Marsupilami

Marsupilami
Marsupilami an Düsseldorfer Hauswand in der Kiefernstraße

Das Marsupilami ist eine Figur von André Franquin aus der Comic-Serie Spirou und Fantasio. Es war im Jahr 1952 das erste Mal zu sehen.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Veröffentlichung

Das Marsupilami wurde erdacht und gezeichnet von André Franquin. Es hatte am 31. Januar 1952 seinen ersten Auftritt im belgisch-französischen Magazin Spirou und war in der Folge Bestandteil der meisten von Franquin gezeichneten Spirou und Fantasio-Abenteuer. Als Franquin seine Tätigkeit als Zeichner von Spirou und Fantasio beendete, behielt er die Rechte am Marsupilami. Lediglich in der ersten vom Nachfolger Jean-Claude Fournier gezeichneten Folge "Die Goldmacher" hat das Marsupilami einen letzten Auftritt bei Spirou und Fantasio; dabei wurde die Figur des Marsupilamis auf Wunsch Fourniers von Franquin selbst gezeichnet.

In Deutschland erschienen in den 1960er und 1970er Jahren Comics mit dem Marsupilami im Kauka-Verlag, unter anderem in Fix und Foxi. Dort hatte es den Namen Kokomiko. Seit 1987 erscheint die eigene Comic-Serie Die Abenteuer des Marsupilamis, die von Batem nach Szenarien diverser Autoren (unter anderem Greg und Yann) gezeichnet wird.

Seit den 1980er Jahren erscheinen die Spirou und Fantasio-Episoden mit dem Marsupilami als Alben beim Carlsen Verlag. Dort startete 1988 auch die Solo-Reihe, die schließlich ab 2001 unter dem verkürzten Titel Marsupilami von Ehapa übernommen wurde. 1993 wurde außerdem von Disney eine gleichnamige Zeichentrick-Serie produziert. Eine weitere Serie aus Frankreich unter dem Namen Marsupilami: Die neuen Abenteuer folgte 1999, noch eine weitere 2010.

Figur

Das Marsupilami ist sehr selten, zugleich sehr scheu und überaus wehrhaft. Es ist daher schwierig zu beobachten und noch schwerer zu fangen. Es lebt in den Dschungeln von Palumbien (Südamerika). Ein Marsupilami ist ungefähr einen Meter groß und trägt sein Fell entweder einfarbig gelb oder schwarz sowie gelb mit schwarzen Punkten. Sein Schwanz ist bis zu acht Meter lang und dient in geknoteter Form als Verteidigungs- und Angriffswaffe. Zusätzlich verfügt es über eine ungeheure Kraft, die für ein Tier dieser Größe „superheldenhaft“ wirkt. Das Marsupilami legt helle, birnenförmige Eier, hat aber dennoch einen Bauchnabel, dessen Funktion ungeklärt ist. Es kann mehrere hundert Meter tief und zeitlich nahezu unbegrenzt tauchen. Trotz der Feststellung von Spirou ist es kein Amphibium, da es ein Warmblüter ist.

Seine Lieblingsnahrung sind Früchte, Ameisen und Flöhe, außerdem Fisch (besonders Piranhas). Es ist nicht nur fähig, einfache Unterhaltungen zu führen („Hubi? Huba, huba hopp!“), sondern kann auch (wie ein Papagei) einzelne Wörter und ganze Sätze nachsprechen.

Der Name Marsupilami ist ein Kofferwort aus Marsupialia, der zoologischen Gruppe der Beuteltiere, Pilou-Pilou (frz. Name der Comicfigur Jeep von Elzie Segar, die eine der Inspirationen für das Marsupilami war) und ami (frz.: Freund).

Obwohl das Marsupilami aufgrund seiner Kraft und Gewandtheit jedem überlegen ist, hat es in seiner eigenen Comic-Serie zwei Erzfeinde: Zum einen den Großwildjäger Bring M. Backalive, der aus reiner Profitgier ein Marsupilami an einen Tierpark verkaufen will. Backalive tritt zum ersten Mal in der Geschichte Der Käfig auf. Der zweite große Widersacher des Marsupilamis ist ein Jaguar, der immer wieder versucht, eines seiner drei Jungen zu fressen. Der Jaguar hat seinen ersten Auftritt in der Spirou-Geschichte Das Nest im Urwald, an deren Ende er seinen Schwanz verliert. In späteren Abenteuern ist er allerdings wieder nachgewachsen. Neben diesen beiden Hauptgegnern, macht der Indiostamm der Chatutas (ähnlich wie die Römer in Asterix) dem Marsupilami das Leben schwer.

