Max Liedtke (Journalist)

Max Liedtke (Journalist)

Max Liedtke (* 25. Dezember 1894 in Preußisch-Holland[1], Ostpreußen; † 1955 bei Swerdlowsk) war ein deutscher Journalist. 1993 wurde er als Gerechter unter den Völkern in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ausgezeichnet.

Liedtke war von 1929 bis 1937 Verlagsleiter der Greifswalder Zeitung. Als Major der Wehrmacht und Ortskommandant der ostpolnischen Stadt Przemysl rettete er, auf Anregung seines Adjutanten Albert Battel hin, im Juli 1942 etwa 500 Juden aus Przemyśl vor der Deportation in das Vernichtungslager Belzec durch die SS, indem er die Brücke über den San und damit den Zugang zum Ghetto sperren ließ, um die SS am Abtransport der jüdischen Bevölkerung zu hindern. Daraufhin wurde er strafversetzt an die Front im Kaukasus. Von dort kam er per Fuß bis nach Danzig, von wo er nach Bornholm evakuiert wurde. Er wurde an die Sowjetunion ausgeliefert und starb 1955 in sowjetischer Gefangenschaft. Er wurde am 24. Juni 1993 vom Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet.[2]

Literatur

  • Götz Liedtke: Vater Max. Dokumentarische Erzählung 2., unveränd. Aufl. Aachen, Fischer, 1994 ISBN 3-9278-5442-5
  • Hamburger Institut für Sozialforschung (Hrsg.): Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskriegs 1941-1945. Hamburg 2002, S. 591.
  • Norbert Haase: Oberleutnant Dr. Albert Battel und Major Max Liedtke – Konfrontation mit der SS im polnischen Przemyśl im Juli 1942. In: Wolfram Wette (Hrsg.): Retter in Uniform. Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-15221-6, S. 181–208.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Israel Gutman, Sara Bender, Daniel Fraenkel und Jakob Borut (Hrsg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher, Yad Vashem und Wallstein Verlag [2005], S. 182.
  2. Lexikon der Gerechten unter den Völkern, S. 184.

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