südlicheren Bereich. Diese leben seit langem in der östlichen Wüste und wurden vielleicht bereits von den alten Ägyptern zur Verteidigung der Grenze eingesetzt. Später haben sie sich mit den Arabern vermischt, die auch den Islam in das Land brachten. (Siehe auch Gebel-Elba-Nationalpark.) Sie betreiben Viehzucht, sind bekannt für die Holzkohleherstellung und waren auch als ausgezeichnete Jäger bekannt. Ihre Häuser werden Kischa genannt und üblicherweise auf Anhöhen errichtet, um etwaigen Fluten nach Regenfällen zu entgehen. Die Häusern aus Ästen werden von den Frauen errichtet und mit Palmblättern eingedeckt.

Ababda-Beduine beim Kaffeerösten

Häufig finden sich in der gesamten Gegend Felszeichnungen (Petroglyphen), die bis in vorgeschichtliche Zeit zurückreichen. Auf den Darstellungen sieht man damals noch vorkommende Tierarten wie Giraffen und Rinder, auch enthalten sie Jagdszenen. Zudem gibt es viele Plätze für geologisch Interessierte.

Erste Unterkünfte und Restaurants weisen auf den zögerlichen Beginn einer Touristenentwicklung hin.

Tauchen und Schnorcheln

Anders als in El Quseir, wo Tauchen ausschließlich landgestützt an Saumriffen stattfindet, gibt es in Marsa Alam zahlreiche vorgelagerte Riffe: so das Elphinstone Riff, das Shaab Marsa Alam – ein Korallenriff mit einer Fläche von 100 Quadratmetern –, das hufeisenförmige Shaab Samadai ("Dolphinhouse") – etwas weiter südlich und drei Kilometer vor der Küste gelegen, wird es regelmäßig von Spinnerdelfinen besucht – sowie das Shaab Cluade nahe Berenike mit einem Höhlensystem, das sicherheitstechnisch gut betaucht werden kann, weil jederzeit ein Durchgang zur Oberfläche führt. Tauchen um Marsa Alam ist vergleichbar mit Tauchen in Hurghada oder Sharm El Sheikh in den 1980er Jahren: kaum berührte Plätze von teilweise hervorragender Qualität. Möglich ist Schnorcheln auch bei Marsa Alam, aber die häufige starke Brandung macht es etwas wetteranfällig.

Entwicklung

In absehbarer Zeit wird sich die Grenze zum Hala'ib-Dreieck bei asch-Schalatin öffnen. 30 km vor der Grenze zum Sudan liegt 20-25 km landeinwärts der Gebel-Elba-Nationalpark, der sich als neuer Touristenmagnet anbietet.

Weblinks

 Commons: Marsa Alam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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