Weitere Auftritte

Jijé ließ 1955 eine afrikanische Version des sagenhaften Tiers in dem Blondin und Cirage-Abenteuer Die fliegende Untertasse auftreten (dt. 1987 beim Heinzelmännchen Verlag). Bei Uderzo und Goscinny ist es im Asterix-Band Der Kampf der Häuptlinge auf einem Plakat zu sehen, auf dem es ursprünglich als sagenhaftes Fabeltier vom Mars präsentiert wurde (mittlerweile als Wunder der Natur). Des Weiteren wird das Marsupilami von linksorientierten Demonstranten gerne als Symbol auf Transparenten benutzt.

Comic-Bände

Die Abenteuer des Marsupilamis

Beim Carlsen Verlag erschienen zwischen 1988 und 1997 folgende 11 Softcover:

  • 1. Tumult in Palumbien (Juni 2001)
  • 2. Panda in Panik (Juli 2001)
  • 3. Das schwarze Marsupilami (September 2001)
  • 4. Der Krater der Kakteen (Januar 2002)
  • 5. Baby Prinz (April 2002)
  • 6. Die Arche Noah (Oktober 2002)
  • 7. Die Goldwäscher (Februar 2003)
  • 8. Der Tempel im Urwald (Juni 2003)
  • 9. Die Schmetterlingsjäger (Juni 2003)
  • 10. Rififi in Palumbien (August 2003)
  • 11. Huba Banana (August 2003)

(Die angegebenen Jahreszahlen beziehen sich auf die deutsche Ehapa-Ausgabe)

Ehapa brachte nicht nur die Carlsen-Bände zwischen Juni 2001 und August 2003 unter gleichem Titel als Hardcover neu heraus, sondern verlegte gleichzeitig ab Juni 2001 folgende sechs Bände:

  • 12. Chaos in Jollywood (Juni 2001)
  • 13. Der Streifzug des Jaguar (Dezember 2001)
  • 14. Ein Goldjunge (Juli 2002)
  • 15. So ein Zirkus ?! (Dezember 2002)
  • 16. Manege frei (Juli 2004)
  • 17. Die Orchidee der Chahutas (September 2005)

(Die angegebenen Jahreszahlen beziehen sich auf die deutsche Ehapa-Ausgabe)

In Deutschland noch unveröffentlicht sind folgende Bände:

  • 18. Robinson Akademie / Robinson Academy (2005)
  • 19. Weiße Magie / Magie Blanche (2006)
  • 20. Viva Palumbien! / Viva Palombia! (2007)
  • 21. Rotes Monster / Red monster (2008)
  • 22. Chiquito paradso (2009)
  • 23. Croc vert (2010)
  • 24. Opération Attila (2011)

(Die angegebenen Jahreszahlen beziehen sich auf die französische Originalausgabe)

Einzelbände

  • Spirou und Fantasio-Sonderband 1: Die Jagd auf das Marsupilami (Carlsen, 1988)
  • Alles über das Marsupilami. Sekundärband (Carlsen, 1993)
  • Das Geheimnis der Marsupilamis. 32 Seiten (Carlsen, 1994)
  • Marsupilami. 4 Hefte zur Fernsehserie (Ehapa, 2001)

Werbecomic

  • Mit hohes C auf den Spuren der Marsupilamis. 6 Seiten mit 12 Bildern zum Einkleben (1993-1994)

Sekundärliteratur

  • Andreas Mietzsch: Huba Huba. Das Marsupilami-Buch. Verlag, Comic plus, Hamburg 1989, ISBN 3-924623-02-3 (Nachdr. d. Ausg. 1985).
  • Jean-Luc Cambier (Red.): Alles über das Marsupilami. 2. Aufl. Carlsen Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-551-02048-5.

Weblinks


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