Marthe Mercadier

Marthe Mercadier (* 23. Oktober 1928 in Paris) ist eine französische Film und Theaterschauspielerin.

Marthe Mercadier arbeitet vor allem am Theater, wo sie zumeist in Rollen provokanter Frauen besetzt wird. Theatererfolge hat sie mit Jacques Devals Charmante soirée, mit Georges Feydeaus Der Floh im Ohr und Jean Poirets Sacré Léonard.

Ihr Kinodebüt gabe Marthe Mercadier 1950 in der Rolle der Mélanie Maurice Labros Le Tampon du capiston. 1951 spielte sie die Rose Muchet, eine Prostituierte aus Brooklyn, im Krimidrama Identité judiciaire. Es folgen die Juliette Folie douce (1951), die Liliane mit Georges Marchal und Dany Robin in Gilles Grangiers Liebesdreieck Le plus joli péché du monde (1951), die Annette in Rendezvous in Granada (1952). Sie ist die Heldin in Capitaine Pantoufle (1953), die süße Ginette in Gefährtinnen der Nacht (1953) und die Arlette Bernardin in Menschen am Trapez (1954). In Deutschland ist sie als Lehrerin Madame Aubert in Mädchen in Uniform (1958) mit von der Partie.

In den 1960ern wechseln die Genres vom Drama zur Komödie: Marthe Mercadier ist an der Seite von Louis de Funès dessen Partnerin in Louis, die Schnatterschnauze (1961) und die Partnerin Fernandels Le Bon roi Dagobert (1963). Sie erliegt als Abertine dem Charme des Draufgängers und Kommissars Gérard Barray in Béru und jene Damen (1968). Zu jener Zeit führt sie in der Komödie Aux frais de la princesse (1968) den Cast an, zu dem die späteren Komödien-Stars Jean Poiret und Michel Galabru gehören. Auch die folgenden Dekaden legen Marthe Mercadier vor allem auf Komödien (La Coqueluche mit Pierre Richard und Michel Galabru, Te marre pas... c'est pour rire!, wieder mit Galabru) fest. Ihre vorerst letzte Hauptrolle hat Marthe Mercadier gemeinsam mit ihrer Komödien-Kollegin Claude Gensac 2003 im Fernsehfilm Le Squat.

Neben ihrer Kinokarriere spielte Marthe Mercadier auch in TV-Aufzeichnungen ihrer Theaterstücke. Im Fernsehen hat sie ihre schönste Erfolge 1965 bis 1970 mit Les Saintes chéries und 1987 als Heldin der Serie Madame le maire.

Ihre Autobiographie Le rire est mon refuge erschien 2005. Marthe Mercadier ist seit 1993 Chevalier et Officier des Arts et Lettres.

Weblinks

• Marthe Mercadier in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database