- Apple I
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Apple I Hersteller Apple Vorgestellt April 1976 (USA) Eingestellt 1977 (USA) Empf. Verkaufspreis US$666,66 CPU MOS 6502 , 1,023 MHz RAM 4 kByte, max. 65 kByte RAM OS Firmware in ROM (HEX); Apple BASIC auf Kassette Der Apple I war ein von Steve Wozniak entwickelter Computer für Heimanwender, der zum ersten Computermodell der Firma Apple Computer wurde. 1975 arbeitete Wozniak für den Computerhersteller Hewlett-Packard, wo er erkannte, dass die Kosten für die Komponenten eines Computers so weit gefallen waren, dass sich ein solcher für Heimanwender verwirklichen lassen müsste. An dieser Idee begann er in den kommenden Monaten mit seinem Freund Steve Jobs zu arbeiten.
Der Apple I wurde am 1. April 1976 auf einem Treffen des Homebrew Computer Club vorgestellt und war ein Einplatinencomputer. Er war ausgestattet mit einer Videoschnittstelle (die auf einen schwarz-weißen Textmodus beschränkt war), 8 KByte dynamischem RAM, einer Tastatur und dem Mikroprozessor 6502 von Rockwell International (produziert von MOS Technologies). Das Video-System war auf eine sehr eigenwillige Weise aufgebaut, es nutzte Schieberegister als Bildschirmspeicher, da diese damals noch billiger waren als die gleiche Menge dynamisches RAM.
Der eigentliche Rechner wurde von Apple als fertig bestückte Platine geliefert und musste vom Händler oder Besitzer zusammengesetzt werden, der außerdem noch ein Netzteil, eine Tastatur, einen Bildschirm, und wenn gewünscht ein Gehäuse zukaufen musste. Als einziges Peripheriegerät gab es ein Kassetten-Interface, mit dem sich in Kombination mit einem herkömmlichen Kassettenrecorder Programme auf Audiokassetten speichern und von diesen wieder laden ließen. Nur mit diesem Interface ließ sich die Integer-BASIC-Programmiersprache nutzen, die damals noch Apple BASIC genannt wurde; denn der Interpreter musste von Kassette hinzugeladen werden, da er sich noch nicht im ROM befand. Ohne das Interface konnte der Computer lediglich über einen Maschinensprachemonitor programmiert werden.
Die Idee des mit einem Gehäuse aus Holz versehenen Apple I wurde nach der Vorstellung des Rechners von dem lokalen Computerhändler The Byte Shop aufgegriffen, der bei Wozniak und Jobs 100 Geräte bestellte. Diese 100 Geräte mussten aber voll aufgebaut geliefert werden – das war die Bedingung von Byte Shop.
Insgesamt wurden über einen Zeitraum von zehn Monaten circa 200 Apple I zu einem Einzelpreis von 666,66 US-Dollar verkauft; danach wurde der Apple I durch den nicht kompatiblen Apple II abgelöst, der zum Welterfolg wurde.
Wegen der geringen Stückzahl und des späteren Welterfolgs der Firma Apple gehört der Apple I heute zu den teuersten Sammlerstücken im Computerbereich. 2010 wurde beispielsweise ein Gerät für mehr als 133.000 Pfund (etwa 157.000 Euro) bei Christie's in London versteigert.[1]
Inhaltsverzeichnis
Nachbau
Ein kompatibler Nachbau des Apple 1, genannt Replica I, wurde 2003 von Vince Briel gebaut. Als Ersatz für die diskrete Transistor-Transistor-Logik (TTL) und nicht mehr erhältliche Bausteine wurden zwei Mikrocontroller verwendet. Der Verkaufspreis des Bausatzes beträgt etwa 160 US-Dollar. Die Verwendung der Originalsoftware wurde von Steve Wozniak genehmigt.[2]
2006 wurde ein weiterer Apple 1-Nachbau vorgestellt, der A-ONE. Er ist eine Entwicklung von Franz Achatz und San Bergmans, die beim Circuit Cellar Atmel AVR Contest 2006 in den USA als exzellente Entwicklung ausgezeichnet wurde.[3]
Literatur
- Owen W. Linzmayer: Apple – streng vertraulich!. Midas Management Verlag, Zürich, 2000, ISBN 3-907100-12-3
- Tom Owad: Apple I Replica Creation: Back to the Garage. Rockland, MA: Syngress Publishing, 2005, ISBN 1-931836-40-X
Einzelnachweise
- ↑ Angebot bei Christie's Lot 65 / Sale 7882, derStandard.at am 23. November 2010
- ↑ Vgl. Beschreibung bei Briel Computers
- ↑ Circuitcellar
Weblinks
- Apple I-Artikel bei Apple-History.com (englisch)
- 8-Bit-Nirvana: Apple I
- Apple I User Club (englisch)
- Der Urahn des Mac: Apple I (englisch)
- Umfangreiche Doku und Datenblätter zum Apple I (englisch)
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